LICHTBIBLIOTHEK    BUCH HERUNTERLADEN

 

 

Die Lehre
des neuen Jerusalems
von der Heiligen Schrift

 

 

 

 

 

Emanuel Swedenborg

 

 

 

 

1763

 

 

 

 

www.himmels-engel.de

 

www.angels-light.org


 

 

 

 

Übersetzt aus der lateinischen Urschrift, betitelt

 

DOCTRINA NOVAE HIEROSOLYMAE DE SCRIPTURA SACRA

 

Amstelodami

1763

 

 

 


 

INHALT

 

 

(*)

VORREDE

(1)

DIE HEILIGE SCHRIFT ODER DAS WORT IST DAS GÖTTLICHE WAHRE SELBST

(2)

IM WORT IST EIN BISHER UNBEKANNTER, GEISTIGER SINN

(3)

DER BUCHSTÄBLICHE SINN DES WORTES IST DIE GRUNDLAGE, HÜLLE UND STÜTZE SEINES GEISTIGEN UND HIMMLISCHEN SINNES

(4)

DAS GÖTTLICH WAHRE IST IM BUCHSTÄBLICHEN SINN DES WORTES IN SEINER FÜLLE, IN SEINEM HEILIGTUM UND IN SEINER MACHT

(5)

DIE LEHRE DER KIRCHE MUSS AUS DEM BUCHSTÄBLICHEN SINN DES WORTES GESCHÖPFT, UND DURCH IHN BESTÄTIGT WERDEN

(6)

DURCH DEN BUCHSTÄBLICHEN SINN DES WORTES FINDET EINE VERBINDUNG MIT DEM HERRN, UND EINE ZUSAMMENGESELLUNG MIT DEN ENGELN STATT

(7)

DAS WORT BEFINDET SICH IN ALLEN HIMMELN UND AUS IHM STAMMT DIE WEISHEIT DER ENGEL

(8)

DIE KIRCHE ENTSTEHT AUS DEM WORT UND IST SO BESCHAFFEN, WIE IHRE EINSICHT IN DAS WORT BESCHAFFEN IST

(9)

IM EINZELNEN DES WORTES IST EINE EHELICHEN VERBINDUNG DES HERRN UND DER KIRCHE, UND DAHER DES GUTEN UND WAHREN

(10)

AUS DEM BUCHSTÄBLICHEN SINN DES WORTES KÖNNEN KETZEREIEN GEZOGEN WERDEN; ES IST ABER VERDAMMLICH, SIE ZU BESTÄTIGEN

(11)

DER HERR IST IN DIE WELT GEKOMMEN, UM ALLES IM WORT ZU ERFÜLLEN, UND DADURCH DAS GÖTTLICH WAHRE ODER DAS WORT AUCH IM UNTERSTEN GEWORDEN

(12)

VOR DEM WORT, DAS GEGENWÄRTIG IN DER WELT IST, GAB ES EIN WORT, DAS VERLORENGEGANGEN IST

(13)

DURCH DAS WORT HABEN AUCH DIEJENIGEN LICHT, DIE AUSSERHALB DER KIRCHE SIND, UND DAS WORT NICHT HABEN

(14)

WENN DAS WORT NICHT WÄRE, SO WÜSSTE NIEMAND ETWAS VON GOTT, VOM HIMMEL UND DER HÖLLE, VOM LEBEN NACH DEM TODE, UND NOCH WENIGER VOM HERRN

(**)

WORT- UND SACHREGISTER

 

 

 


(*)

 

Vorrede

 

 

Vor einigen Jahren sind von mir fünf Werkchen herausgegeben worden, und zwar

 

1.  Vom Himmel und der Hölle

2.  Die Lehre des neuen Jerusalems

3.  Vom Jüngsten Gericht

4.  Vom weißen Pferd

5.  Von den Planeten und Weltkörpern im Weltall

 

In diesen ist mehreres veröffentlich worden, was bisher unbekannt war. Nun soll auf Befehl des Herrn, Der Sich mir geoffenbart hat, folgendes bekannt gemacht werden:

 

Die Lehre des neuen Jerusalems vom Herrn

Die Lehre des neuen Jerusalems von der Heiligen Schrift

Die Lehre des Lebens für das neue Jerusalem aus den Zehn Geboten

Die Lehre des neuen Jerusalems vom Glauben

Fortsetzung vom Jüngsten Gericht

Die Weisheit der Engel betreffend die göttliche Vorsehung

Die Weisheit der Engel betreffend die göttliche Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit, Unendlichkeit und Ewigkeit

Die Weisheit der Engel betreffend die göttliche Liebe und göttliche Weisheit

Die Weisheit der Engel betreffend das Leben

 

Es wird gesagt, die Lehre des neuen Jerusalems und darunter verstanden die Lehre für die neue Kirche, die gegenwärtig vom Herrn gegründet werden soll; denn die alte Kirche ist zu ihrem Ende gelangt, wie man aus dem sehen kann, was im Werkchen vom Jüngsten Gericht von Nr. 33-39 gesagt worden ist, und in den ebengenannten weiteren Werken noch gesagt werden soll. Daß unter dem neuen Jerusalem, welches nach der Voraussage in der Offenbarung Kapitel 21 nach dem Gericht kommen soll, eine neue Kirche verstanden werde, sehe man im letzten Abschnitt.

 

 


(1)

 

Die Heilige Schrift oder das Wort ist das göttliche Wahre selbst

 

(1)

Jedermann sagt, daß das Wort von Gott gekommen, von Gott eingegeben und daher heilig sei; aber wo in demselben das Göttliche sei, hat man bisher nicht gewußt; denn das Wort erscheint im Buchstaben wie eine gewöhnliche Schrift, in einer fremdartigen, weder erhabenen noch lichtvollen Schreibart, dergleichen man dem Anschein nach bei den Schriften der Welt findet. Daher kommt es, daß wer die Natur anstatt Gottes, oder wer sie mehr als Gott verehrt, und daher seine Gedanken aus sich, aus seinem Eigenen, und nicht aus dem Himmel vom Herrn herleitet, leicht in Irrtum in Ansehung des Wortes und in Verachtung desselben verfallen, und, wenn er es liest, bei sich sagen kann: Wozu dies, wozu jenes? Ist dies göttlich? Kann Gott, Der unendliche Weisheit hat, so sprechen? Wo und woher ist sein Heiliges, wenn es nicht aus der Religionslehre und somit aus der Überredung stammt?

 

(2)

Aber wer so denkt, erwägt nicht, daß Jehovah selbst, Welcher der Gott des Himmels und der Erde ist, das Wort durch Moses und die Propheten gesprochen hat, und daß es daher nichts anderes sein kann, als das göttlich Wahre selbst, denn was Jehovah selbst spricht, ist dasselbe; er erwägt auch nicht, daß der Herr, Der mit Jehovah ein und derselbe ist, das Wort der Evangelien gesprochen hat, und zwar vieles aus Seinem Mund, und das übrige aus dem Geist Seines Mundes, welcher der Heilige Geist ist, daher es kommt, daß Er selbst sagt, daß in Seinen Worten das Leben sei, daß Er das Licht, welches erleuchtet, und daß Er die Wahrheit sei. Daß Jehovah selbst das Wort durch die Propheten gesprochen habe, ist gezeigt worden in der »Lehre des neuen Jerusalems vom Herrn« Nr. 52,53.

 

Daß die Worte, die der Herr selbst bei den Evangelisten gesprochen hat, das Leben seien, steht bei Joh.6/63: „Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben". Joh.4/(6),10,(11),[14]: „Jesus sagte zum Weibe an der Quelle Jakobs: Wenn du wüßtest die Gabe Gottes, und wer Der ist, Der zu dir sagt: Gib Mir zu trinken, du würdest Ihn bitten, und Er gäbe dir lebendiges Wasser: Wer von dem Wasser trinkt, das Ich geben will, wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das Ich geben will, wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt". Durch die Quelle Jakobs wird das Wort angedeutet, wie auch 5Mo.33/28. Daher auch der Herr Sich daselbst hingesetzt und mit dem Weib gesprochen hat; und durch das Wasser wird das Wahre des Wortes bezeichnet. Bei Joh.7/37,38: „Jesus sagte: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke! Wer an Mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen". Und bei Joh.6/68: „Petrus sagte zu Jesus, Du hast Worte des ewigen Lebens". Daher der Herr bei Mark. 13/31 sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte werden nicht vergehen".

 

Daß die Worte des Herrn das Leben sind, ist, weil Er selbst das Leben und die Wahrheit ist, wie Er bei Joh.14/6 lehrt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"; und Joh.1/1,2,(3),[4]: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; in Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen". Durch das Wort wird hier verstanden der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, in welchem allein das Leben und das Licht ist. Daher kommt es, daß das Wort, das vom Herrn kommt, und der Herr ist, genannt wird „eine Quelle lebendiger Wasser": Jer.2/13; 17/13; (31/9); „eine Quelle des Heils": Jes.12/2,3; „eine Quelle": Sach.13/1 und „ein Strom von Lebenswasser": Offb.22/1. Auch heißt es, „daß das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie weiden und zu den lebendigen Wasserquellen leiten solle": Offb.7/17. Überdies in anderen Stellen, wo das Wort auch ein Heiligtum und eine Hütte genannt wird, in welcher der Herr beim Menschen wohnt.

 

(3)

Aber der natürliche Mensch kann sich hieraus doch nicht überzeugen, daß das Wort das göttlich Wahre selbst sei, in dem die göttliche Weisheit und das göttliche Leben enthalten ist, denn er betrachtet es nach der Schreibart, in der er dies nicht sieht. Gleichwohl ist die Schreibart des Wortes die göttliche Schreibart selbst, mit der keine andere Schreibart, wie erhaben und vortrefflich sie auch erscheine, verglichen werden kann; denn diese verhält sich [zu jener], wie die Finsternis zum Licht. Die Schreibart des Wortes ist so beschaffen, daß es in jedem Satz, und in jedem Wort, ja hin und wieder selbst in den Buchstaben heilig ist. Daher verbindet das Wort den Menschen mit dem Herrn und öffnet den Himmel. Zweierlei ist, was vom Herrn ausgeht, die göttliche Liebe und die göttliche Weisheit, oder, was dasselbe ist, das göttlich Gute und das göttlich Wahre, denn das göttlich Gute gehört Seiner göttlichen Liebe, und das göttlich Wahre Seiner göttlichen Weisheit an. Das Wort ist seinem Wesen nach beides, und weil es, wie gesagt worden, den Menschen mit dem Herrn verbindet und den Himmel öffnet, so erfüllt das Wort den Menschen, der es aus dem Herrn und nicht aus sich allein liest, mit dem Guten der Liebe und den Wahrheiten der Weisheit, seinen Willen mit dem Guten der Liebe, und seinen Verstand mit den Wahrheiten der Weisheit. Daher hat der Mensch durch das Wort das Leben.

 

(4)

Damit der Mensch nun nicht in Zweifel sei, daß das Wort diese Beschaffenheit habe, ist mir vom Herrn der innere Sinn des Wortes geoffenbart worden, der seinem Wesen nach geistig, und im äußeren Sinn, der natürlich ist, wie die Seele im Körper enthalten ist. Jener Sinn ist der Geist, der den Buchstaben lebendig macht; jener Sinn kann daher von der Göttlichkeit und Heiligkeit des Wortes zeugen, und selbst den natürlichen Menschen, wenn er sich überführen lassen will, überführen.

 

 

 

(2)

 

Im Wort ist ein bisher unbekannter, geistiger Sinn

 

Dies soll in folgender Ordnung dargelegt werden:

 

I.  Was der geistige Sinn sei.

 

II.  Daß dieser Sinn im ganzen und im einzelnen des Wortes sei.

 

III.  Daß von ihm herkomme, daß das Wort von Gott eingegeben und in jedem Wort heilig ist.

 

IV.  Daß dieser Sinn bisher unbekannt war.

 

V.  Daß er auch künftig keinem mitgeteilt werde, der sich nicht in dem echten Wahren aus dem Herrn befindet.

 

(5)

I. Was der geistige Sinn sei. Der geistige Sinn ist nicht der, welcher aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes hervorleuchtet, wenn jemand das Wort untersucht und erklärt, um irgendeine Lehre der Kirche zu bestätigen. Dieser Sinn ist der buchstäbliche Sinn des Wortes; der geistige Sinn aber erscheint nicht im Sinne des Buchstabens, er ist im Inneren desselben, wie die Seele im Körper, wie der Gedanke in den Augen, und das Gefühl im Gesicht, die zusammenwirken, wie die Ursache und Wirkung. Jener Sinn macht es hauptsächlich, daß das Wort geistig ist, nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Engel; durch jenen Sinn bewirkt daher das Wort eine Gemeinschaft mit den Himmeln.

 

(6)

Vom Herrn geht das Himmlische, das Geistige und das Natürliche, eines nach dem anderen, aus. Himmlisch heißt, was aus Seiner göttlichen Liebe hervorgeht, und dies ist das göttlich Gute. Geistig heißt, was aus Seiner göttlichen Weisheit hervorgeht, und dies ist das göttlich Wahre. Das Natürliche entspringt aus beiden, und ist ihre Zusammenfassung im Letzten. Die Engel aus dem himmlischen Reich des Herrn, aus denen der dritte oder oberste Himmel besteht, sind in dem Göttlichen, das vom Herrn ausgeht und das Himmlische genannt wird; denn sie sind in dem Guten der Liebe vom Herrn. Die Engel aus dem geistigen Reich des Herrn, aus denen der zweite oder mittlere Himmel besteht, sind in dem Göttlichen, das vom Herrn ausgeht, und das Geistige genannt wird; denn sie sind im Wahren der Weisheit vom Herrn2. Die Menschen der Kirche in der Welt aber sind in dem göttlich Natürlichen, das auch vom Herr ausgeht. Hieraus folgt nun, daß das vom Herrn ausgehende Göttliche bis zu seinem Letzten durch drei Stufen herabsteigt, und das Himmlische, das Geistige und das Natürliche genannt wird. Das Göttliche, das vom Herrn zu den Menschen herabsteigt, steigt durch jene drei Stufen herab, und enthält, wenn es herabgestiegen ist, jene drei Stufen in sich. Alles Göttliche hat diese Beschaffenheit; wenn es daher auf seiner letzten Stufe ist, so ist es in seiner Fülle. Von dieser Beschaffenheit ist das Wort. Dies ist in seinem letzten Sinn natürlich, im inneren geistig, im innersten himmlisch, und in jedem göttlich.

 

[2] Daß zwei Reiche seien, aus denen die Himmel bestehen, von denen das eine das himmlische Reich, das andere das geistige Reich heißt, sehe man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 20-28.

 

Daß das Wort diese Beschaffenheit hat, erscheint in seinem buchstäblichen Sinn, der natürlich ist, aus der Ursache nicht, weil der Mensch in der Welt vor diesem nichts gewußt hat von den Himmeln, und daher auch nicht, was das Geistige, und was das Himmlische sei, noch worin der Unterschied zwischen diesem und dem Natürlichen bestehe.

 

(7)

Den Unterschied zwischen diesen Stufen kann man nicht wissen, wenn man die Entsprechung nicht kennt, denn jene drei Stufen sind ganz so voneinander unterschieden, wie der Endzweck, die Ursache und die Wirkung, oder wie das Frühere, das Spätere und das Letzte, aber sie machen eins aus durch die Entsprechungen; denn das Natürliche entspricht dem Geistigen und auch dem Himmlischen. Was aber die Entsprechung sei, kann man sehen im Werk vom »Himmel und der Hölle«, wo gehandelt wurde: Von der Entsprechung alles Himmlischen mit allem im Menschen, Nr. 87-102, und von der Entsprechung des Himmels mit allem auf der Erde, Nr. 103-115, und noch weiter wird man es ersehen aus den Beispielen, die weiter unten aus dem Wort angeführt werden sollen.

 

(8)

Weil das Wort in seinem Inneren geistig und himmlisch ist, so ist es in lauter Entsprechungen geschrieben, und was in lauter Entsprechungen geschrieben ist, das ist in seinem letzten Sinn in einer Schreibart geschrieben, dergleichen bei den Propheten und Evangelisten sich findet, die, obgleich sie gewöhnlich erscheint, doch die göttliche Weisheit und alle Engelsweisheit in sich verschließt.     himmels-engel.de

 

(9)

II. Daß ein geistiger Sinn im ganzen und einzelnen des Wortes sei, kann man am besten aus Beispielen sehen: Hier mögen folgende stehen: Johannes sagt in der Offb.19/11-18: „Ich sah den Himmel offen, und siehe! ein weißes Pferd; und Der auf demselben saß, wurde genannt der Treue und Wahre, Welcher mit Gerechtigkeit richtet und kämpft. Und Seine Augen [waren wie] eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt viele Diademe; Er trug eine Namensinschrift, die niemand als Er selbst versteht; und Er war angetan mit einem in Blut getauchten Kleid; und Sein Name ist: Das Wort Gottes. Seine Heere im Himmel folgten Ihm auf weißen Pferden, in weißen und reinen Byssus gekleidet. Er hat auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte einen geschriebenen Namen: König der Könige und Herr der Herren. Ich sah ferner einen Engel in der Sonne stehen, der mit starker Stimme rief: Kommt und versammelt euch zum großen Mahl, damit ihr esset Fleisch der Könige, und Fleisch der Obersten, und Fleisch der Starken, und Fleisch der Pferde, und derer die auf ihnen sitzen, und Fleisch aller Freien und Knechte, und der Kleinen und der Großen". Was dies bedeutet, kann niemand anders, als aus dem geistigen Sinn des Wortes sehen, und niemand den geistigen Sinn anders, als aus der Wissenschaft der Entsprechungen, denn alle Wörter sind Entsprechungen, und kein Wort ist daselbst bedeutungslos. Die Wissenschaft der Entsprechungen lehrt, was das weiße Pferd, und was Der, Welcher auf demselben saß, was die Augen, die wie eine Feuerflamme, was die Diademe, die auf dem Haupt waren, was das in Blut getauchte Kleid, was der weiße Byssus, mit dem die von Seinem Heer im Himmel angetan waren, was der in der Sonne stehende Engel, was das große Mahl, zu dem sie kommen und sich versammeln sollten, dann was das Fleisch der Könige und der Obersten und mehrere anderen, das sie essen sollten, zu bedeuten habe. Was aber das einzelne im geistigen Sinn bezeichne, sehe man im Werkchen »Vom Weißen Pferd«, wo es ausgelegt ist3; weswegen man sich hier der Mühe überhebt, es weiter zu erklären.

 

[3] Auch nachzulesen in der Enthüllten Offenbarung, und Erklärten Offenbarung von Swedenborg.

 

In diesem kleinen Werk wurde gezeigt, daß hier der Herr in Ansehung des Wortes beschrieben wird, und daß durch Seine Augen, die wie eine Feuerflamme, und durch die Diademe, die auf Seinem Haupt waren, und durch den Namen, den niemand weiß, als Er selbst, der geistige Sinn des Wortes und auch das verstanden wird, daß niemand denselben wisse, als der Herr selbst, und wem Er ihn offenbaren will; dann daß durch das ins Blut getauchte Kleid verstanden wird der natürliche Sinn des Wortes, welcher der Sinn Seines Buchstabens ist, und dem Gewalt angetan wurde. Daß das Wort es sei, was so beschrieben wird, ist offenbar, denn es heißt: „Sein Name heißt Wort Gottes"; und daß der Herr es sei, Der verstanden wird, ist auch offenbar, denn es wird gesagt, daß als Name des auf dem Pferde Sitzenden geschrieben stehe: „König der Könige und Herr der Herren". Daß der geistige Sinn des Wortes am Ende der Kirche eröffnet werden solle, wird nicht nur durch das, was vom weißen Pferd und Dem, Der auf ihm saß, soeben gesagt worden ist, sondern auch durch das große Mahl angedeutet, zu welchem durch den in der Sonne stehenden Engel alle eingeladen wurden, zu kommen und zu essen das Fleisch der Könige und der Obersten, der Starken, der Pferde, derer, die auf ihnen sitzen, aller Freien und Knechte.

 

Alle diese Ausdrücke wären bedeutungslose Wörter und ohne Leben und Geist, wenn nicht inwendig in ihnen etwas Geistiges wäre, wie die Seele im Körper.

 

(10)

In der Offb.21/11,12,16-21 wird das heilige Jerusalem so beschrieben: „Daß in ihr ein Licht sei, gleich dem kostbarsten Stein, wie dem Stein Jaspis, der wie ein Kristall glänzt. Daß es eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren hatte, und über den Toren zwölf Engel, und darauf geschrieben die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. Daß die Mauer hundertvierundvierzig Ellen hatte, welches das Maß des Menschen, d.h. des Engels ist. Und daß des Mauerwerk von Jaspis war, und ihre Gründe von allerlei köstlichem Gestein, von Jaspis, Saphir, Chalcedon, Smaragd, Sardonyx, Sarder, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst. Daß die zwölf Tore zwölf Perlen waren. Daß die Stadt selbst von reinem Gold, gleich dem reinem Glas war; und daß sie viereckig war, Länge, Breite und Höhe einander gleich waren, und zwölftausend Stadien betrugen", u. a. m. Daß dies alles geistig zu verstehen ist, kann aus dem erhellen, daß durch das heilige Jerusalem eine neue Kirche andeutet wird, die, wie in der »Lehre vom Herrn« Nr. 62-65 gezeigt worden, vom Herrn hergestellt werden soll; und weil durch Jerusalem dort die Kirche angedeutet wird, so folgt, daß alles, was von ihr als einer Stadt, von ihren Toren, von ihrer Mauer, von den Gründen der Mauer, und was von ihren Maßen gesagt wird, einen geistigen Sinn enthält; denn was zur Kirche gehört, ist geistig. Was aber das einzelne bezeichne, ist im Werk »Vom neuen Jerusalem«, das zu London im Jahr 1758 herauskam, Nr. 1 erklärt worden, weswegen ich mich der weiteren Erklärung enthebe4. Genug, daß man daraus weiß, daß in den einzelnen Teilen der Beschreibung ein geistiger Sinn sei, wie die Seele im Körper, und daß ohne diesen Sinn in dem, was daselbst beschrieben worden ist, nichts, was die Kirche betrifft, verstanden würde, z.B.: daß die Stadt von reinem Gold, ihre Tore von Perlen, die Mauer von Jaspis, die Gründe der Mauer von kostbaren Steinen sind; daß die Mauer hundertvierundvierzig Ellen hält, welches das Maß des Menschen, das ist des Engels ist; daß die Stadt selbst an Länge, Breite und Höhe zwölftausend Stadien betrug, u. a. m. Wer aber aus der Wissenschaft der Entsprechungen den geistigen Sinn weiß, der versteht dieses, z.B., daß die Mauer und ihre Gründe die aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpfte Lehre bezeichnen, und die Zahlen Zwölf, Hundertvierundvierzig, Zwölftausend eine ähnliche Bedeutung haben, nämlich alles Wahre und Gute der Kirche in einem Inbegriff.

 

[4] Auch nachzulesen in der Enthüllten Offenbarung, und Erklärten Offenbarung von Swedenborg.

 

(11)

In der Offenbarung Kap. 7 wird gesagt, daß hundertvierundvierzigtausend Versiegelte seien, zwölftausend aus jedem Stamme Israels, ebensoviel aus dem Stamme Jehudah, aus dem Stamm Ruben, Gad, Ascher, Naphtali, Menasse, Simeon, Levi, Jisaschar, Zebulon, Joseph und Benjamin. Der geistige Sinn hiervon ist, daß alle, bei denen die Kirche aus dem Herrn ist, selig werden; denn auf den Stirnen gezeichnet oder versiegelt werden bedeutet im geistigen Sinn, vom Herrn anerkannt und selig gemacht werden. Durch die zwölf Stämme Israels werden alle von dieser Kirche bezeichnet; durch zwölf, zwölftausend und hundertvierundvierzigtausend alle; durch Israel die Kirche, und durch jeden Stamm etwas Eigentümliches der Kirche. Wer dieses Geistige jener Wörter nicht weiß, kann sich einbilden, daß nur so viele selig werden sollen, und zwar diese bloß vom israelitischen und jüdischen Volk.

 

(12)

In der Offenbarung Kap. 6 wird gesagt, daß, als das Lamm das erste Siegel des Buches öffnete, ein weißes Pferd herausging, und daß der darauf saß, einen Bogen hatte, und ein Kranz ihm gegeben wurde; daß, als es das zweite Siegel öffnete, ein rötliches Pferd herausging, und dem, der darauf saß, ein großes Schwert gegeben wurde; daß, als es das dritte Siegel öffnete, ein schwarzes Pferd herausging, und daß der darauf saß, eine Waage in seiner Hand hielt; und daß, als es das vierte Siegel öffnete, ein blasses Pferd herausging, und daß der Name dessen, der darauf saß, der Tod war. Was dies bedeute, kann nur durch den geistigen Sinn entwickelt werden, und es wird vollständig entwickelt, wenn man weiß, was die Öffnung der Siegel, was das Pferd, und was das übrige bedeutet. Es werden nämlich durch dieses die aufeinanderfolgenden Zustände der Kirche, in Ansehung ihrer Einsicht in das Wort, von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende, beschrieben. Durch die vom Lamm geschehene Eröffnung der Siegel des Buches wird die vom Herrn gegebene Offenbarung jener Zustände der Kirche angedeutet; durch das Pferd das Verständnis des Wortes; durch das weiße Pferd das Verständnis des Wahren aus dem Wort, im ersten Zustand der Kirche; durch den Bogen dessen, der auf jenem Pferd saß, die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, sofern sie streitet gegen das Falsche; durch den Kranz das ewige Leben als Siegespreis. Durch das rötliche Pferd wird das in Rücksicht auf das Gute verlorengegangene Verständnis des Wortes im zweiten Zustand der Kirche, durch das große Schwert das gegen das Wahre streitende Falsche angedeutet. Durch das schwarze Pferd wird das in Rücksicht auf das Wahre verlorengegangene Verständnis des Wortes im dritten Zustand der Kirche, durch die Waage eine solche Geringschätzung des Wahren, dergleichen kaum möglich ist, angedeutet. Durch das blasse Pferd wird das, wegen des im Leben sich äußernden Bösen und des daher stammenden Falschen ganz verschwundene Verständnis des Wortes, im vierten oder letzten Zustand der Kirche, und durch den Tod die ewige Verdammnis angedeutet. Daß dergleichen Sinne durch jene Dinge angedeutet werde, erscheint nicht im buchstäblichen oder natürlichen Sinn; weswegen, wenn nicht der geistige Sinn einmal geöffnet würde, das Wort in Beziehung auf dieses und das übrige in der Offenbarung verschlossen bliebe, so daß endlich niemand [mehr] wüßte, wo in demselben das heilige Göttliche verborgen liegt. Etwas Ähnliches wird durch die vier Pferde und durch die vier Wagen angedeutet, die zwischen zwei Bergen von Erz hervorgingen, bei Sach.6/1-8.

 

(13)

In der Offenbarung Kap. 9 ließt man: „Der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen; und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben; und er öffnete den Schlund des Abgrundes, und es stieg ein Rauch aus dem Schlund empor, wie der Rauch eines großen Ofens; und verfinstert wurde die Sonne und die Luft vom Rauch des Schlundes, und aus dem Rauch kamen Heuschrecken über die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione der Erde Macht haben. Die Gestalten der Heuschrecken waren ähnlich den zum Krieg gerüsteten Rossen, und auf ihren Köpfen war etwas wie Kronen, von Gold, und ihre Gesichter waren wie Menschengesichter; und sie hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen Zähne. Auch hatten sie eiserne Panzer; und ihr Rauschen war wie das Rasseln vieler Wagen, die in den Streit rennen. Sie hatten Schwänze, gleich den Skorpionen, und Stacheln waren in ihren Schwänzen; und sie hatten Gewalt, fünf Monate lang die Menschen zu plagen; und sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrundes. Sein Name heißt auf hebräisch Abaddon, im griechischen hat er den Namen Apollyon". Auch dies würde niemand verstehen, wenn ihm nicht der geistige Sinn geoffenbart wäre, denn nichts ist hier umsonst gesagt, alles bis aufs Einzelne hat seine Bedeutung. Es wird hier vom Zustand der Kirche gehandelt, da alle Kenntnisse des Wahren aus dem Wort verlorengegangen sind, und daher der sinnlich gewordene Mensch sich überredet, daß die Falschheiten Wahrheiten seien. Durch den vom Himmel gefallenen Stern werden die verlorengegangen Kenntnisse des Wahren angedeutet; durch die verfinsterte Sonne und Luft wird das zur Finsternis gewordene Licht des Wahren bezeichnet; durch die Heuschrecken, die aus dem Rauch jenes Schlundes hervorgingen, wird das Falsche im Äußersten bezeichnet, dergleichen bei denjenigen ist, die ganz sinnlich geworden sind, und alles den Trüglichkeiten [der Sinne] gemäß sehen und beurteilen. Durch den Skorpion wird ihr Überredendes angedeutet. Daß die Heuschrecken wie zum Krieg gerüstete Rosse erschienen bedeutet, ihre scheinbar aus der Einsicht in das Wahre hervorgehenden Schlüsse. Daß die Heuschrecken dem Golde ähnliche Kronen auf dem Haupt hatten, und daß ihre Gesichter wie Menschengesichter waren bedeutet, daß sie sich als Sieger und Weise erschienen. Daß sie Haare wie Weiberhaare hatten bedeutet, daß es ihnen vorkam, als ob sie in der Neigung zum Wahren wären. Daß sie Zähne wie die der Löwen hatten bedeutet, daß das Sinnliche, welches das Letzte des natürlichen Menschen ist, ihnen erschien, als ob es Gewalt über alles hätte. Daß sie Panzer hatten, wie eiserne Panzer bedeutet, die Beweisführungen aus den Trüglichkeiten [der Sinne], durch die sie streiten, und in denen ihre Stärke liegt. Daß das Rauschen ihrer Flügel wie das Rasseln der in den Krieg rennenden Wagen war bedeutet, die Schlüsse, die aus dem Wahren der Lehre aus dem Wort gezogen zu sein scheinen, wofür man streiten soll. Daß sie Schwänze gleich den Skorpionen hatten bedeutet die Überredungen. Daß sie Stacheln in den Schwänzen hatten bedeutet, die Schlauheiten, vermittelst jener zu betrügen. Daß sie Macht hatten, die Menschen fünf Monate lang zu plagen bedeutet, daß sie diejenigen, die Einsicht in das Wahre und Sinn für das Gute haben, in einige Verlegenheit bringen. Daß sie einen König über sich hatten, den Engel des Abgrundes, der den Namen Abaddon oder Apollyon führte bedeutet, daß ihr Falsches aus der Hölle war, wo sie bloß natürlich, und in der eigenen Einsicht sind. Dies ist der geistige Sinn jener Worte, von dem im Sinn des Buchstabens nichts zur Erscheinung kommt. Ebenso überall in der Offenbarung.

 

Man muß wissen, daß im geistigen Sinn alles in stetiger Verknüpfung zusammenhängt, und um diesen hervorzubringen, jedes Wort im buchstäblichen oder natürlichen Sinn seinen Beitrag gibt; weswegen, wenn man nur ein Wörtchen wegnehme, die Verknüpfung aufgelöst würde, und die Verbindung zu Grunde ginge. Damit dies nicht geschehe, wurde daher am Ende dieses prophetischen Buches beigesetzt: „daß kein Wort weggenommen werden solle": Offb.22/19. Ebenso verhält es sich mit den Propheten des Alten Testamentes. Damit aus diesen nichts weggenommen würde, ist durch die göttliche Vorsehung des Herrn veranstaltet worden, daß das einzelne in denselben selbst bis auf die Buchstaben gezählt wurde, was durch die Masoreten geschah.

 

(14)

Der Herr sagt, wo Er von der Vollendung des Zeitlaufes, das ist der letzten Zeit der Kirche, vor Seinen Jüngern spricht, gegen das Ende der Weissagungen von den aufeinanderfolgenden Veränderungen ihres Zustandes: „Gleich nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und des Himmels Kräfte erschüttert werden. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes im Himmel, und dann werden alle Geschlechter auf der Erde wehklagen; und sie werden sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Und Er wird Seine Engel mit lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden Seine Auserwählten von den vier Winden versammeln, vom Äußersten der Himmel bis zum Äußersten derselben": Matth.24/29-31. Hierunter wird im geistigen Sinn nicht verstanden, daß Sonne und Mond verdunkelt werden, daß die Sterne vom Himmel fallen, und daß ein Zeichen des Herrn am Himmel erscheinen, und man Ihn in den Wolken und zugleich Engel mit Posaunen sehen werde; sondern unter den einzelnen Worten werden hier geistige Dinge verstanden, welche die Kirche betreffen, von deren Zustand am Ende sie gesagt worden sind.

 

Im geistigen Sinn nämlich wird unter der Sonne, die verdunkelt werden wird, der Herr in Ansehung der Liebe, unter dem Mond, der sein Licht nicht geben wird, der Herr in Ansehung des Glaubens verstanden; unter den Sternen, die vom Himmel fallen werden, die Erkenntnisse des Guten und Wahren, die verlorengehen werden; unter dem Zeichen des Menschensohnes im Himmel die Erscheinung des göttlich Wahren; unter den Geschlechtern der Erde, die wehklagen werden, der Mangel alles Wahren, das ein Gegenstand des Glaubens, und alles Guten, das ein Gegenstand der Liebe ist; unter der Ankunft des Menschensohnes in den Wolken des Himmels mit Macht und Herrlichkeit, die Gegenwart des Herrn im Wort und die Offenbarung. Durch die Wolken wird der buchstäbliche Sinn des Wortes, und durch die Herrlichkeit der geistige Sinn des Wortes angedeutet. Durch die Engel mit lautem Posaunenschall wird der Himmel, aus dem das göttlich Wahre kommt, bezeichnet. Unter dem Versammeln der Auserwählten aus den vier Winden vom Äußersten des Himmels bis zum Äußersten desselben wird etwas Neues in der Kirche in Ansehung der Liebe und des Glaubens angedeutet. Daß nicht die Verdunklung der Sonne und des Mondes und das Herabfallen der Sterne auf die Erde verstanden werde, erhellt offenbar aus den Propheten, bei denen ähnliches vom Zustand der Kirche zur Zeit der Ankunft des Herrn in die Welt, gesagt wird, z.B. bei Jes.[13/9-11, vergl. auch] 24/21,23: „Siehe, grausam kommt Jehovahs Tag und mit Entbrennung Seines Zorns. Der Himmel Sterne und Gestirne werden mit ihrem Licht nicht leuchten; finster wird die Sonne bei ihrem Aufgang werden, und der Mond nicht leuchten lassen seinen Schein. Heimsuchen werde Ich die Bosheit auf dem Erdkreis". Bei Joel 3/4; [2/2]; 4/15: „Es kommt Jehovahs Tag, ein Tag der Finsternis und Dunkelheit; es werden die Sonne und der Mond verfinstert sein, die Sterne ihren Glanz zurückziehen". Bei Ez.32/7,8: „Verhüllen werde Ich die Himmel, die Sterne sich verfinstern lassen, und mit einer Wolke überziehen die Sonne. Auch soll der Mond sein Licht nicht scheinen lassen. Verfinstern will Ich alle Leuchten der Lichts, und Finsternis verbreiten auf der Erden". Unter dem Tag Jehovahs wird die Ankunft des Herrn verstanden, welche stattfand, als nichts Gutes und Wahres und keine Erkenntnis des Herrn in der Kirche mehr übrig war.

 

(15)

Damit man sehe, daß das Prophetische des Wortes im Alten Testament in vielen Stellen ohne einen geistigen Sinn nicht verstanden werde, will ich nur einige anführen:

 

„Da wird Jehovah wider Aschur die Geißel schwingen, wie bei Midians Plage am Felsen Oreb; und Sein Stab wird über dem Meer sein, aufheben wird Er ihn wie in Ägypten. Und geschehen wird es an jenem Tag, daß seine Last wird weichen von deiner Schulter, und von deinem Hals das Joch. Da wird Er über Ajath kommen, hinüberziehen nach Migron, sein Zeug hinsenden gegen Michmasch, Mebara wird man durchziehen, Gibea, das uns zur Herberg dient; erzittern wird Ramah, Sauls Gibea wird fliehen. Schrei laut auf, Tochter Gallim! Lajisch merke auf! O armes Anathoth! Madmena wird dann unstät sein. Versammeln werde sich die Bürger Gebims. Kann man noch zu Nob sich halten einen Tag? Denn schwingen wird der Berg der Zionstochter seine Hand, der Hügel bei Jerusalem. Es wird Jehovah das Geflecht des Waldes mit dem Schwert umhauen, und der Libanon wird fallen durch den Herrlichen": Jes.10/24-34. Hier komme bloße Namen vor, aus denen man nichts schöpfen kann, außer durch den geistigen Sinn, nach dem alle Namen im Wort Dinge des Himmels und der Kirche bezeichnen. Nach diesem Sinn findet man, daß dadurch angedeutet werde, daß die ganze Kirche durch das Wissenschaftliche, das alles Wahre verkehrt, das Falsche aber bestätigt hatte, verwüstet worden sei.

 

„An jenem Tag wird Ephraims Eifersucht vorübergehen, und Judahs Feinde ausgerottet werden. Es wird nicht eifern Ephraim mit Judah, und Judah nicht bedrängen Ephraim; sie werden vielmehr den Philistern auf die Schultern fliegen gegen das Meer hin, und des Morgenlandes Söhne miteinander ausplündern. Ihrer Hände winken wird dann Edom sein und Moab. Aber mit dem Fluche wird belegen Jehovah die Zunge des ägyptischen Meeres, und mit Seinem heftigen Geist Seine Hand hinschwingen auf den Strom, und ihn zerschlagen in sieben Bäche, daß mit Schuhen Er den Weg betreten lassen könne. So wird dann ein Fußsteig sein den übrigen vom Volk, die von Aschur werden übrig sein": Jes.11/13-16. Auch hier wird niemand, wenn er nicht weiß, was durch die einzelnen Namen angedeutet wird, etwas Göttliches sehen, da doch in dieser Stelle, wie aus Vers 1-10 daselbst deutlich hervorgeht, von der Ankunft des Herrn, und von dem, was dann geschehen soll, gehandelt wird. Wer könnte also anders, als vermittelst des geistigen Sinnes wissen, daß durch jene Dinge nach ihrer Ordnung andeutet wird, daß diejenigen, die aus Unwissenheit im Falschen sind, und sich nicht von den Bösen verführen ließen, Zutritt zum Herrn haben werden und daß die Kirche alsdann das Wort verstehen, und daß das Falsche dann ihnen keinen Schaden mehr zufügen werde.

 

Ebenso in Stellen, wo keine Namen sind: „So sprach der Herr Jehovah: Menschsohn! Sag dem Gevögel jeglichen Gefieders, und allem Wild des Feldes: Scharet euch zusammen und kommt! Versammelt euch ringsumher zu Meinem Opfer, das für euch Ich opfere, ein großes Opfer auf den Bergen von Israel! damit ihr esset Fleisch und trinket Blut; das Fleisch der Starken sollt ihr essen, und das Blut der Erdenfürsten trinken; ihr sollt Fett essen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit, von Meinem Opfer, das für euch Ich opfere. Gesättigt sollt an Meinem Tisch ihr werden von Roß und Wagen, und vom Helden und jeglichem Kriegsmann. So will Ich unter die Völker bringen Meine Herrlichkeit": Ez.39/17-21. Wer nicht aus dem geistigen Sinn weiß, was das Schlachtopfer, was das Fleisch und Blut, und was das Roß, der Wagen, der Starke und der Kriegsmann bedeutet, kann nicht anders wissen, als daß sie wirklich dergleichen essen und trinken sollen; allein der geistige Sinn lehrt, daß durch das Fleisch essen und Blut trinken des Schlachtopfers, das der Herr auf den Bergen Israels geben wird, angedeutet werde: das göttlich Gute und das göttlich Wahre aus dem Wort sich aneignen; denn es wird hier von der Berufung aller zum Reich des Herrn, und insbesondere von der, vom Herrn geschehenen Gründung der Kirche bei den Heiden gehandelt. Wer kann nicht sehen, daß hier unter Fleisch nicht Fleisch, und unter Blut nicht Blut verstanden wird, z.B. daß sie Blut bis zur Trunkenheit trinken, und mit dem Roß, dem Wagen, dem Starken und jedem Kriegsmann gesättigt werden sollen? Ebenso in tausend anderen Stellen bei den Propheten.

 

(16)

Ohne den geistigen Sinn würde niemand wissen, warum dem Propheten Jeremia befohlen wurde, daß er „einen Gürtel kaufen, und an seine Lenden legen, ihn nicht durchs Wasser ziehen, und in einer Felsenritze am Euphrat verbergen solle": Jer.13/1-7; warum dem Propheten Jesajah befohlen wurde, daß er „den Sack von seinen Lenden lösen, und die Schuhe von seinen Füßen ausziehen, und drei Jahre nackt und barfuß gehen solle": Jes.20/2,3; warum dem Propheten Ezechiel befohlen wurde, daß er „mit einem Schermesser über sein Haupt und über seinen Bart fahren, und sie [die abgeschnittenen Haare] nachher zerteilen, den dritten Teil in der Mitte der Stadt verbrennen, den dritten mit dem Schwert schlagen, den dritten in den Wind streuen, und ein wenig davon an die Flügel [seines Kleides] binden, zuletzt aber mitten ins Feuer werfen solle": Ez.5/1-4; warum demselben Propheten befohlen wurde, daß er auf seiner rechten und linken Seite dreihundertneunzig und vierzig Tage liegen, und sich einen Kuchen aus Weizen, Gerste, Hirse und Spelt mit Kuhmist backen und denselben essen; und inzwischen einen Wall und einen Damm gegen Jerusalem aufwerfen, und es belagern solle": Ez.4/1-15; warum dem Propheten Hoschea zweimal befohlen wurde, „sich eine Hure zur Frau zu nehmen": Hos.1/2-9; 3/2,3; u. a. m.

 

Ferner, wer würde ohne geistigen Sinn wissen, was durch all die Dinge, die in der Stiftshütte waren, als: durch die Lade, den Gnadenstuhl, die Cherube, den Leuchter, den Rauchaltar, die Schaubrote auf dem Tisch, die Decken und Vorhänge, angedeutet wird? Wer würde ohne den geistigen Sinn wissen, was angedeutet wird durch die heiligen Kleider Aharons, sein Unterkleid, Oberkleid, Ephod [Brust- oder Schulterkleid], Urim und Thummim [Licht und Recht im Brustschildchen], das Stirnblatt und mehreres andere an ihm? Wer würde ohne den geistigen Sinn wissen, was durch alles das angedeutet wird, was in Beziehung auf die Brandopfer, die Schlachtopfer, die Speis- und Dankopfer, dann in Beziehung auf die Sabbathe und Feste befohlen wurde? Wirklich wurde hierbei nicht das Geringste befohlen, das nicht etwas den Herrn, den Himmel oder die Kirche Betreffendes angedeutet hätte. Aus diesem wenigen kann man deutlich sehen, daß ein geistiger Sinn in allem und jedem des Wortes ist.

 

(17)

Daß der Herr, als Er in der Welt war, durch Entsprechungen, also mit geistiger Bedeutung im Natürlichen, gesprochen hat, kann man deutlich aus Seinen Gleichnissen ersehen, in deren einzelnen Worten ein geistiger Sinn verschlossen liegt. Ein Beispiel davon sei das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, wo Er sagte: „Das Himmelreich ist gleich zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegen gingen. Fünf von ihnen waren klug, fünf waren töricht. Die Törichten nahmen ihre Lampen, aber kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Lampen mit. Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Mitten in der Nacht entstand ein Geschrei: Auf! der Bräutigam kommt! Geht aus, Ihm entgegen! Da wachten alle jene Jungfrauen auf, und machten ihre Lampen zurecht. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen verlöschen! Allein die Klugen erwiderten und sprachen: Es dürfte für uns und euch nicht zureichen; geht lieber zu den Händlern und kauft euch selbst. Indem sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit Ihm zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Endlich kamen auch die übrigen Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr! Tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, Ich sage euch: Ich kenne euch nicht": Matth.25/1-12. Daß in diesen einzelnen [Worten] ein geistiger Sinn, und folglich etwas Heilig-Göttliches enthalten sei, bemerkt niemand, wenn er nicht weiß, daß es einen geistigen Sinn gibt, und wie er beschaffen ist. Im geistigen Sinn wird unter dem Reich Gottes der Himmel und die Kirche, unter dem Bräutigam der Herr, unter der Hochzeit die Verbindung des Herrn mit dem Himmel und der Kirche mittelst des Guten der Liebe und des Glaubens verstanden. Durch die Jungfrauen werden diejenigen, die zur Kirche gehören, bezeichnet; durch zehn alle, durch fünf einige, durch die Lampen das Wahre des Glaubens, durch das Öl das Gute der Liebe, durch schlafen und erwachen das Leben des Menschen in der Welt, welches natürlich, und sein Leben nach dem Tode, welches geistig ist; durch kaufen wird bezeichnet sich erwerben; durch zu den Händlern gehen und Öl kaufen, sich nach dem Tode das Gute der Liebe von anderen erwerben; und weil man es sich dann nicht mehr erwirbt, so wurde ihnen, ob sie schon mit den Lampen und dem gekauften Öl vor die Tür kamen, wo die Hochzeit war, doch vom Bräutigam gesagt: Ich kenne euch nicht. Die Ursache ist, weil der Mensch nach dem Leben in der Welt so bleibt, wie er in der Welt gelebt hatte. Hieraus erhellt, daß der Herr in lauter Entsprechungen gesprochen hat, und dies deswegen, weil Er aus dem Göttlichen sprach, das in Ihm und Sein eigen war. Daß der Bräutigam den Herrn und das Himmelreich die Kirche bezeichne, und daß die Hochzeit die Verbindung des Herrn mit der Kirche durch das Gute der Liebe und des Glaubens, die Jungfrauen diejenigen, die zur Kirche gehören, zehn alle, fünf einige; das Schlafen den natürlichen Zustand; das Kaufen sich erwerben; die Tür den Eintritt in den Himmel; und nicht kennen, wenn es vom Herrn gesagt wird, bedeute: nicht in Seiner Liebe sein, erhellt aus vielen Stellen im prophetischen Wort, wo jene Dinge ähnliches bedeuten.

 

Weil die Jungfrauen diejenigen bezeichnen, die zur Kirche gehören, deswegen wird diese im prophetischen Wort so oft Jungfrau und Tochter Zions, Jerusalems, Israels genannt; und weil das Öl das Gute der Liebe bedeutet, so wurde alles Heilige der israelitischen Kirche mit Öl gesalbt. Etwas Ähnliches liegt in den übrigen Gleichnissen und in allen Worten, die der Herr gesprochen hatte, und bei den Evangelisten geschrieben stehen. Daher kommt es, daß der Herr sagt, „Seine Worte seien Geist und Leben": Joh.6/63.

 

Ebenso verhält es sich mit allen Wundern des Herrn, welche göttlich waren, weil sie die verschiedenen Zustände bezeichneten, bei denen die Kirche vom Herrn wieder hergestellt werden sollte. Daß z.B. die Blinden das Gesicht empfingen bedeutete, daß diejenigen, die in der Unwissenheit des Wahren waren, Einsicht empfingen. Daß die Tauben das Gehör empfingen bedeutete, daß diejenigen aufmerkten und gehorchten, die früher nichts vom Herrn und dem Wort gehört hatten. Daß die Toten auferweckt wurden bedeutete, daß diejenigen lebendig wurden, die außerdem geistig zu Grunde gegangen wären, und so fort. Dies wird verstanden durch die Antwort des Herrn an die Schüler des Johannes, die Ihn fragten, ob Er der sei, Welcher kommen solle: „Erzählt dem Johannes, was ihr hört und seht; die Blinden sehen, und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, und die Tauben hören, die Toten stehen auf, und die Armen hören das Evangelium": Matth.11/3-5.

 

Auch sonst enthalten alle im Wort erwähnten Wunder solche Dinge, die den Herrn, den Himmel und die Kirche betreffen. Dadurch sind jene Wunder göttlich, und unterscheiden sich von nicht göttlichen Wundern. Dies wenige zur Erläuterung, was der geistige Sinn sei, und daß er sich im ganzen und einzelnen des Wortes finde.

 

(18)

III. Daß es vom geistigen Sinn herkomme, daß das Wort von Gott eingegeben, und in jedem Wort heilig ist. Man sagt in der Kirche, das Wort sei heilig, weil Jehovah Gott es gesprochen habe; da aber sein Heiliges im bloßen Buchstaben nicht sichtbar ist, so bestärkt sich derjenige, der aus diesem Grund einmal an der Heiligkeit des Wortes zweifelt, nachher, wenn er es liest, durch vieles in demselben in seinem Zweifel; denn er denkt dann: Ist dies heilig, ist dies göttlich? Damit nun ein solcher Gedanke nicht bei vielen Eingang finde, und nachher sich immer mehr festsetze, hierdurch aber die Verbindung des Herrn mit der Kirche, in der das Wort ist, zu Grunde gehe, so hat es dem Herrn gefallen, den geistigen Sinn jetzt zu offenbaren, damit man wisse, wo jenes Heilige im Wort verborgen liegt. Aber Beispiele mögen auch dies erläutern.

 

Im Wort wird bald von Ägypten, bald von Aschur, bald von Edom, von Moab, von den Söhnen Ammons von Tyrus und Zidon, von Gog gehandelt. Wer nicht weiß, daß durch diese Namen Gegenstände des Himmels und der Kirche bezeichnet werden, kann leicht in den Irrtum verfallen, daß das Wort viel von den Völkerschaften und Völkern, und nur wenig vom Himmel und der Kirche, also viel von irdischen und wenig von himmlischen Dingen handle; wenn er aber weiß, was durch jene oder ihre Namen bezeichnet wird, so kann er vom Irrtum wieder zur Wahrheit kommen. Wer ferner im Wort bemerkt, daß in demselben so oft Gärten, Haine, Wälder, dann ihre Bäume, als: der Ölbaum, der Weinstock, die Zeder, die Pappel, die Eiche; dann auch, daß so oft das Lamm, das Schaf, der Bock, das Kalb, das Rind, sowie auch Berge, Hügel, Täler, und in denselben Quellen, Flüsse, Wasser und mehr dergleichen genannt werden, der kann, wenn er nichts vom geistigen Sinn des Wortes weiß, nicht anders glauben, als daß man darunter bloß jene Dinge zu verstehen habe; denn er weiß nicht, daß unter dem Garten, dem Hain und dem Wald die Weisheit, Einsicht und Kenntnis verstanden wird; daß unter dem Ölbaum, dem Weinstock, der Zeder, der Pappel und der Eiche das himmlische, geistige, vernünftige, natürliche und sinnliche Gute und Wahre der Kirche verstanden wird; daß unter dem Lamm, dem Schaf, dem Bock, dem Kalb, dem Rind, die Unschuld, Liebtätigkeit und die natürliche Zuneigung verstanden wird; daß unter den Bergen, Hügeln und Tälern das Obere, Untere und Unterste der Kirche verstanden; dann daß durch Ägypten die Kenntnis, durch Aschur die Vernunft, durch Edom das Natürliche, durch Moab die Verfälschung des Guten, durch die Söhne Ammons die Verfälschung des Wahren, durch Tyrus und Zidon die Kenntnisse des Wahren und Guten, durch Gog die äußere Gottesverehrung ohne die innere, angedeutet wird. Wenn er aber dies weiß, dann kann er denken, daß das Wort nur von himmlischen Dingen handle, und daß die irdischen Dinge bloß die Unterlagen seien, auf denen jene beruhen. Aber ein Beispiel aus dem Wort möge auch dies erläutern.

 

Man ließt bei David: „Jehovahs Stimme ist auf den Wassern, der Gott der Herrlichkeit läßt donnern, über den großen Wassern [sitzt] Jehovah; Jehovahs Stimme bricht die Zedern, es zerbricht die Zedern Libanons Jehovah, und hüpfen läßt Er sie gleich einem Kalb, den Libanon und Schirjon wie den Sohn des Einhorns; wie die Feuerflamme fällt Jehovahs Stimme ein. Jehovahs Stimme, sie läßt die Wüste zittern, läßt erzittern die Wüste Kadesch. Kreißen heißt die Hirsche Jehovahs Stimme, und entblößt die Wälder; jedoch in Seinem Tempel preist jeder die Herrlichkeit": Ps.29/3-9. Wer nicht weiß, daß das einzelne hier selbst in jedem Wort etwas Heilig-Göttliches ist, der kann, wenn er bloß natürlich ist, bei sich sagen: Was soll dies, daß Jehovah auf den Wassern sitze, daß Er durch Seine Stimme die Zedern breche, sie hüpfen lasse wie ein Kalb, und den Libanon wie den Sohn der Einhörner, daß Er die Hirsche kreißen heiße, u. a. m.? Denn er weiß nicht, daß die Macht des göttlich Wahren oder des Wortes durch jene Ding im geistigen Sinn beschrieben ist. In jenem Sinn wird nämlich durch die Stimme Jehovahs, die in dieser Stelle der Donner ist, verstanden das göttlich Wahre oder das Wort in seiner Macht. Unter den großen Wassern, über denen Jehovah thront, werden die Wahrheiten desselben verstanden. Unter den Zedern und dem Libanon, die Er zerbricht und zermalmt, wird das Falsche des vernünftigen Menschen verstanden. Unter dem Kalb und dem Sohn der Einhörner wird das Falsche des natürlichen und sinnlichen Menschen verstanden. Unter der Feuerflamme wird die Neigung zum Falschen, unter der Wüste und der Wüste Kadesch die Kirche, wo nichts Wahres und Gutes ist; unter den Hirschen, die Jehovahs Stimme kreißen heißt, werden Völker verstanden, die im natürlich Guten sind; und unter den Wäldern, die Er entblößt, werden die Kenntnisse und Erkenntnisse, die das Wort ihnen öffnet, verstanden, weswegen folgt: „in Seinem Tempel preist jeder die Herrlichkeit", worunter verstanden wird, daß im einzelnen des Wortes das göttlich Wahre enthalten sei; denn der Tempel bezeichnet den Herrn, und daher das Wort, dann den Himmel und die Kirche, und die Herrlichkeit bezeichnet das göttlich Wahre. Daraus erhellt, daß hier kein Wort sei, das nicht die göttliche Macht des Wortes gegen das Falsche aller Art, beim natürlichen Menschen, und die göttliche Macht, die Völker umzubilden beschriebe.

 

(19)

Es gibt einen noch tieferen Sinn im Wort, welcher der himmlische heißt, wovon etwas Nr. 6 gesagt worden; aber dieser Sinn ist schwer zu entziffern, denn er fällt nicht so sehr in die Gedanken des Verstandes, als in die Neigung des Willens. Daß ein noch tieferer Sinn, welcher der himmlische genannt wird, im Wort enthalten ist, kommt daher, weil vom Herrn das göttlich Gute und das göttlich Wahre ausgeht; das göttlich Gute aus Seiner göttlichen Liebe, und das göttlich Wahre aus Seiner göttlichen Weisheit. Beides ist im Wort, denn das Wort ist das ausgehende Göttliche; und weil beides [in demselben] ist, deswegen macht das Wort diejenigen, die es heilig lesen, lebendig; doch von diesem Gegenstand wird im Abschnitt die Rede sein, wo gezeigt werden wird, daß im einzelnen des Wortes eine Verbindung des Herrn mit der Kirche, und daher eine Verbindung des Guten mit dem Wahren sei.

 

(20)

IV. Der geistige Sinn des Wortes ist bis jetzt unbekannt gewesen. Daß das Ganze und Einzelne, was in der Natur ist, sowie auch das Ganze und Einzelne im menschlichen Körper, dem Geistigen entspreche, ist im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 87-105 gezeigt worden; aber was die Entsprechung sei, hat man bisher nicht gewußt; in den ältesten Zeiten hingegen war sie sehr bekannt, denn bei denjenigen, die damals lebten, war die Wissenschaft der Entsprechungen eine Wissenschaft der Wissenschaften, und so allgemein, daß alle ihre Schriften und Bücher in Entsprechungen geschrieben sind. Das Buch Hiob, ein altes Buch, ist voll von Entsprechungen. Die Hieroglyphen der Ägypter, und auch die Fabeln der ältesten Menschen waren nichts anderes; alle alten Kirchen waren Kirchen, die das Himmlische [sinnlich] vorstellten, und auch die Satzungen, nach denen ihre Gottesverehrung eingerichtet war, bestanden aus nichts als Entsprechungen. Ebenso alles, was die Kirche betraf bei den Kindern Jakobs; die Brand- und Schlachtopfer mit ihren Einzelheiten waren Entsprechungen. Ebenso die Stiftshütte mit allem, was sie enthielt; dann auch ihre Feste, z.B. das Fest der ungesäuerten Brote, das Laubhüttenfest und das Fest der Erstlinge; auch das Priestertum Aharons und der Leviten; sowie auch die heiligen Kleider Aharons und seiner Söhne; und außerdem alle Satzungen und Rechte, die ihre Gottesverehrung und ihr Leben betrafen. Weil nun das Göttliche in der Welt sich in Entsprechungen darstellt, so wurde das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben; weswegen der Herr, weil Er aus Seinem Göttlichen sprach, in Entsprechungen gesprochen hat, denn was aus dem Göttlichen ist, das verliert sich in der Natur in solche Dinge, die den göttlichen entsprechen, und die dann die göttlichen Dinge, die himmlisch und geistig heißen, in ihrem Inneren verschließen.

 

(21)

Ich bin unterrichtet worden, daß die Menschen von der Ältesten Kirche, die vor der Sündflut war, einen so himmlischen Genius hatten, daß sie mit den Engeln des Himmels redeten, und daß sie mit ihnen reden konnten vermittelst der Entsprechungen, daher sie zu einer solchen Stufe der Weisheit gelangten, daß sie über alles, was sie auf der Erde sahen, nicht nur natürlich, sondern auch geistig, und so mit den Engeln des Himmels gemeinschaftlich, dachten. Ich bin noch weiter unterrichtet worden, daß Chanoch, von dem 1Mo.5/21-24 Erwähnung geschieht, nebst seinen Mittgenossen aus der Engel Mund die Entsprechungen gesammelt, und die Wissenschaft derselben auf die Nachkommen fortgepflanzt habe. Daher es kam, daß die Wissenschaft der Entsprechungen in vielen Reichen Asiens, besonders im Land Kanaan, in Ägypten, Assyrien, Chaldäa, Syrien, Arabien, Tyrus, Zidon, Ninive, nicht nur bekannt, sondern auch ausgebildet war; und daß sie von da aus durch die am Meer gelegnen Orte nach Griechenland versetzt, dort aber, wie man aus den Schriften der ältesten Griechen ersehen kann, in fabelhafte Dinge verkehrt wurde.

 

(22)

Als aber die bildlichen Vorstellungen der Kirche, die Entsprechungen waren, mit Fortgang der Zeit in Abgötterei und auch in Magie verkehrt wurden, da kam diese Wissenschaft durch eine Fügung der göttlichen Vorsehung des Herrn allmählich in Vergessenheit, und wurde beim israelitischen und jüdischen Volk völlig verdorben und zu Grunde gerichtet. Zwar bestand der Gottesdienst dieses Volkes aus lauter Entsprechungen, und stellte daher das Himmlische bildlich dar, allein sie wußten nicht, was das eine oder das andere bedeutete; denn sie waren ganz natürliche Menschen, und konnten und wollten daher nichts von geistigen Dingen, mithin auch nichts von den Entsprechungen wissen.

 

(23)

Daß die Abgöttereien der Völker in den alten Zeiten aus der Wissenschaft der Entsprechungen entsprangen, kam daher, daß alles, was auf der Erde erscheint, entspricht, also nicht nur die Bäume, sondern auch das Vieh und die Vögel aller Art, dann die Fische und das übrige. Die Alten, welche die Wissenschaft der Entsprechungen hatten, machten sich Bilder, die den himmlischen Dingen entsprachen; und sie ergötzten sich an denselben, weil sie Dinge bezeichneten, die zum Himmel oder zur Kirche gehörten, daher sie dieselben nicht nur in ihren Tempeln, sondern auch in ihren Häusern aufstellten, nicht um sie anzubeten, sondern um sich an die himmlischen Dinge zu erinnern, die sie bezeichneten. Daher waren in Ägypten und anderwärts in der bildlichen Vorstellung Kälber, Rinder, Schlangen, dann Knaben, Greise, Jungfrauen, weil die Kälber und Rinder die Neigungen und Kräfte des natürlichen Menschen, die Schlangen die Klugheit des sinnlichen Menschen, die Knaben die Unschuld und tätige Liebe, die Greise die Weisheit und die Jungfrauen die Neigungen des Wahren bedeuteten usw.

 

Nachdem nun die Wissenschaft der Entsprechungen in Vergessenheit gekommen war, fingen ihre Nachkommen an, die von den Alten aufgestellten Bilder und Abbildungen, weil sie dieselben in den Tempeln und neben diesen vorfanden, als etwas Heiliges und zuletzt als Gottheiten zu verehren. Ebenso bei anderen Völkern, z.B. bei den Philistern in Aschdod Dagon, von dem 1Sa.5/1-12 die Rede ist. Dieser war oben wie ein Mensch und unten wie ein Fisch. Man hatte dieses Bild erfunden, weil der Mensch die Einsicht, und der Fisch die Kenntnis bezeichnet, die eins ausmachen. Daher hatten die Alten auch ihren Gottesdienst in den Gärten und Hainen nach den Arten der Bäume, dann auch auf den Bergen und Hügeln. Die Gärten und Haine bezeichneten nämlich die Weisheit und Einsicht, und jeder Baum etwas davon, z.B. der Ölbaum das Gute der Liebe, der Weinstock das Wahre aus diesem Guten, die Zeder das vernünftige Gute und Wahre, und der Berg den obersten Himmel, der Hügel den Himmel unter diesem.

 

Daß die Wissenschaft der Entsprechungen bei mehreren Morgenländern bis zur Ankunft des Herrn fortgedauert hat, kann man an den Weisen aus dem Morgenland sehen, die zum Herrn kamen, als Er geboren wurde; daher ihnen ein Stern voranging, und sie Geschenke mit sich brachten, Gold, Weihrauch und Myrrhen: Matth.2/1,2,9-11. Der Stern nämlich, der voranging, bezeichnete die Kenntnis aus dem Himmel, das Gold bezeichnete das himmlische Guten, der Weihrauch das geistige Gute, und die Myrrhe das natürliche Gute, aus welchen dreien die ganze Gottesverehrung besteht.

 

Beim israelitischen und jüdischen Volk aber war gar keine Kenntnis der Entsprechungen, obschon ihr ganzer Gottesdienst und alle Rechte und Satzungen, die ihnen Moses gegeben hatte, und alle Teile des Wortes aus lauter Entsprechungen bestanden. Die Ursache war, weil sie in ihrem Herzen Götzendiener und so beschaffen waren, daß sie nicht einmal wissen wollten, daß etwas in ihrem Gottesdienst das Himmlische und Geistige bezeichne; denn sie wollten, daß alles dies an und für sich heilig sei, weswegen sie, wenn ihnen das Himmlische und Geistige entdeckt worden wäre, es nicht nur verworfen, sondern auch entweiht hätten. Der Himmel war ihnen daher so verschlossen, daß sie kaum wußten, daß es ein ewiges Leben gebe. Daß es so sei, erhellt offenbar aus dem, daß sie den Herrn nicht anerkannten, obgleich die ganze Heilige Schrift von Ihm prophezeit und Ihn vorherverkündigt hatte. Sie verwarfen Ihn bloß aus dem Grund, weil Er ihnen ein himmlisches Reich, und nicht ein irdisches Reich verkündigte; denn sie wollten einen Messias, der sie über alle Völker in der ganzen Welt erhöbe, und nicht einen Messias, der für ihr ewiges Heil sorgte. Übrigens geben sie zu, daß das Wort viele Geheimnisse in sich enthalte, welche mystisch heißen, aber sie wollen nichts davon wissen, daß sie vom Herrn handeln: wenn man ihnen aber sagt, daß sie vom Gold handeln, so wollen sie dieselben wissen.

 

(24)

Daß die Wissenschaft der Entsprechungen, durch die der geistige Sinn des Wortes gegeben wird, nach jenen Zeiten nicht entdeckt wurde, geschah deswegen, weil die Christen in der ursprünglichen Kirche so einfältig waren, daß sie ihnen nicht aufgedeckt werden konnte; denn wenn sie entdeckt worden wäre, so hätte sie ihnen nichts genützt, und wäre auch nicht verstanden worden. Nach dieser Zeit verbreitete sich unter der päpstlichen Herrschaft eine Finsternis über die ganze christliche Welt; und diejenigen, die unter ihr stehen, und sich in ihrem Falschen befestigt haben, können und wollen nichts Geistiges fassen, also auch nicht die Entsprechung des Natürlichen mit dem Geistigen des Wortes; denn so würden sie überführt, daß unter Petrus nicht Petrus, sondern der Herr, als der Fels, verstanden werde; sie würden auch überführt, daß das Wort bis in sein Innerstes göttlich sei, und daß in dieser Beziehung der Ausspruch des Papstes keine Bedeutung habe. Nach der Reformation aber, da sie anfingen, zwischen dem Glauben und der tätigen Liebe zu unterscheiden, und Gott unter drei Personen, also drei Götter zu verehren, die sie sich als einen dachten, da wurden ihnen die himmlischen Wahrheiten verborgen; denn wenn sie ihnen entdeckt worden wären, so hätten sie dieselben verfälscht und auf den bloßen Glauben, keine derselben aber auf die tätige Liebe und die Liebe überhaupt bezogen. So hätten sie sich dann auch den Himmel verschlossen.     cosmic-people.com

 

(25)

Daß der geistige Sinn des Wortes gegenwärtig vom Herrn enthüllt wird, geschieht deswegen, weil die Lehre des echten Wahren nun geoffenbart ist, und diese Lehre mit dem geistigen Sinn übereinstimmt, und keine andere. Dieser Sinn wird auch angedeutet durch die Erscheinung des Herrn in den Wolken des Himmels mit Herrlichkeit und Kraft: Matth.24/30,31, in welchem Kapitel von der Vollendung des Zeitlaufes gehandelt, und unter derselben die letzte Zeit der Kirche verstanden wird. Die Aufschließung des Wortes in Ansehung seines geistigen Sinnes ist auch verheißen worden in der Offenbarung; er wird hier verstanden unter dem weißen Pferd, und unter dem großen Mahl, zu dem alle eingeladen werden: Offb.19/11-18. Daß der geistige Sinn lange nicht werde anerkannt werden, (was bloß von denjenigen gilt, die im Falschen der Lehre, besonders in Ansehung des Herrn, sind, und daher das Wahre nicht zulassen,) wird in der Offenbarung unter dem Tier und unter den Königen der Erde verstanden, die mit dem, der auf dem weißen Pferd saß, Krieg führen werden: Offb.19/19. Unter dem Tier werden die Papisten, wie Offb.17/3, und unter den Königen der Erde die Protestanten verstanden, die im Falschen der Lehre sind.

 

(26)

Daß nach diesem der geistige Sinn des Wortes keinem mitgeteilt werde, wenn er nicht im echten Wahren vom Herrn ist. Die Ursache hiervon ist, weil niemand den geistigen Sinn anders, als allein durch den Herrn, und nur dann wahrnehmen kann, wenn er im echten Wahren aus Ihm ist. Denn der geistige Sinn handelt bloß vom Herrn und Seinem Reich, und dieser Sinn ist derjenige, in dem Seine Engel im Himmel sind; denn Sein Göttliches ist dort das Wahre. Dies kann der Mensch verletzen, wenn er die Wissenschaft der Entsprechungen hat, und durch sie den geistigen Sinn des Wortes vermittelst seiner eigenen Einsicht erforschen will; denn aus einigen ihm bekannten Entsprechungen kann er den Sinn desselben verdrehen und auch zur Bestätigung des Falschen anwenden; und dies hieße dem göttlich Wahren und auch dem Himmel Gewalt antun. Wenn daher jemand durch sich und nicht durch den Herrn jenen Sinn öffnen will, so wird der Himmel verschlossen, und ist dieser verschlossen, dann sieht der Mensch entweder nichts, oder er ist im Geistigen wahnwitzig. Ein Ursache davon ist auch, weil der Herr jeden durch das Wort lehrt, und ihn aus dem Wahren lehrt, das beim Menschen ist, ihm aber nicht unmittelbar Neues eingießt. Wenn daher der Mensch nicht im göttlich Wahren, oder nur in wenigem Wahren und zugleich im Falschen ist, so kann er aus diesem das Wahre verfälschen, was auch bekanntlich von jedem Ketzer in Ansehung des buchstäblichen Sinnes des Wortes geschieht.

 

Damit also nicht jemand in den geistigen Sinn eindringe, oder das in diesem Sinne enthaltene echte Wahre verdrehe, so sind vom Herrn Wachen aufgestellt, die im Wort unter den Cherubim verstanden werden. Daß Wachen aufgestellt seien, wurde mir folgendermaßen vorgestellt: Es wurden große Geldbeutel zu sehen gegeben, die wie Säcke erschienen, in denen eine große Menge Silbers aufbewahrt war, und weil sie offen waren, so schien es, als ob jeder das darin verschlossene Silber herausnehmen, ja entwenden könnte; allein neben jenen Geldbeuteln saßen zwei Engel als Wächter. Der Ort, wo sie aufgestellt waren, erschien wie eine Krippe in einem Stall. Im nächsten Gemach erschienen sittsame Jungfrauen bei einer keuschen Frau; und in der Nähe von diesem Gemach standen zwei Kinder, und es hieß, daß man mit ihnen nicht kindisch sondern weise spielen soll. Nachher erschien eine Hure, dann ein liegendes totes Pferd. Nachdem ich dies gesehen hatte, wurde ich unterrichtet, daß durch jene Dinge der buchstäbliche Sinn des Wortes vorgestellt worden sei, in dem der geistige Sinn enthalten ist. Jene mit Silber angefüllten großen Beutel bedeuteten die Erkenntnisse des Wahren in großer Menge. Daß sie offen und gleichwohl von Engeln bewacht waren, bedeutete, daß jeder die Erkenntnisse des Wahren herausnehmen dürfe, daß aber verhütet werde, daß niemand den geistigen Sinn, in dem lauter Wahrheiten sind, verfälsche. Die Krippe im Stall, in dem die Geldbeutel lagen, bezeichnete die geistige Erbauung, je nach dem Verständnis. Diese Bedeutung hat die Krippe, weil das Pferd, das aus derselben frißt, das Verständnis bezeichnet. Die sittsamen Jungfrauen, die in dem nächsten Gemach erschienen, bezeichneten die Neigungen des Wahren, und die keusch Frau die Verbindung des Guten und Wahren. Die Kinder bedeuteten die darin befindliche Unschuld der Weisheit; sie waren Engel aus dem dritten Himmel, die alle wie Kinder erscheinen. Die Hure mit dem toten Pferd bezeichnete die heutzutage bei vielen stattfindende Verfälschung des Wortes, durch die alles Verständnis des Wahren zu Grunde geht. Die Hure bedeutet die Verfälschung, und das tote Pferd das mangelnde Verständnis des Wahren.

 

 

 

(3)

 

Der buchstäbliche Sinn des Wortes ist die Grundlage, Hülle und Stütze seines geistigen und himmlischen Sinnes

 

(27)

In jedem göttlichen Werk ist ein Erstes, Mittleres und Letztes, und das Erste schreitet durch das Mittlere zum Letzten fort, und hat so Dasein und Bestehen; das Letzte ist daher die Grundlage. Ferner ist das Erste im Mittleren und durch das Mittlere im Letzten, das Letzte ist also das Enthaltende; und weil das Letzte das Enthaltende und die Grundlage ist, so ist es auch die Stütze.

 

(28)

Der Gelehrte begreift, daß man diese drei den Endzweck, die Ursache und die Wirkung, dann das Sein, das Werden und das Dasein nennen kann; und daß der Endzweck das Sein, die Ursache das Werden, und die Wirkung das Dasein ist; daß es mithin bei jeder vollendeten Sache ein Dreifaches gibt, das man das Erste, Mittlere und Letzte, dann den Endzweck, die Ursache und die Wirkung, und auch das Sein, Werden und Dasein heißt. Wenn dies begriffen wird, so wird auch begriffen, daß jedes göttliche Werk im Letzten vollendet und vollkommen, sowie auch, daß im Letzten, das dreifach ist, das Ganze sei, weil in ihm zugleich das Frühere ist.

 

(29)

Daher kommt es, daß unter drei im Wort, dem geistigen Sinn nach, das Vollendete und Vollkommene, dann auch alles zugleich verstanden wird. Und weil dies durch jene Zahl angedeutet wird, so wird sie im Wort stets gebraucht, wenn etwas dergleichen bezeichnet wird. So in folgenden Stellen:

 

Daß Jesajah drei Jahre nackt und barfuß ging: Jes.20/3.

 

Daß Jehovah dreimal dem Samuel rief, und Samuel dreimal zu Eli lief, und Eli das dritte Mal es verstand: 1Sa.3/1-8.

 

Daß Jonathan zu David sagte, daß er sich drei Tage auf dem Feld verbergen solle; daß Jonathan nachher gegen die Seite des Steines hin drei Pfeile abschoß, und David nachher sich dreimal vor Jonathan bückte: 1Sa.20/5,12-41.

 

Daß Elias sich über dem Sohn der Witwe dreimal maß: 1Kö.17/21.

 

Daß Elias dreimal Wasser auf das Brandopfer gießen ließ: 1Kö.18/34.

 

Daß Jesus sagte, das Himmelreich sei gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm, und unter drei Seah verbarg, bis das Ganze durchsäuert ward: Matth.13/33.

 

Daß Jesus zu Petrus sagte, er werde Ihn dreimal verleugnen: Matth.26/34.

 

Daß der Herr dreimal zu Petrus sagte: Liebst du Mich?: Joh.21/15-17.

 

Daß Jonas drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Meerfisches war: Jon.2/1.

 

Daß Jesus sagte, sie sollen den Tempel zerstören, und Er wolle ihn innerhalb drei Tagen wieder aufbauen: [Joh.2/19]; Matth.26/61.

 

Daß Jesus in Gethsemane dreimal betete: Matth.26/39-44.

 

Daß Jesus am dritten Tag auferstand: Matth.28/1, außer vielen anderen Stellen, in denen drei genannt werden. Sie werden aber da genannt, wo von einem beendigten und vollkommenen Werk die Rede ist, weil dies durch jene Zahl bezeichnet wird.

 

(30)

Dies ist vorausgeschickt worden wegen des folgenden, damit dasselbe vom Verstand begriffen werden könne; hier nun, damit begriffen werde, daß der natürliche Sinn des Wortes, welcher der Sinn seines Buchstabens ist, die Grundlage, das Enthaltende und die Stütze seines geistigen und himmlischen Sinnes sei.

 

(31)

Daß im Wort ein dreifacher Sinn sei, ist Nr. 6 und 19 gesagt worden, dann auch, daß der himmlische Sinn sein erster, der geistige Sinn sein mittlerer, und der natürliche Sinn sein letzter Sinn sei. Hieraus kann der vernünftige Mensch schließen, daß das Erste des Wortes, das himmlisch ist, durch sein Mittleres, das geistig ist, zum Letzten, das natürlich ist, hindurchgehe, und daß auf diese Weise sein Letztes die Grundlage sei; dann daß sein Erstes, das himmlisch ist, in seinem Mittleren, das geistig ist, und durch dieses in seinem Letzten, das natürlich ist, enthalten, und daß daher sein Letztes, das natürlich und der buchstäbliche Sinn des Wortes ist, das Enthaltende [die Hülle], und da es das Enthaltende und die Grundlage ist, auch die Stütze sei.

 

(32)

Wie aber dies geschehe, kann nicht mit wenigem gesagt werden; es betrifft aber auch Geheimnisse, in denen die Engel des Himmels sind. In den, in der Vorrede zur »Lehre vom Herrn« erwähnten Abhandlungen, die aus der Weisheit der Engel in Ansehung der göttlichen Vorsehung, Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit, in der Ansehung der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit, dann in Ansehung des Lebens genommen sind, sollen sie, soweit es geschehen kann, entwickelt werden. Für jetzt ist genug, daß man aus dem oben Gesagten schließen kann, daß das Wort, welches das göttliche Werk zur Beseligung des menschliches Geschlechtes, selbst ist, in Ansehung seines letzten Sinnes, der natürlich ist und der Sinn des Buchstabens heißt, die Grundlage, die Hülle und die Stütze zweier tieferen Sinne sei.

 

(33)

Hieraus folgt, daß das Wort ohne den Sinn seines Buchstabens, wie ein Palast ohne Grundlage wäre, also wie ein in der Luft und nicht auf der Erde befindlicher Palast, der nur ein Schatten von demselben sein und verschwinden würde. So wäre das Wort ohne seinen buchstäblichen Sinn auch wie ein Tempel, in dem mehrere Heiligtümer sind, und in seiner Mitte das innerste Heiligtum, jedoch ohne Dach und Wand, die seine Hüllen sind, bei deren Mangel oder Wegnahme, seine Heiligtümer von den Dieben geraubt, oder von den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels verletzt, und so zerstreut würden. Es wäre damit ferner wie mit der Stiftshütte, in deren Innerstem die Bundeslade, und in deren Mitte der goldene Leuchter, der goldene Altar, über dem Rauchwerke, dann der Tisch, über dem die Schaubrote sich befanden, die seine Heiligtümer ohne ihr Letztes, welches die Vorhänge und Decken waren. Ja das Wort ohne seinen buchstäblichen Sinn wäre wie ein menschlicher Körper ohne die Hüllen, die man Häute, und die Stützen, die man Knochen nennt. Ohne jenes und dieses würde sein Inneres auseinander fallen. Auch wäre es wie das Herz und die Lunge in der Brust ohne ihre Hülle, die man die Seite, und ohne ihre Stützen, die man die Rippen heißt. Oder wie das Hirn ohne seine Hülle, welche die harte Hirnhaut, und ohne ihre gemeinschaftliche Bedeckung, Hülle und Stütze, welche die Hirnschale heißt. Ebenso verhielte es sich mit dem Wort ohne seinen buchstäblichen Sinn. Daher heißt es bei Jes.4/5: „Daß Jehovah eine Decke erschaffe über alle Herrlichkeit".

 

(34)

Ebenso verhielte es sich mit den Himmeln, wo die Engel, ohne eine Welt, wo die Menschen sind. Das menschliche Geschlecht ist die Grundlage, die Hülle und die Stütze derselben; und bei den Menschen, und in ihnen ist das Wort. Alle Himmel sind nämlich in zwei Reiche abgeteilt, die das himmlische und das geistige Reich heißen. Diese zwei Reiche gründen sich auf das natürliche Reich, in dem die Menschen sind. Ebenso nun das Wort, das bei den Menschen und in den Menschen ist. Daß die Engelhimmel in zwei Reiche, das himmlische und geistige, abgeteilt seien, sehe man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 20-28.

 

(35)

Daß die Propheten des Alten Testaments den Herrn in Ansehung des Wortes vorgestellt, und dadurch die Lehre der Kirche aus dem Wort bezeichnet haben, und daß sie deswegen Menschensöhne genannt worden sind, ist in der »Lehre vom Herrn« Nr. 28 gezeigt worden. Hieraus folgt, daß sie durch alles das, was sie litten und ausstanden, die Gewalt vorgestellt haben, die von den Juden dem Wort angetan wurde, z.B. daß der Prophet Jesajah „das härene Gewand von seinen Lenden löste, und die Schuhe von seinen Füßen losmachte, und drei Jahre nackt und barfuß ging": Jes.20/2,3. Ferner daß der Prophet Ezechiel „mit einem Schermesser über sein Haupt und über seinen Bart fuhr, und den dritten Teil [der abgeschnittenen Haare] in der Mitte der Stadt verbrannte, den dritten mit dem Schwert schlug, und den dritten in den Wind zerstreute, und ein wenig davon an die Zipfel [seines Gewandes] band, und endlich in die Mitte des Feuers warf und verbrannte": Ez.5/1-4. Daß die Propheten, auf die oben angegebene Weise, das Wort vorstellten, und daher die Lehre der Kirche aus dem Wort bezeichneten, geschah deswegen, weil durch das Haupt die Weisheit aus dem Wort angedeutet wird, daher durch das Haar und durch den Bart das Letzte des Wahren bezeichnet wurde. Weil dies dadurch bezeichnet wurde, deswegen war es ein Zeichen großer Trauer und auch eine große Schande, sich eine Glatze zu machen oder kahl zu erscheinen. Aus diesem und keinem anderen Grund geschah es, daß der Prophet sein Haupthaar und seinen Bart abschor, um dadurch den Zustand der jüdischen Kirche in Ansehung des Wortes vorzustellen. Aus diesem und keinem anderen Grund wurden „zweiundvierzig Knaben, die den Elisa einen Kahlkopf geheißen hatten, von zwei Bären zerrissen": 2Kö .2/23-25. Denn der Prophet stellte, wie früher gesagt worden, das Wort vor, und das Kahle bezeichnete dasselbe ohne seinen letzten Sinn.

 

Daß die Nasiräer [Gottgeweihte] den Herrn in Ansehung des Wortes in seinem Letzten vorgestellt haben, wird man im folgenden Abschnitt Nr. 49 sehen. Deswegen gab es ein Gesetz für sie, daß sie das Haupthaar wachsen lassen und nichts davon abscheren sollten. Nasiräer bezeichnet auch in der hebräischen Sprache das Haupthaar. Auch für den Oberpriester bestand ein Gesetz, daß er sein Haupthaar nicht abscheren solle: 3Mo.21/10; ebenso für den Hausvater: 3Mo.21/5. Daher kam es, daß die Kahlheit bei ihnen für eine große Schande galt, wie man aus folgendem ersehen kann: „Da werden kahl sein alle Häupter, und abgeschoren aller Bart": Jes.15/2; Jer.48/37. „Scham wird sein auf allen Angesichtern, und kahl sein werden alle Häupter": Ez.7/18; „Jedes Haupt ward kahl, und jede Schulter ward entblößt von Haaren": Ez.29/18. „Bedecken will ich alle Lenden mit dem Sack, und kahl soll werden jedes Haupt": Amos 8/10. „So mach dich denn kahl und schere dich ob der Söhne deiner Lust, und laß die Kahlheit sich erweitern, denn sie sind von dir hinweggezogen": Mi. 1/16. Hier heißt sich kahl machen und die Kahlheit erweitern soviel als: Das Wahre des Wortes in seinem Letzten verfälschen. Wenn dieses verfälscht ist, wie von den Juden geschah, so ist das ganze Wort zerstört; denn das Letzte des Wortes ist seine Stütze und sein Halt, ja jedes Wort ist eine Stütze und ein Halt seiner himmlischen und geistigen Wahrheit.

 

Weil das Haar das Wahre im Letzten bezeichnet, so erscheinen in der geistigen Welt, alle, die das Wort verachten und seinen buchstäblichen Sinn verfälschen, kahl; diejenigen aber, die denselben in Ehren halten und lieben, erscheinen mit anständigen Haupthaar. Über diesen Gegenstand sehe man auch nach Nr. 49.

 

(36)

Das Wort in seinem letzten oder natürlichen Sinn, welcher der Sinn seines Buchstabens ist, wird auch durch die Mauer des heiligen Jerusalems, „deren Werk von Jaspis war, und durch die Gründe der Mauer, die kostbare Steine waren, dann auch durch die Tore bezeichnet, die aus Perlen bestanden": Offb.21/18-21. Denn Jerusalem bedeutet die Kirche in Ansehung der Lehre. Doch hiervon mehreres im folgenden Abschnitt. Aus dem Bisherigen kann man nun sehen, daß der buchstäbliche Sinn des Wortes, der natürlich ist, die Grundlage, die Hülle und die Stütze seiner tieferen Sinne sei, welche sind der geistige und der himmlische Sinn.

 

 

 

(4)

 

Das göttlich Wahre ist im buchstäblichen Sinn des Wortes in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht

 

(37)

Das Wort ist im Sinne seines Buchstabens in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht, weil, wie Nr. 31 gesagt worden, die beiden früheren oder tieferen Sinne, die der geistige und himmlische heißen, im natürlichen Sinn, welcher der Sinn des Buchstabens ist, beisammen sind. Auf welche Weise sie beisammen sind, soll nun mit wenigem gesagt werden.

 

(38)

Es gibt im Himmel und in der Welt eine aufeinanderfolgende und eine gleichzeitige Ordnung. In der aufeinanderfolgenden Ordnung kommt und folgt eines nach dem anderen, vom Obersten an bis zum Untersten; in der gleichzeitigen Ordnung aber befindet sich eines neben dem anderen, vom Innersten bis zum Äußersten. Die aufeinanderfolgende Ordnung gleicht einer Säule mit Stufen vom Obersten an bis zum Unterersten; die gleichzeitige Ordnung aber gleicht einem Werk, das mit seinen Umkreisen vom Mittelpunkt aus an der Oberfläche zusammenhängt. Nun soll gesagt werden, wie die aufeinanderfolgende Ordnung im Letzten eine gleichzeitige Ordnung wird. Es geschieht folgendermaßen: Das Oberste der aufeinanderfolgenden Ordnung wird das Innerste der gleichzeitigen Ordnung, und das Unterste der aufeinanderfolgenden Ordnung wird das Äußerste der gleichzeitigen Ordnung. Es ist vergleichsweise, wie eine Säule mit Stufen, wenn sie auf den Grund niedersinkt, ein auf der Fläche zusammenhängender Körper wird. So wird das Gleichzeitige aus dem Aufeinanderfolgenden gebildet, und zwar in allem und jedem in der natürlichen Welt, und in allem und jedem in der geistigen Welt; denn es gibt überall ein Erstes, Mittleres und Letztes, und das Erste strebt und dringt durch das Mittlere zu seinem Letzen durch.

 

Nun die Anwendung auf das Wort: Das Himmlische, Geistige und Natürliche geht vom Herrn in aufeinanderfolgender Ordnung aus, und befindet sich im Letzten in gleichzeitiger Ordnung. So sind nun der himmlische und geistige Sinn des Wortes in seinem buchstäblichen Sinn beisammen. Wenn man dies begreift, so kann man sehen, wie der natürliche Sinn des Wortes, welcher der Sinn seines Buchstabens ist, die Grundlage, die Hülle und die Stütze seines geistigen und himmlischen Sinnes, und wie das göttlich Gute und das göttlich Wahre im buchstäblichen Sinn des Wortes in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht ist.

 

(39)

Hieraus kann erhellen, daß das Wort in seinem buchstäblichen Sinn das Wort selbst ist; denn in diesem ist inwendig der Geist und das Leben; der geistige Sinn ist sein Geist, und der himmlische Sinn ist sein Leben. Dies ist es, was der Herr sagt: „Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und Leben": Joh.6/63. Der Herr sprach Seine Worte in der Welt und im natürlichen Sinn. Der himmlische Sinn und der geistige Sinn sind ohne den natürlichen Sinn, welcher der buchstäbliche Sinn ist, nicht das Wort; denn sie sind wie der Geist und das Leben ohne Körper; auch sind sie, wie Nr. 33 gesagt worden, einem Palast gleich, dem die Grundlage fehlt.

 

(40)

Die Wahrheiten des buchstäblichen Sinnes des Wortes sind zum Teil nicht nackte Wahrheiten, sondern der äußere Schein des Wahren, und wie die Gleichnisse und Vergleiche, die aus Dingen in der Natur genommen sind. Sie sind daher der Fassungskraft der Einfältigen und auch der Kinder anbequemt und angemessen. Weil sie aber Entsprechungen sind, so sind sie Behältnisse und Wohnungen des echten Wahren, und gleichsam Gefäße, die es in sich schließen und enthalten, wie der kristallene Becher den edlen Wein, und wie die silberne Schale die eßbaren Speisen in sich enthält; sie sind gleichsam Kleider, die wie die Windeln das Kind, und wie das anständige Gewand die Jungfrau bedecken. Sie gleichen auch den Kenntnissen des natürlichen Menschen, welche die Wahrnehmungen und Neigungen des Wahren in sich fassen, das dem geistigen Menschen angehört. Die nackten Wahrheiten selbst, welche eingeschlossen, enthalten, bekleidet und umfaßt sind, befinden sich im geistigen Sinn des Wortes, und das nackte Gute in seinem himmlischen Sinn. Doch dies soll aus dem Wort erläutert werden.

 

Jesus sagte: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Das Äußere des Bechers und der Schale reinigt ihr, das Innere aber ist voll Raubes und Unmäßigkeit. Du blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schale, damit auch das Äußere rein sei": Matth.23,25,26. Hier drückte sich der Herr durch das Letzte aus, welches das Enthaltende ist. Er nannte den Becher und die Schale. Unter dem Becher wird der Wein, und unter dem Wein das Wahre des Wortes verstanden; und unter der Schale wird die Speise, und unter der Speise das Gute des Wortes verstanden. Das Innere des Bechers und der Schale reinigen heißt, das Innere, welches im Willen und Gedanken, also in der Liebe und im Glauben ist, durch das Wort reinigen. Unter dem, daß so auch das Äußere rein sei, wird verstanden, daß auf diese Weise das Äußere, das heißt die Werke und Reden gereinigt seien, denn diese nehmen ihr Wesen aus jenem.

 

„Jesus sagte: Es war ein reicher Mann, der sich in Purpur und Byssus kleidete, und alle Tage herrlich und in Freuden lebte. Da war auch ein Armer, Namens Lazarus, der voller Geschwüre vor desselben Türe lag": Luk. 16/19,20. Auch hier sprach der Herr durch Natürliches, das aus Entsprechungen bestand, und Geistiges enthielt. Unter dem reichen Mann wird das jüdische Volk verstanden, das reich heißt, weil es das Wort hatte, in dem geistige Reichtümer enthalten sind. Durch den Purpur und Byssus, womit er bekleidet war, wird das Gute und Wahre des Wortes, durch den Purpur sein Gutes, und durch den Byssus sein Wahres bezeichnet. Alle Tage herrlich und in Freuden leben bedeutet, die Freude, daß es dasselbe hat und lesen kann. Unter dem armen Lazarus werden die Heiden verstanden, die das Wort nicht hatten. Daß sie von den Juden verachtet und verworfen waren, wird darunter verstanden, daß Lazarus voller Geschwüre vor des Reichen Tür lag. Die Heiden werden unter dem Lazarus verstanden, weil die Heiden vom Herrn geliebt wurden, wie Lazarus, der von den Toten auferweckt worden, vom Herrn geliebt wurde: Joh.11/3,5,36, und Sein Freund hieß: Joh.11/11, und mit dem Herrn zu Tisch saß: Joh. 12/2. Aus diesen beiden Stellen erhellt, daß das Wahre und Gute des buchstäblichen Sinnes des Wortes gleichsam Gefäße und Kleider des nackten Wahren und Guten sind, das im geistigen und himmlischen Sinn des Wortes verborgen liegt.

 

(41)

Weil nun das Wort im buchstäblichen Sinn diese Beschaffenheit hat, so folgt, daß diejenigen, die im göttlich Wahren sind, und den Glauben haben, daß das Wort in seinem Innersten göttlich-heilig sei, und noch mehr diejenigen, die im Glauben stehen, daß das Wort diese Beschaffenheit habe vermöge seines geistigen und himmlischen Sinnes, - daß diese, während sie in der Erleuchtung vom Herrn das Wort lesen, das göttlich Wahre im natürlichen Licht sehen; denn das Licht des Himmels, in dem der geistige Sinn des Wortes ist, wirkt ein auf das natürliche Licht, in dem der buchstäbliche Sinn des Wortes ist, und erleuchtet das Geistige des Menschen, das man das Vernünftige heißt, und macht, daß es das göttlich Wahre sieht, und anerkennt, wo es sicht zeigt, und wo es verborgen liegt. Dies fließt bei einigen mit dem Licht des Himmels ein, zuweilen auch, ohne daß sie es wissen.

 

(42)

Weil nun unser Wort in seinem Innersten, vermöge seines himmlischen Sinnes, einer Flamme, die entzündet, und in seinem Mittleren, vermöge des geistigen Sinnes, einem Licht zu vergleichen ist, das erleuchtet, so ist das Wort in seinem Letzten vermöge seines natürlichen Sinnes, in dem die zwei tieferen enthalten sind, wie ein Rubin und Diamant; von der himmlischen Flamme wie ein Rubin, und vom geistigen Licht wie ein Diamant. Weil das Wort diese Beschaffenheit in seinem buchstäblichen Sinn hat, sofern [in diesem der zweifache höherer Sinn] durchscheint, so wird das Wort in diesem Sinn verstanden unter den Grundsteinen der Mauer Jerusalems; unter dem Urim und Thummim im Ephod Aharons; unter dem Garten Eden, in dem der König von Tyrus war, dann auch unter den Vorhängen und Decken der Stiftshütte; und unter dem Äußeren des Tempels zu Jerusalem; in seiner Herrlichkeit selbst aber unter dem Herrn, als Er verklärt wurde.

 

(43)

Daß die Wahrheiten des buchstäblichen Sinnes des Wortes verstanden werden unter den Grundsteinen der Mauer des neuen Jerusalems in der Offb. Kap. 21 folgt daraus, daß, wie in der »Lehre vom Herrn« Nr. 62, 63 gezeigt worden, unter dem neuen Jerusalem eine neue Kirche in Hinsicht der Lehre verstanden wird, weswegen unter seiner Mauer und unter den Grundsteinen der Mauer nichts anderes verstanden werden kann, als das Äußere des Wortes, das ist, sein buchstäblicher Sinn; denn dieser ist es, aus dem die Lehre entsteht und durch die Lehre die Kirche; und er ist gleichsam die Mauer mit den Grundlagen, welche die Stadt einschließt und schützt. Von der Mauer des neuen Jerusalems und ihren Grundlagen liest man in der Offb.21/17,[14],18-20: „Der Engel maß die Mauer der Stadt Jerusalem hundertvierundvierzig Ellen, welches das Maß eines Menschen, das ist, eines Engels war. Und die Mauer hatte zwölf Grundlagen, mit allerlei kostbaren Steinen geziert. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst". Durch die Zahl Hundertvierundvierzig wird alles Wahre und Gute der Kirche aus der Lehre nach dem buchstäblichen Sinn des Wortes bezeichnet, ebenso durch zwölf. Durch den Menschen wird die Einsicht bezeichnet, durch den Engel das göttlich Wahre, aus dem jene stammt, durch das Maß die Beschaffenheit derselben, durch die Mauer und ihre Grundsteine der buchstäbliche Sinn des Wortes, und durch die kostbaren Steine das Wahre und Gute des Wortes nach seiner Ordnung, aus dem die Lehre und durch die Lehre die Kirche entspringt.

 

(44)

Daß das Wahre und Gute des buchstäblichen Sinnes des Wortes verstanden werde unter Urim und Thummim. Die Urim und Thummim waren auf dem Ephod Aharons, durch dessen Priestertum der Herr in Hinsicht des göttlich Guten und in Hinsicht des Werkes der Seligmachung vorgestellt wurde. Durch die Kleider des Priestertums oder der Heiligkeit wurde das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten vorgestellt. Durch das Ephod wurde vorgestellt das göttlich Wahre in seinem Letzten, also das Wort im Sinne des Buchstabens, denn dies ist, wie oben gesagt worden, das göttlich Wahre in seinem Letzten. Daher wurde durch die zwölf kostbaren Steine mit den Namen der zwölf Stämme Israels, welche die Urim und Thummim waren, das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten in seinem ganzen Umfang vorgestellt. Hiervon liest man bei Moses folgendes: „Sie sollen das Ephod machen aus Hyazinth- und Purpurfarbe, zweimal gefärbtem Kermesscharlach, und gezwirnter Baumwolle. Hernach sollen sie das Brustschild des Gerichts nach Art des Ephod verfertigen, und es mit Lagen von Stein ausfüllen; vier Reihen Steine; in der ersten Reihe einen Karfunkel, Topas und Smaragd; in der zweiten Reihe einen Goldpraser, Saphir und Diamant; in der dritten Reihe einen Kornblumenstein, Achat und Amethyst; in der vierten Reihe einen Aquamarin, Sarder und Jaspis. Diese Steine sollen nach den Namen der Kinder Israels stehen; wie auf Siegelringe sollen in sie eingegraben sein die zwölf Stämme, nach ihren Namen; und Aharon soll tragen auf dem Brustschild des Gerichts die Urim und Thummim, und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein, wenn er hineintreten wird vor den Jehovah": 2.Mo.28/6,15-21,30. Was durch die Kleider Aharons, sein Ephod, Oberkleid, Unterkleid, Stirnblatt, Gürtel, vorgestellt wurde, ist in den »Himmlischen Geheimnissen« bei diesem Kapitel erklärt worden. Es wurde daselbst gezeigt, daß durch das Ephod vorgestellt worden sei das göttlich Wahre in seinem Letzten; daß durch die kostbaren Steine auf demselben vorgestellt worden sei das aus dem Guten hervorleuchtende Wahre; durch die zwölf kostbaren Steine alles Wahre im Letzten, das aus dem Guten der Liebe, nach seiner Ordnung, hervorleuchtet; durch die zwölf Stämme Israels alles, was zur Kirche gehört; durch das Brustschild, das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten; durch die Urim und Thummim das Hervorschimmern des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten im Letzten; (denn Urim bedeutet ein leuchtendes Feuer, und Thummim in der Sprach der Engel das Hervorschimmern, und in der hebräischen Sprache die Unverdorbenheit); dann das Antworten gegeben worden seien vermittelst der Abwechslungen des Lichtes, und dann zugleich vermittels stiller Wahrnehmung, oder vermittelst lauter Stimme, und anderes mehr. Hieraus kann man sehen, daß durch jene kostbaren Steine auch das Wahre aus dem Guten im letzten Sinn des Wortes bezeichnet worden sei. Die Antworten aus dem Himmel werden auch durch nichts anderes gegeben, weil in jenem Sinn das ausgehende Göttliche in seiner Fülle ist. Daß die kostbaren Steine und Hauptbinden das göttlich Wahre in seinem Letzten bezeichnen, zu welchem das im buchstäblichen Sinn des Wortes enthaltene Wahre gehört, ist mir ganz deutlich geworden aus den kostbaren Steinen und Hauptbinden in der geistigen Welt, bei den Engeln und Geistern daselbst, die ich mit denselben geschmückt sah, und die auch in ihren Schränken dergleichen hatten. Es wurde zu wissen gegeben, daß sie dem Wahren im Letzten entsprechen, ja sogar daß sie durch dasselbe bestehen und erscheinen. Weil dies durch die Kopfbinden und kostbaren Steine bezeichnet wird, so sah sie Johannes auch auf dem Kopf des Drachen: Offb.12/3; auf den Hörnern des Tieres: Offb.13/1 und sah er kostbare Steine, an der auf dem scharlachroten Tier sitzenden Hure: Offb.17/4. Sie erschienen über denselben, weil durch diese diejenigen in der christlichen Welt bezeichnet werden, bei denen das Wort ist.

 

(45)

Daß das im buchstäblichen Sinn des Wortes enthaltene Wahre verstanden werde unter den kostbaren Steinen im Garten Eden, in dem, nach Ezechiel, der König von Tyrus gewesen sein soll. Man liest bei Ez28/12,13: „König von Tyrus, der du dein Maß versiegelst, der Weisheit voll, und vollkommen an Schönheit! Du warst in Eden, im Garten Gottes; jeder kostbare Stein war deine Bedeckung, der Rubin, Topas, und Diamant, Tharschisch, Sardonyx und Jaspis, Saphir, Chrysopras und Smaragd, samt dem Gold". Durch Tyrus werden im Wort die Erkenntnisses des Wahren und Guten bezeichnet. Durch den König wird das Wahre der Kirche bezeichnet; durch den Garten Eden wird die Weisheit und Einsicht aus dem Wort bezeichnet. Durch die kostbaren Steine wird das aus dem Guten hervorleuchtende Wahre bezeichnet, wie es im buchstäblichen Sinn des Wortes beschaffen ist; und weil dieses durch jene Steine bezeichnet wird, so wird es auch seine Bedeckung genannt. Daß der buchstäbliche Sinn das Innere des Wortes bedecke, sehe man in den vorhergehenden Abschnitten.

 

(46)

Daß der buchstäbliche Sinn des Wortes bezeichnet werde durch die Vorhänge und Decken der Stiftshütte. Durch die Stiftshütte wurde der Himmel und die Kirche vorgestellt, und deswegen ihre Gestalt von Jehovah auf dem Berg Sinai gezeigt. Daher wurde durch alles, was in der Stiftshütte war, das ist, den Leuchter, den goldenen Altar für das Rauchwerk, und den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, vorgestellt und somit bezeichnet das Heilige des Himmels und der Kirche; und durch das Allerheiligste, wo die Bundeslade war, wurde vorgestellt und somit bezeichnet das Innerste des Himmels und der Kirche; und durch das Gesetz selbst, das auf zwei steinerne Tafeln geschrieben, und in die Lade verschlossen war, wurde der Herr in Ansehung des Wortes bezeichnet. Weil nun das Äußere sein Wesen aus dem Inneren, und dieses und jenes dasselbe aus dem Innersten erhält, das dort das Gesetz war, so wurde das Heilige des Wortes auch durch alles, was zur Stiftshütte gehörte, vorgestellt und bezeichnet. Daraus folgt, daß durch das Äußere der Stiftshütte, das die Vorhänge und Decken waren, also durch die Bedeckung und das Enthaltende das Letzte des Wortes bezeichnet wurde, welches das Wahre und Gute seines buchstäblichen Sinnes ist. Weil dieses angedeutet wurde, so wurden auch „alle Vorhänge und Decken aus gezwirnter Baumwolle und Hyazinth- und Purpurfarbe, und zweimal gefärbten Kermesscharlach mit Cheruben daran verfertigt":2Mo.26/1,31,36. Was durch die Stiftshütte, und durch alles, was in ihr war, im allgemeinen und besonderen vorgestellt und angedeutet worden sei, ist in den »Himmlischen Geheimnissen« bei diesem Kapitel des 2. Buches Moses erklärt und dabei gezeigt worden, daß durch die Vorhänge und Decken das Äußere des Himmels und der Kirche, also auch das Äußere des Wortes vorgestellt; dann daß durch die Baumwolle oder den Byssus bezeichnet worden sei das Wahre, das einen geistigen Ursprung, durch das Hyazinthene das Wahre, das einen himmlischen Ursprung hat, durch den Purpur das himmlische Gute, durch den zweimal gefärbten Kermesscharlach das geistige Gute, und durch die Cherube die Bewachung des Inneren des Wortes.

 

(47)

Durch das Äußere des Tempels zu Jerusalem wurde das Äußere des Wortes, das zu seinem buchstäblichen Sinn gehört, vorgestellt, weil durch den Tempel das Nämliche, was die Stiftshütte [vorstellte], nämlich der Himmel und die Kirche, und daher auch das Wort vorgestellt wurde. Daß durch den Tempel zu Jerusalem das Göttlich-Menschliche des Herrn bezeichnet worden sei, lehrt Er selbst bei Joh.2/19,21: „Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will Ich ihn wieder aufrichten. Er sprach (aber) vom Tempel Seines Leibes". Und wo der Herr verstanden wird, da wird auch das Wort verstanden, denn der Herr ist das Wort. Da nun durch das Innere des Tempels das Innere des Himmels und der Kirche, also auch des Wortes vorgestellt wurde, so wurde auch durch sein Äußeres vorgestellt und bezeichnet das Äußere des Himmels und der Kirche, mithin auch des Wortes, dessen buchstäblicher Sinn es ausmacht. Von dem Äußeren des Tempels liest man, „daß er von ganzen, unbehauenen Steinen, und inwendig von Zedernholz gebaut, und daß an allen seinen Wänden Cherubim, Palmen und Blumenwerk ausgeschnitzt waren, und der Boden mit Gold überzogen war": 1Kö.6/7,29,30. Durch dies alles wird auch das Äußere des Wortes bezeichnet, welches das Heilige seines buchstäblichen Sinnes ist.

 

(48)

Daß das Wort in seiner Herrlichkeit durch den Herrn, als Er verklärt wurde, vorgestellt worden sei. Man liest vom Herrn, als Er in Gegenwart des Petrus, Jakobus und Johannes verklärt wurde, „daß Sein Angesicht wie die Sonne geglänzt habe, Seine Kleider wie das Licht geworden seien; und daß Moses und Elias erschienen seien und mit Ihm sich unterredet haben; und daß eine lichte Wolke die Jünger umhüllt habe, und aus der Wolke eine Stimme gehört worden sei, welche sprach: Dieser ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret": Matth.17/1-5. Ich bin unterrichtet worden, daß der Herr damals das Wort vorgestellt habe; durch das Angesicht, das wie die Sonne glänzte, Sein göttlich Gutes, durch die Kleider, die wie das Licht geworden seien, Sein göttlich Wahres; durch Moses und Elias das historische und prophetische Wort: durch Moses das Wort, das durch ihn geschrieben wurde, und das historische Wort überhaupt, und durch Elias das prophetische Wort; durch die lichte Wolke, welche die Jünger umhüllte, das Wort im Sinne des Buchstabens; daher man aus ihr eine Stimme hörte, die sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret. Alle Aussprüche und Antworten aus dem Himmel geschehen nie anders, als durch das Letzte, wie es im buchstäblichen Sinn des Wortes beschaffen ist, denn sie geschehen in der Fülle aus dem Herrn.

 

(49)

Bis hierher ist gezeigt worden, daß das Wort im natürlichen Sinn, welcher der Sinn des Buchstabens ist, in seinem Heiligtum und in seiner Fülle sei. Nun soll etwas darüber gesagt werden, daß das Wort in jenem Sinne auch in seiner Macht sei. Wie groß und von welcher Beschaffenheit die Macht des göttlich Wahren in den Himmeln und auch auf Erden sei, kann man aus dem ersehen, was im Werk vom »Himmel und Hölle« von der Macht der Engel des Himmels, Nr. 228-233 gesagt worden ist. Die Macht des göttlich Wahren äußert sich besonders gegen das Falsche und Böse, also gegen die Höllen; gegen diese muß man durch das Wahre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes kämpfen; durch das Wahre, das beim Menschen ist, hat der Herr auch Macht, ihn zu erretten, denn der Mensch wird durch das Wahre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes umgebildet und wiedergeboren, und dann aus der Hölle herausgenommen und in den Himmel eingeführt. Diese Macht empfing der Herr auch in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen, nachdem Er alles im Wort bis zum Letzten desselben erfüllt hatte. Daher sagte der Herr, als Er das übrige durch das Leiden am Kreuz erfüllen sollte, zum Oberpriester: „Von nun an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Macht, und kommen in des Himmels Wolken": Matth.26/64; Mark.14/62. Der Sohn des Menschen ist der Herr in Ansehung des Wortes; die Wolke des Himmels ist das Wort im buchstäblichen Sinn; das Sitzen zur Rechten Gottes ist die Allmacht durch das Wort, wie auch Mark.16/19.

 

Die Macht des Herrn aus dem Letzten des Wahren wurde vorgestellt durch die Nasiräer in der jüdischen Kirche, und durch Simson, von dem gesagt wurde, daß er ein Nasiräer von Mutterleib an war, und daß seine Macht in seinen Haaren bestand. Durch den Nasiräer und das Nasiräat [Weihgelübde] wurde auch das Haar bezeichnet. Daß seine Macht in seinen Haaren bestand, offenbarte er selbst, indem er sagte: „Es kam kein Schermesser über mein Haupt, weil ich ein Nasiräer bin von Mutterleib an. Wenn ich beschoren werde, so wird meine Kraft von mir weichen, und ich werde schwach werden, und sein wie jeder andere Mensch": Ri.16/17. Niemand kann wissen, warum das Nasiräat, durch welches das Haar bezeichnet wird, eingeführt wurde, und woher es kommt, daß Simson vermöge seiner Haare Stärke hatte, wenn er nicht weiß, was durch das Haupt im Wort bezeichnet wird. Durch das Haupt wird bezeichnet die himmlische Weisheit, welche die Engel und Menschen vom Herrn durch das göttlich Wahre haben; durch die Haare des Hauptes wird daher bezeichnet die himmlische Weisheit im Letzten, und auch das göttlich Wahre im Letzten. Weil dies durch die Haare vermöge der Entsprechung mit dem Himmel angedeutet wurde, so bestand ein Gesetz für die Nasiräer, „daß sie das Haar ihres Hauptes nicht scheren sollten, weil es das Nasiräat Gottes auf ihrem Haupte sei": 4Mo.6/1-21. Ferner bestand deswegen ein Gesetz, „daß der Oberpriester und seine Söhne ihr Haupt nicht scheren sollten, damit sie nicht stürben, und der Zorn über das ganze Haus Israels käme": 3Mo.10/6. Weil die Haare wegen jener Bedeutung, die sich auf die Entsprechung gründet, so heilig waren, so wurde der Sohn des Menschen, Welcher der Herr in Ansehung des Wortes ist, auch in Hinsicht der Haare beschrieben, „daß sie wie weiße Wolle, wie der Schnee waren": Offb.1/14. Ebenso der Alte der Tage: Da.7/9. Über diesen Gegenstand sehe man auch nach Nr. 35. Kurz, die Macht des göttlich Wahren oder des Wortes ist im buchstäblichen Sinn, weil in diesem das Wort in seiner Fülle ist, und weil in ihm die Engel beider Reiche des Herrn und die Menschen zugleich sind.

 

 

 

(5)

 

Die Lehre der Kirche muß aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpft, und durch ihn bestätigt werden

 

(50)

Im vorhergehenden Abschnitt ist gezeigt worden, daß das Wort im buchstäblichen Sinn in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht sei. Da nun der Herr das Wort ist, weil Er alles im Wort ist, so folgt, daß der Herr in jenem Sinn am meisten gegenwärtig ist, und daß Er aus ihm den Menschen lehrt und erleuchtet. Doch dies soll in folgender Ordnung bewiesen werden:

 

I.  Daß das Wort ohne Lehre nicht verstanden werde.

 

II.  Daß die Lehre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpft werden müsse.

 

III.  Daß aber das göttlich Wahre, das ein Gegenstand der Lehre sein soll, keinem anderen sichtbar werde, als denen, die sich in der Erleuchtung vom Herrn befinden.

 

(51)

I. Daß das Wort ohne Lehre nicht verstanden werde, davon ist die Ursache diese: Das Wort besteht im buchstäblichen Sinn aus lauter Entsprechungen, damit in ihm das Geistige und Himmlische zugleich enthalten, und jedes einzelne Wort eine Hülle und Stütze derselben sei. Daher sind im buchstäblichen Sinn in einigen Stellen nicht nackte, sondern bekleidete Wahrheiten, die man die äußeren Erscheinungen des Wahren nennt; und es gibt mehreres, das der Fassungskraft der Einfältigen anbequemt ist, die ihre Gedanken nicht über das, was sie vor Augen sehen, erheben; und einiges, was als Widerspruch erscheint, da doch im Wort, wenn man es in seinem Licht betrachtet, kein Widerspruch ist.

 

Es sind auch in einigen Stellen bei den Propheten Namen von Orten und Personen zusammengestellt, aus denen, wie z.B. aus einigen Nr. 15 angeführten, kein Sinn herausgebracht werden kann. Da also das Wort im buchstäblichen Sinn diese Beschaffenheit hat, so ist offenbar, daß es nicht ohne Lehre verstanden werden kann. Aber Beispiele mögen dies erläutern.

 

Es wird gesagt, „daß den Jehovah reue": 2Mo.32/12,14; Jon.3/9; 4/2. Es wird aber auch gesagt, „daß den Jehovah nicht gereue": 4Mo.23/19; 1Sa.15/29. Dies wird ohne Lehre nicht vereinigt.

 

Es wird gesagt, „daß Jehovah die Missetat der Väter heimsuche an den Kindern bis in die dritte und vierte Zeugung": 4Mo.14/18. Es heißt aber auch, „daß der Vater nicht wegen des Sohnes, und der Sohn nicht wegen des Vaters, sondern jeder in seiner eigenen Sünde sterben solle": 5Mo.24/16. Dies widerspricht sich nicht, sondern stimmt überein, nach der Lehre.

 

Jesus sagt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer da suchet, der findet; und dem, der anklopft, wird aufgetan": Matth.7/7,8; 21/21,22. Ohne Lehre könnte man glauben, daß jeder empfangen werde, was er bittet; aber der Lehre zufolge glaubt man, daß alles das gegeben werde, was der Mensch nicht aus sich, sondern aus dem Herrn bittet; denn dies lehrt der Herr auch: „Wenn ihr in Mir bleibt, und Meine Worte in euch bleiben, so bittet, was ihr wollt, und es wird euch werden": Joh.15/7.

 

Der Herr sagt: „Selig sind die Armen, denn ihnen ist das Reich Gottes": Luk.6/20. Ohne Lehre kann man denken, daß der Himmel für die Armen, und nicht für die Reichen sei; die Lehre aber lehrt, daß die Armen am Geiste verstanden werden, denn der Herr sagt: „Selig sind die Armen am Geiste, denn ihnen gehört das Reich Gottes": Matth.5/3.

 

Der Herr sagt: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden": Matth.7/1,2; Luk.6/37. Ohne Lehre kann man dies für die Behauptung anführen, daß man vom Bösen nicht sagen dürfe, es sei böse; daß man also nicht urteilen dürfe, daß das Böse böse sei; nach der Lehre aber ist es erlaubt, zu urteilen, jedoch gerecht; denn der Herr sagt: „Richtet ein gerechtes Gericht": Joh.7/24.

 

Jesus sagt: „Laßt euch nicht Lehrer nennen, denn Einer ist euer Lehrer, Christus. Nennt auch niemanden auf der Erde euren Vater, denn Einer ist euer Vater, Der in den Himmeln ist. Lasset euch auch nicht Meister nennen, denn Einer ist euer Meister, Christus": Matth.23/8-10. Ohne Lehre hieße dies, daß es nicht erlaubt sei, jemanden Lehrer, Vater, Meister zu heißen; aus der Lehre aber weiß man, daß es im natürlichen Sinn erlaubt ist, nur nicht im geistigen.

 

Jesus sagt zu den Jüngern: „Wenn des Menschen Sohn sitzen wird auf dem Thron Seiner Herrlichkeit, so werdet auch ihr sitzen auf zwölf Thronen, und richten die zwölf Stämme Israels": Matth. 19/28. Aus diesen Worten kann man schließen, daß auch die Jünger des Herrn richten werden, da sie doch niemanden richten können; die Lehre also wird dies Geheimnis enthüllen, durch die Erklärung, daß der Herr allein, Welcher allwissend ist, und die Herzen aller kennt, richten werde und richten könne, und daß unter Seinen zwölf Jüngern verstanden werde die Kirche in Ansehung alles Wahren und Guten, das sie vom Herrn durch das Wort hat; woraus die Lehre schließt, daß diese jeden richten werden, nach den Worten des Herrn bei Joh.3/17,18; 12/47,48.

 

Wer ohne Lehre das Wort liest, weiß nicht, wie das zusammenhängt, was vom israelitischen Volk und von Jerusalem bei den Propheten gesagt wird, daß nämlich die Kirche bei diesem Volk, und ihr Sitz in dieser Stadt in Ewigkeit bleiben werde, wie in folgenden Stellen:

 

„Heimsuchen wird Jehovah Seine Herde, das Haus Jehudahs; wie ein herrlich Roß wird Er sie stellen in den Krieg. Es soll aus ihm der Pfeiler ausgehen, aus ihm der Pflock, aus ihm des Krieges Bogen": Sach.10/3,4,6,7.

 

„Siehe! Ich komme, um in deiner Mitte zu wohnen, und Jehovah wird Jehudah zur Erbschaft machen, und aufs neue [Sich] Jerusalem erwählen": Sach.2/14-16 [nach Luther 2/10-12].

 

„An jenem Tag wird es geschehen, daß von Most die Berge triefen und von Milch die Hügel fließen werden, und in Ewigkeit wird bleiben Judah, und Jerusalem durch jegliches Geschlecht": Joel 4/18-20 [nach Luther 3/23,25].

 

„Siehe, die Tage kommen, da Ich das Haus Israels, und das Haus Jehudahs besamen will mit Menschensamen, und an denen Ich errichten werde mit dem Hause Israels und mit dem Hause Jehudahs einen neuen Bund, und dies soll sein der Bund: Ich werde Mein Gesetz in ihre Mitte geben und in ihr Herz es schreiben, und ihr Gott sein, und sie werden Mein Volk sein": Jer.31/27,31,33.

 

„An jenem Tag werden zehn Männer aus allen Völkersprachen einen Zipfel von einem jüdischen Mann ergreifen, und dann sprechen: Laß uns mit euch gehen, denn wir haben Gott mit euch gehört": Sach.8/22,23. Ebenso in anderen Stellen, als: Jes.44/24,26; 49/22,23; 65/9; 66/20,22; Jer.3/18; 23/5; 50/19,20; Nah.2/1; Mal.3/4 in welchen Stellen gehandelt wird von der Ankunft des Herrn, und daß dann dies geschehen solle. Das Gegenteil aber wird in mehreren anderen Stellen gesagt, von denen nur folgende angeführt werden soll: „Verbergen werde Ich vor Ihnen Mein Antlitz, werde sehen, was werden wird aus ihren Kindern; ein verkehrt Geschlecht sind sie, treulose Söhne; sprechen möchte Ich: Ich will sie werfen in die äußerten der Winkel, austilgen im Menschen ihr Gedächtnis, denn sie sind ein Volk, bei dem kein Rat mehr hilft, und keine Einsicht ist in ihnen. Vom Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und Gomorrhas Feldern; Trauben von Galle ihre Trauben; ihre Beeren sind bitter; Gift der Drachen ist ihr Wein und grause Otterngalle. Dieses alles, bei Mir ist es verborgen, und versiegelt in Meinen Schätzen. Mein ist Rache und Vergeltung": 5Mo.32/2 0-35. Dies ist von jenem Volk gesagt worden, und ähnliches anderwärts, z.B. Jes.3/1,2,8; 5/3-6; 5Mo.9/5,6; Matth.12/39; 23/27,28; Joh.8/44 und überall bei Jeremjah und Ezechiel. Aber das, was als widersprechend erscheint, wird sich als übereinstimmend darstellen durch die Lehre, die lehrt, daß unter Israel und unter Jehudah im Wort nicht verstanden werde Israel und Jehudah, sondern die Kirche in zweifachen Sinn, in dem einen, daß sie verwüstet sei, in dem anderen, daß sie vom Herrn wieder hergestellt werden solle. Es gibt noch andere Stellen im Wort, die diesen ähnlich sind; woraus deutlich hervorgeht, daß das Wort ohne Lehre nicht verstanden wird.

 

(52)

Hieraus kann man sehen, daß diejenigen, die das Wort ohne Lehre lesen, oder die sich nicht aus dem Wort eine Lehre erwerben, in Ansehung aller Wahrheit im Dunkeln sind, und daß ihr Geist unstet und ungewiß, zu Irrtümern geneigt, und auch für Ketzereien zugänglich ist, in die sie auch wirklich verfallen, wenn Beifall oder Ansehen lockt, und der Ruf nicht in Gefahr ist. Denn das Wort ist für sie wie ein Leuchter ohne Licht, und sie meinen im Schatten viel zu sehen, und sehen doch kaum etwas, denn die Lehre allein ist die Leuchte. Ich habe gesehen, wie dergleichen von den Engeln geprüft, und als solche erfunden worden sind, die alles, was sie wollten, aus dem Wort bestätigen können, und das wirklich bestätigen, was sich auf die Liebe zu ihnen selbst, und auf die Liebe zu denjenigen bezieht, denen sie günstig sind; ich sah sie aber auch von Kleidern entblößt; ein Zeichen, daß sie nichts Wahres hatten: denn die Kleider sind daselbst das Wahre.

 

(53)

II. Die Lehre muß aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpft und bestätigt werden, weil der Herr in diesem und sonst nirgends beim Menschen gegenwärtig ist, und ihn erleuchtet, und ihn das Wahre der Kirche lehrt; und weil der Herr überhaupt nur im Vollständigen etwas wirkt, und das Wort, wie oben gezeigt worden, im Sinn des Buchstabens in seines Vollständigkeit ist. Daher kommt es, daß die Lehre aus dem buchstäblichen Sinn geschöpft werden muß.

 

(54)

Daß das Wort vermittelst der Lehre nicht nur verstanden werde, sondern auch gleichsam leuchte, hat seinen Grund darin, daß das Wort, wie oben gezeigt worden, ohne Lehre nicht verstanden wird, und wie ein Leuchter ohne Licht ist. Das Wort wird demnach durch die Lehre verstanden, und ist wie ein Leuchter mit angezündetem Licht. Der Mensch sieht dann mehreres, als er früher gesehen hatte, und versteht auch das, was er früher nicht verstanden hatte. Das Dunkle und Widersprechende sieht er entweder nicht und übergeht es, oder er sieht es und erklärt es so, daß es mit der Lehre übereinstimmt. Daß man das Wort aus [dem Gesichtspunkt] der Lehre betrachtet, und auch nach ihr erklärt, bezeugt die Erfahrung in der christlichen Welt. Denn alle Protestanten betrachten das Wort aus ihrer Lehre, und erklären es nach derselben. Ebenso die Paptisten aus der ihrigen und nach derselben; und selbst auch die Juden aus der ihrigen und nach derselben. Sie sehen folglich Falsches aus der falschen Lehre, und Wahres aus der wahren Lehre. Hieraus erhellt, daß die wahre Lehre wie eine Leuchte in der Finsternis, und wie ein Wegweiser auf den Straßen ist. Allein die Lehre soll nicht bloß aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpft, sondern auch durch ihn bestätigt werden; denn wenn sie nicht durch ihn bestätigt wird, so scheint es, als ob das Wahre der Lehre sich bloß auf menschliche Einsicht, und nicht auf die göttliche Weisheit des Herrn gründe. So wäre dann die Lehre wie ein Haus, das in der Luft und nicht auf der Erde, mithin nicht gegründet ist.

 

(55)

Die Lehre des echten Wahren kann auch aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes vollständig geschöpft werden; denn das Wort ist in diesem Sinn wie ein bekleideter Mensch, dessen Gesicht bloß ist, und dessen Hände auch bloß sind. Alles was zum Leben des Menschen, mithin was zu seinem Heil gehört, ist in demselben bloß, das übrige aber bekleidet; und in vielen Stellen, wo das Bekleidete ist, scheint es durch, wie das Angesicht durch einen dünnen durchsichtigen Schleier. Und so wie das Wahre des Wortes vermöge der Liebe zu demselben vervielfältigt, und so durch diese geordnet wird, so scheint es auch heller und heller durch Umhüllungen hindurch und kommt zum Vorschein. Aber auch dies geschieht durch die Lehre.

 

(56)

Mann könnte glauben, die Lehre des echten Wahren lasse sich durch den geistigen Sinn des Wortes erwerben, den man durch die Wissenschaft der Entsprechungen erhält, allein die Lehre wird dadurch nicht erworben, sondern nur erläutert und verstärkt; denn in den geistigen Sinn des Wortes kann, wie Nr. 26 gesagt worden, niemand durch die Entsprechungen kommen, wenn er nicht schon vorher im echten Wahren, vermittelst der Lehre ist. Wenn er nicht schon vorher im echten Wahren ist, so kann der Mensch durch einige bekannte Entsprechungen das Wort verfälschen, indem er sie so verbindet und auslegt, daß sie zur Bestätigung dessen dienen, was seinem Geist aus einem vorgefaßten Grundsatz anhängt. Überdies wird der geistige Sinn keinem anders, als allein durch den Herrn gegeben, und von Ihm bewacht, wie der Himmel bewacht wird, denn der Himmel ist in demselben. Es ist also vor allem wichtig, daß der Mensch seinen Fleiß und sein Nachdenken auf das Wort im Sinne des Buchstabens verwendet; durch ihn allein wird die Lehre mitgeteilt.

 

(57)

III. Daß das echte Wahre, das ein Gegenstand der Lehre ist, im buchstäblichen Sinn des Wortes keinem sichtbar werde, der nicht in der Erleuchtung vom Herrn ist. Die Erleuchtung kommt allein vom Herrn, und ist bei denen, die das Wahre, weil es wahr ist, lieben, und aufs Leben anwenden. Bei anderen gibt es keine Erleuchtung im Wort. Daß die Erleuchtung bloß vom Herrn kommt, hat seinen Grund darin, daß der Herr in allen Teilen des Wortes ist. Daß die Erleuchtung bei denen stattfindet, die das Wahre, weil es wahr ist, lieben, und es ins Leben einführen, kommt daher, daß diese im Herrn sind und der Herr in ihnen. Denn der Herr ist Sein göttlich Wahres. Wenn man nun dieses liebt, weil es das göttlich Wahre ist - und man liebt es, sobald man es anwendet - so ist der Herr in demselben beim Menschen. Dies lehrt auch der Herr bei Joh.14/20,21,23: „An jenem Tag werdet ihr erkennen, daß ihr in Mir seid, und Ich in euch bin; wer Meine Gebote hat und sie tut, der liebt Mich, und Ich werde ihn lieben, und Mich ihm offenbaren, und zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen". Und bei Matth.5/8: „Selig sind die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen". Dies sind diejenigen, die in der Erleuchtung sind, wenn sie das Wort lesen, und bei denen das Wort leuchtet und durchleuchtet.

 

(58)

Daß das Wort bei diesen leuchtet und durchleuchtet, kommt daher, daß im einzelnen des Wortes ein geistiger und himmlischer Sinn ist, und diese Sinne im Licht des Himmels sind; weswegen der Herr durch diese Sinne und ihr Licht einen Einfluß äußert auf den natürlichen Sinn und auf dessen Licht beim Menschen; daher der Mensch vermittelst einer inneren Wahrnehmung das Wahre anerkennt, und hernach in seinem Denken es sieht, und dies, so oft er in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen ist. Aus der Neigung kommt die Wahrnehmung, aus der Wahrnehmung das Denken, und so entsteht eine Anerkennung, die der Glaube heißt. Doch über diesen Gegenstand soll noch mehr gesagt werden im folgenden Abschnitt von der Verbindung des Herrn mit dem Menschen durch das Wort.

 

(59)

Das erste bei diesen ist, daß sie sich aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes eine Lehre erwerben. So zünden sie sich ein Licht an zum weiteren Fortschreiten. Wenn aber die Lehre erworben und so das Licht angezündet ist, so sehen sie aus ihm das Wort. Diejenigen aber, die sich keine Lehre erwerben, untersuchen zuerst, ob die von anderen gegebene und von der allgemeinen Versammlung angenommene Lehre mit dem Wort übereinstimme. Dem, was übereinstimmt, stimmen sie dann bei, und von dem, das nicht übereinstimmt, gehen sie ab. So erhalten sie eine eigene Lehre, und durch die Lehre einen eigenen Glauben. Dies geschieht aber bloß bei denen, die abgezogen von den Geschäften der Welt leben können. Wenn diese das Wahre, weil es wahr ist, lieben, und es auf die Verhältnisse des Lebens anwenden, so sind sie in der Erleuchtung vom Herrn. Die übrigen, die in einigem Leben nach der Wahrheit sind, können von anderen lernen.

 

(60)

Das Gegenteil geschieht bei denen, die das Wort nach der Lehre einer falschen Religion lesen, und noch mehr bei denen, die diese Lehre aus dem Wort bestätigen, und dann auf ihren Ruhm oder auf die Güter der Welt sehen. Bei diesen ist das Wahre des Wortes wie im Schatten der Nacht, und das Falsche wie im Licht des Tages. Sie lesen das Wahre, aber sie sehen es nicht, und wenn sie seinen Schatten sehen, so verfälschen sie es. Sie sind diejenigen, von denen der Herr sagt, „daß sie Augen haben, und nicht sehen, und daß sie Ohren [haben] und nicht verstehen": Matth.13/14,15. Denn nichts anderes verblendet den Menschen, als sein Eigenes und die Bestätigung des Falschen. Das Eigene des Menschen ist seine Eigenliebe, und der aus ihr stammende Stolz auf eigene Einsicht; und die Bestätigung des Falschen ist die Finsternis, welche Licht lügt. Das Licht bei diesen ist bloß natürlich, und ihr Sehen wie das Sehen desjenigen, der im Schatten Gespenster sieht.

 

(61)

Es wurde mir erlaubt, mit vielen nach dem Tode zu sprechen, die glaubten, daß sie im Himmel wie Sterne leuchten würden, weil sie, wie sie sagten, das Wort für heilig gehalten, es öfter durchgelesen, mehreres aus demselben gesammelt und die Lehrsätze ihres Glaubens damit bestätigt, und dadurch in der Welt sich als Gelehrte berühmt gemacht hatten; weswegen sie glaubten, sie würden Michaele und Raphaele werden. Allein mehrere von ihnen wurden geprüft, aus welcher Liebe sie sich mit dem Wort abgegeben hätten, und man fand, daß es einige aus Liebe zu sich, um groß in der Welt zu erscheinen, und als die Ersten in der Kirche verehrt zu werden, andere aber aus Liebe zur Welt getan hatten, um Reichtümer zu gewinnen. Als man untersuchte, was sie aus dem Wort wüßten, nahm man wahr, daß sie aus demselben nichts echt Wahres, sondern bloß das wußten, was das verfälschte Wahre heißt, und an sich falsch ist, und zwar deshalb, weil, wie man ihnen sagte, sie selbst und die Welt die Endzwecke, oder was dasselbe ist, [die Gegenstände ihrer] Neigungen waren, nicht aber der Herr und der Himmel; und wenn sie selbst und die Welt die Zwecke sind, so bleibt, wenn sie das Wort lesen, ihr Geist an ihnen selbst und der Welt hängen, und sie denken dann beständig aus ihrem Eigenen, das in Hinsicht auf alles, was den Himmel betrifft, sich in der Finsternis befindet. In diesem Zustand kann der Mensch nicht aus dem Eigenen vom Herrn herausgeführt, und so in das Licht des Himmels erhoben werden, mithin auch keinen Einfluß vom Herrn aus dem Himmel aufnehmen. Ich sah auch, daß diese in den Himmel eingelassen wurden. Als man aber daselbst fand, daß sie vom Wahren entblößt waren, wurden sie hinausgeworfen. Gleichwohl aber blieb bei ihnen der Stolz auf ihre Verdienste zurück. Anders verhielt es sich mit denen, die sich aus Begierde, das Wahre zu wissen, weil es wahr, und weil es im Leben nicht nur zu ihrem eigenen, sondern auch zum Nutzen des Nächsten dienlich ist, mit dem Wort beschäftigt hatten. Ich sah, wie diese in den Himmel und somit in das Licht, in dem das göttlich Wahre dort ist, erhoben, und dann zugleich in die Engelsweisheit und in ihre Glückseligkeit, die das ewige Leben ist, versetzt worden sind.

 

 

 

(6)

 

Durch den buchstäblichen Sinn des Wortes findet eine Verbindung mit dem Herrn, und eine Zusammengesellung mit den Engeln statt

 

(62)

Durch das Wort wird eine Verbindung mit dem Herrn bewirkt, weil, wie in der Lehre vom Herrn gezeigt worden, das Wort von Ihm allein handelt, und durch dasselbe der Herr alles in allem ist, und das Wort heißt. Daß die Verbindung durch den buchstäblichen Sinn geschieht, ist deswegen, weil, wie oben in seinem Abschnitt gezeigt worden, in diesem Sinn das Wort in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht ist. Die Verbindung wird dem Menschen nicht sichtbar, sondern liegt in der Neigung zum Wahren und in der Wahrnehmung desselben, also in seiner Liebe zum göttlich Wahren und in seinem Glauben daran.

 

(63)

Daß durch den buchstäblichen Sinn eine Zusammengesellung mit den Engeln des Himmels bewirkt wird, rührt daher, daß in diesem Sinn der geistige und himmlische Sinn enthalten ist, und in diesen Sinnen die Engel sind; die Engel des geistigen Reiches im geistigen Sinn des Wortes; und die Engel des himmlischen Reiches in seinem himmlischen Sinn. Diese Sinne entwickeln sich aus dem natürlichen Sinn des Wortes, welcher der Sinn des Buchstabens ist, während der wahrheitsliebende Mensch in diesem Sinn ist. Diese Entwickelung ist augenblicklich, mithin auch die Zusammengesellung.

 

(64)

Daß die geistigen Engel im geistigen Sinn des Wortes seien, und die himmlischen Engel in seinem himmlischen Sinn, ist mir durch vielfältige Erfahrung geoffenbart worden. Es wurde mir gegeben, wahrzunehmen, daß, als ich das Wort in seinem buchstäblichen Sinn las, eine Gemeinschaft mit den Himmeln, jetzt mit dieser Gesellschaft derselben, jetzt mit jener, bewirkt wurde, und daß das, was ich nach dem natürlichen Sinn verstand, die geistigen Engel nach dem geistigen Sinn, und die himmlischen Engel nach dem himmlischen Sinn verstanden, und dies in einem Augenblick. Da diese Gemeinschaft einige tausend Male wahrgenommen wurde, so blieb mir gar kein Zweifel mehr darüber übrig. Es gibt auch Geister, die unter den Himmeln sind, und diese Gemeinschaft mißbrauchen. Denn sie sagen einige Sprüche aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes her, und bemerken und bezeichnen sogleich die Gesellschaft, mit der die Gemeinschaft geschieht. Auch dies habe ich oft gesehen und gehört. Hierdurch wurde mir mittelst lebendiger Erfahrung zu erkennen gegeben, daß das Wort in Ansehung seines buchstäblichen Sinnes das göttliche Mittel der Verbindung mit dem Herrn und mit dem Himmel sei. Über diese Verbindung durch das Wort sehe man auch, was im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 303-310 angeführt worden ist.

 

(65)

Wie aber die Entwickelung dieser Sinne geschehe, soll auch mit wenigem gesagt werden, damit man es aber verstehe, muß dazu genommen werden, was Nr. 6 und 38 von der aufeinanderfolgenden Ordnung und von der gleichzeitigen Ordnung gesagt worden ist, daß nämlich das Himmlische, Geistige und Natürliche in aufeinanderfolgender Ordnung, eines nach dem anderen, folge, vom Höchsten, das im Himmel ist, bis zum Letzten, das in der Welt ist; und daß ebendieselben in der gleichzeitigen Ordnung im Letzten, welches natürlich ist, eines neben dem anderen vom Innersten bis zum Äußersten; und daß ebenso die aufeinanderfolgenden Sinne des Wortes, der himmlische und geistige im natürlichen beisammen seien. Wenn man dies gefaßt hat, so kann dem Verstand einigermaßen deutlich gemacht werden, auf welche Weise die zwei Sinne, der geistige und der himmlische, wenn der Mensch das Wort liest aus dem natürlichen Sinn entwickelt werden. Dann ruft nämlich der geistige Engel das Geistige, und der himmlische Engel das Himmlische hervor. Sie können auch nicht anders; denn es ist [ihnen] gleichartig, und stimmt mit ihrer Natur und ihrem Wesen überein.

 

(66)

Dies soll zuerst erläutert werden durch Vergleiche aus den drei Reichen der Natur, die das Tierreich, das Pflanzenreich und das Mineralreich heißen. Aus dem Tierreich: Aus der Speise, wenn sie zu Milchsaft geworden ist, schöpfen und nehmen die Gefäße ihr Blut; die Nervenfibern ihren Saft und die Stoffe, welche die Anfänge der Fibern sind, ihren tierischen Geist. Aus dem Pflanzenreich: Der Baum mit dem Stamm, den Zeigen, Blättern und Früchten steht auf seiner Wurzel, und entzieht und entlockt dem Boden durch die Wurzel den dickeren Saft für den Stamm, die Zweige und Blätter, den reineren für das Fleisch der Früchte, und den reinsten für die Samen innerhalb der Früchte. Aus dem Mineralreich: Im Schoß der Erde sind an einigen Orten die Minen mit Gold, Silber und Eisen geschwängert; aus den in der Erde eingeschlossenen Dünsten zieht das Gold seinen Urstoff, das Silber den seinigen, und das Eisen den seinigen.

 

(67)

Es soll nun durch ein Beispiel erläutert werden, wie aus dem natürlichen Sinn, in welchem das Wort bei den Menschen ist, die geistigen Engel ihren Sinn, und wie die himmlischen den ihrigen herausziehen. Das Beispiel sollen fünf Vorschriften der Zehn Gebote sein. Das Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Der Mensch versteht unter Vater und Mutter den Vater und die Mutter auf Erden, so wie auch alle, welche die Stelle des Vaters und der Mutter vertreten, und unter ehren versteht er, sie in Ehren halten und ihnen gehorchen. Allein der geistige Engel versteht unter dem Vater den Herrn, und unter der Mutter die Kirche; und unter ehren versteht er, lieben. Der himmlische Engel aber versteht unter dem Vater die göttliche Liebe des Herrn, unter der Mutter Seine göttliche Weisheit, und unter ehren, das Gute aus Ihm tun.

 

Das Gebot: Du sollst nicht stehlen. Der Mensch versteht unter stehlen: betrügen, unter irgendeinem Schein dem Nächsten seine Güter entziehen. Der geistige Engel versteht unter stehlen, durch das Falsche und Böse andere um das Wahre ihres Glaubens, und um das Gute der tätigen Liebe bringen. Der himmlische Engel aber versteht unter stehlen, sich das, was des Herrn ist, zuschreiben, und Seine Gerechtigkeit und Sein Verdienst sich zueignen.

 

Das Gebot: Du sollst nicht ehebrechen. Der Mensch versteht unter ehebrechen, Ehebruch begehen, huren, schändliche Dinge tun, schlüpfrige Reden führen, und unreine Gedanken haben. Der geistige Engel versteht unter ehebrechen, das Gute des Wortes schänden, und sein Wahres verfälschen. Der himmlische Engel aber versteht unter ehebrechen, das Göttliche des Herrn leugnen, und das Wort entweihen.     himmels-engel.de

 

Das Gebot: Du sollst nicht töten. Der Mensch versteht unter töten auch hassen, nach Rache bis zum Mord begierig sein. Der geistige Engel versteht unter töten, den Teufel spielen und die Seele des Menschen morden. Der himmlische Engel aber denkt sich unter töten, den Herrn und was des Herrn ist, hassen.

 

Das Gebot: Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen. Der Mensch versteht unter falsch zeugen auch, lügen und verleumden. Der geistige Engel denkt sich unter falsch zeugen, sagen und überreden, daß das Falsche wahr und das Böse gut sei, und umgekehrt. Der himmlische Engel aber denkt sich unter falsch zeugen, den Herrn und das Wort lästern.

 

Hieraus kann man sehen, wie das Geistige und Himmlische aus dem natürlichen Sinn des Wortes, in dem es enthalten ist, entwickelt und herausgezogen wird: das Wunderbare dabei ist, daß die Engel das Ihrige herausziehen, ohne daß sie wissen, was der Mensch denkt, gleichwohl aber die Gedanken der Engel und Menschen vermittelst der Entsprechungen eins ausmachen, wie der Endzweck, die Ursache und die Wirkung. Die Endzwecke sind auch wirklich im himmlischen Reich, die Ursachen im geistigen Reich, und die Wirkungen im natürlichen Reich. Die Verbindung selbst durch die Entsprechungen hat diese Beschaffenheit von der Schöpfung her. Daher kommt nun die Zusammengesellung mit den Engeln durch das Wort.

 

(68)

Die Zusammengesellung des Menschen mit den Engeln durch den natürlichen oder buchstäblichen Sinn des Wortes kommt auch daher, daß in jedem Menschen von der Schöpfung her drei Stufen des Lebens sind, die himmlische, geistige und natürliche; der Mensch aber, solange er in der Welt ist, auf der natürlichen Stufe, und zugleich nur insoweit auf der geistigen steht, als er im reinen Wahren ist, und insoweit auf der himmlischen, als er nach demselben lebt. Ins Geistige oder Himmlische selbst aber gelangt er nicht eher, als nach dem Tode. Doch mehr hierüber anderwärts.

 

(69)

Hieraus kann man abnehmen, daß im Wort allein, sofern durch dasselbe eine Verbindung mit dem Herrn und eine Zusammengesellung mit den Engeln bewirkt wird, Geist und Leben sei, wie der Herr lehrt: „Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und Leben": Joh.6/63. „Das Wasser, das Ich euch geben will, wird eine Wasserquelle werden, die in das ewige Leben quillt": Joh.4/14. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jeglichem Wort, das vom Munde Gottes ausgeht": Matth.4/4. „Mühet euch um Speise, die hin in das ewige Leben dauert, die der Sohn des Menschen euch geben wird": Joh.6/27.

 

 

 

(7)

 

Das Wort befindet sich in allen Himmeln
und aus ihm stammt die Weisheit der Engel

 

(70)

Daß das Wort in den Himmeln ist, ist bis jetzt noch nicht bekannt, und konnte auch nicht bekannt werden, solange die Kirche nicht wußte, daß die Engel und Geister Menschen sind, ähnlich den Menschen in der Welt, und daß sie Dinge [um sich] haben, die in allem Betracht dem, was die Menschen haben, ähnlich sind; nur mit dem Unterschied, daß sie geistig sind, und daß alles, was bei ihnen ist, einen geistigen Ursprung hat, während die Menschen in der Welt natürlich sind, und alles, was bei ihnen ist, einen natürlichen Ursprung hat. Solange dieses verborgen war, konnte man nicht wissen, daß das Wort auch in den Himmeln ist, und daß es von den Engeln daselbst, und auch von den Geistern, die unter den Himmeln sind, gelesen wird. Damit aber dies nicht immer verborgen bleiben möge, ist mir vergönnt worden, im Umgang mit Engeln und Geistern zu sein, und mit ihnen zu sprechen, und das, was bei ihnen ist, zu sehen, und hernach mehreres, was ich gehört und gesehen habe, zu erzählen. Dies ist geschehen in dem zu London im Jahre 1758 herausgegebenen Werk über »Himmel und Hölle«; woraus man sehen kann, daß die Engel und Geister Menschen sind, und daß alles, was bei den Menschen in der Welt vorhanden ist, sich in Menge bei ihnen findet. Daß die Engel und Geister Menschen sind, kann man nachsehen in jenem Werk Nr. 73-77 und 453-456; daß es bei ihnen ähnliche Dinge, wie bei den Menschen in der Welt, Nr. 160-190; dann auch daß es einen Gottesdienst, und daß es Predigten in den Tempeln bei ihnen gibt, Nr. 221-227; und daß es Schriften und auch Bücher, Nr. 258-264; und daß sie das Wort haben, Nr. 259.

 

(71)

Was das Wort im Himmel betrifft, so ist es in einer geistigen Schreibart geschrieben, die von der natürlichen Schreibart ganz verschieden ist. Die geistige Schreibart besteht aus lauter Buchstaben, deren jeder einen Sinn in sich schließt, und es sind Punkte über den Buchstaben, die den Sinn erhöhen. Die Buchstaben bei den Engeln des geistigen Reiches sind der Druckschrift in unserer Welt ähnlich; und die Buchstaben bei den Engeln des himmlischen Reiches, von denen jeder auch einen ganzen Sinn in sich schließt, sind den alten hebräischen Buchstaben ähnlich, auf verschiedene Weise gebogen, mit Zeichen oben und innen. Weil ihre Schrift diese Beschaffenheit hat, so sind in ihrem Wort nicht die Namen von Personen und Orten, die in dem unseren sich befinden, sondern anstatt der Namen die Sachen, die sie bezeichnen; z.B. anstatt des Moses das geschichtliche Wort, anstatt des Elias das prophetische Wort; anstatt Abrahams, Isaaks und Jakobs der Herr in Ansehung des Göttlichen und des Göttlich-Menschlichen; anstatt Aharons das Priestertum, anstatt Davids das Königliche, beides vom Herrn; anstatt der Namen der zwölf Söhne Jakobs, oder der Stämme Israels, das Mannigfaltige des Himmels und der Kirche; ähnliches anstatt der Namen der zwölf Jünger des Herrn; anstatt Zions und Jerusalems die Kirche in Ansehung des Wortes und in Ansehung der Lehre aus dem Wort; anstatt des Landes Kanaan die Kirche selbst; anstatt der Städte diesseits und jenseits des Jordans, das Mannigfaltige der Kirche und ihrer Lehre; und so fort. Ebenso verhält es sich mit den Zahlen. Auch diese sind nicht im Wort, das im Himmel ist, sondern statt ihrer Dinge, denen die Zahlen, die in unserem Wort sind, entsprechen. Hieraus kann man sehen, daß das Wort im Himmel ein unserem Wort entsprechendes Wort ist; und daß sie auf diese Weise eins sind; denn die Entsprechungen machen eins aus.

 

(72)

Es ist wunderbar, daß das Wort in den Himmeln so geschrieben ist, daß die Einfältigen es einfältig, und die Weisen es weise verstehen; denn es befinden sich mehrere Punkte und Zeichen über den Buchstaben, die, wie gesagt worden, den Sinn erhöhen. Die Einfältigen merken nicht auf dieselben, und kennen sie auch nicht; die Weisen aber achten auf sie, jeder nach seiner Weisheit, bis zur höchsten. Ein, von Engeln, die vom Herrn inspiriert waren, geschriebenes Exemplar des Wortes ist bei jeder größeren Gesellschaft in ihrem Heiligtum aufbewahrt, damit dasselbe anderswo nicht in irgendeinem Punkt verändert würde. Unser Wort ist dem Wort im Himmel zwar darin ähnlich, daß die Einfältigen es einfältig verstehen, und die Weisen weise, aber es geschieht auf eine andere Art.

 

(73)

Daß die Engel alle ihre Weisheit aus dem Wort haben, bekennen sie selbst; denn insoweit sie das Wort verstehen, insoweit sind sie im Licht. Das Licht des Himmels ist die göttliche Weisheit, die vor ihren Augen wie ein Licht ist. Im Heiligtum, in dem ein Exemplar des Wortes aufbewahrt ist, befindet sich ein flammendes und weißes Licht, das alle Grade des Lichtes, das außerhalb desselben im Himmel ist, übersteigt. Die Ursache ist diesselbe, die oben angeführt worden, nämlich daß der Herr im Wort ist.

 

(74)

Die Weisheit der himmlischen Engel übersteigt die Weisheit der geistigen Engel beinahe wie die Weisheit der geistigen Engel die Weisheit der Menschen übersteigt; und dies aus der Ursache, weil die himmlischen Engel im Guten der Liebe vom Herrn, und die geistigen Engel im Wahren der Weisheit vom Herrn sind; und wo das Gute der Liebe wohnt, da läßt sich zugleich auch die Weisheit, wo aber das Wahre ist, da läßt sich nicht mehr Weisheit nieder, als zugleich vom Guten der Liebe da ist. Dies ist die Ursache, warum das Wort im himmlischen Reich anders geschrieben ist, als im geistigen Reich; denn im Wort des himmlischen Reiches ist das Gute der Liebe ausgedrückt, und die Zeichen sind Gefühle, im Wort des geistigen Reiches aber ist das Wahre der Weisheit ausgedrückt, und die Zeichen sind Wahrnehmungen.

 

(75)

Hieraus kann man schließen, welche Weisheit im Wort, das in der Welt ist, verborgen liegt. In ihm liegt nämlich die ganze Weisheit der Engel, die unaussprechlich ist, verborgen; denn es ist ihre Hülle; und in sie kommt nach dem Tode jeder Mensch, der durch den Herrn vermittelst des Wortes ein Engel wird.

 

 

 

(8)

 

Die Kirche entsteht aus dem Wort und ist so beschaffen, wie ihre Einsicht in das Wort beschaffen ist

 

(76)

Daß die Kirche aus dem Wort entstehe, unterliegt keinem Zweifel; denn das Wort ist das göttlich Wahre selbst, Nr.1-4. Aus dem Wort stammt die Lehre der Kirche, Nr. 50-61 und durch das Wort entsteht eine Verbindung mit dem Herrn, Nr. 62-69. Daß aber das Verständnis des Wortes die Kirche hervorbringe, könnte in Zweifel gezogen werden, weil es einige gibt, die glauben, daß sie zur Kirche gehören, weil sie das Wort haben, es lesen oder vom Prediger hören, und etwas aus seinem buchstäblichen Sinn wissen, hingegen wie dies oder jenes im Wort zu verstehen sei, nicht wissen, und zum Teil auch nicht so viel darauf halten. Es soll daher hier dargetan werden, daß nicht das Wort die Kirche [zur Kirche] mache, sondern das Verstehen desselben, und daß die Kirche so beschaffen sei, wie die Einsicht in das Wort bei denjenigen, die in der Kirche sind, beschaffen ist. Dies wird durch folgendes bestätigt.

 

(77)

Das Wort ist Wort je nach seinem Verständnis beim Menschen, das ist, so wie es verstanden wird. Wenn es nicht verstanden wird, so heißt das Wort zwar Wort, ist aber nicht beim Menschen. Das Wort ist Wahrheit je nach der Einsicht in dasselbe, denn das Wort kann auch nicht Wahrheit sein, weil es verfälscht werden kann. Das Wort ist Geist und Leben nach der Einsicht in dasselbe, denn der Buchstabe ohne das Verständnis desselben ist tot. Weil nun der Mensch Wahrheit und Leben hat je nach seiner Einsicht in das Wort, so hat er auch derselben gemäß Glauben und Liebe, denn die Wahrheit gehört dem Glauben, und die Liebe dem Leben an. Da nun durch den Glauben und die Liebe, und denselben gemäß, die Kirche entsteht, so folgt, daß durch die Einsicht in das Wort, und derselben gemäß, die Kirche Kirche ist; eine edle Kirche, wenn sie in echten Wahren ist, eine unedle, wenn sie nicht im echten Wahren ist, und eine zerstörte, wenn sie im verfälschten Wahren ist.

 

(78)

Überdies ist der Herr beim Menschen gegenwärtig und mit ihm verbunden durch das Wort, weil der Herr das Wort ist, und in demselben gleichsam mit dem Menschen spricht, und dann weil der Herr das göttlich Wahre selbst, und auch das Wort dasselbe ist. Hieraus erhellt, daß der Herr beim Menschen gegenwärtig und zugleich mit ihm verbunden ist nach der Einsicht in das Wort; denn nach derselben hat der Mensch Wahrheit, und aus ihr Glauben, sowie auch Liebe, und aus ihr Leben. Der Herr ist aber beim Menschen gegenwärtig durch das Lesen des Wortes, hingegen mit ihm verbunden durch das Verständnis des Wahren aus dem Wort, und demselben gemäß; und inwieweit der Herr mit dem Menschen verbunden ist, insoweit ist im Menschen die Kirche. Die Kirche ist im Menschen; die Kirche, die außer ihm ist, ist eine Kirche bei mehreren, in denen die Kirche ist. Dies wird verstanden unter den Worten des Herrn an die Pharisäer, als sie ihn fragten, wann das Reich Gottes komme: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch": Luk.17/21. Unter dem Reich Gottes wird hier verstanden der Herr und die Kirche aus Ihm.

 

(79)

In vielen Stellen bei den Propheten ist vom Verständnis des Wortes die Rede, wo von der Kirche gehandelt wird, und die Lehre ist, daß die Kirche sonst nirgends sei, als da, wo das Wort richtig verstanden wird, und daß die Kirche so beschaffen sei, wie die Einsicht in das Wort bei denen beschaffen ist, die in ihr sind. In vielen Stellen bei den Propheten wird auch die beim israelitischen und jüdischen Volk befindliche Kirche beschrieben, daß sie gänzlich zerstört und zunichte geworden sei dadurch, daß man den Sinn oder das Verständnis des Wortes verfälscht hatte; denn nichts anderes zerstört die Kirche. Das Verständnis des Wortes, sowohl das wahre als das falsche, wird bei den Propheten durch Ephraim beschrieben, besonders bei Hoschea; denn durch Ephraim wird im Wort das Verständnis des Wortes in der Kirche bezeichnet; und weil die Einsicht in das Wort die Kirche macht, so wird Ephraim genannt „der köstliche Sohn und das Kind des Vergnügens": Jer.31/20; „der Erstgeborene": Jer.31/9; „die Stärke des Hauptes Jehovahs": Ps.60/9; 108/9; „der Mächtige": Sach.10/7; „der mit dem Bogen Gerüstete": Sach.9/13 und die „Söhne Ephraims werden Bewaffnete und Bogenschützen genannt": Ps.78/9. Durch den Bogen wird die gegen das Falsche streitende Lehre aus dem Wort bezeichnet. Deswegen ist auch „Ephraim zur Rechten Israels versetzt und gesegnet, und an die Stelle Rubens aufgenommen worden": 1Mo.48/5,11. Und deswegen ist auch „Ephraim zugleich mit seinem Bruder Menasse von Moses, als er den Kindern Israels den Segen erteilte, unter dem Namen Josephs, ihres Vaters, über alle erhöht worden": 5Mo.33/13-17.

 

Wie die Kirche beschaffen sei, wenn die Einsicht in das Wort verlorengegangen ist, wird auch durch Ephraim beschrieben bei den Propheten, besonders bei Hoschea, wie aus folgendem erhellt: „Es sollen Israel und Ephraim zusammenstürzen. Es wird zur Öde werden Ephraim. Bedrückt ist Ephraim und im Gericht unterdrückt. Ich werde wie ein Löwe sein für Ephraim. Ergreifen will Ich es, und weggehen; [es] wegführen, und kein Retter [soll ihm sein]": Hos.5/5,9,11-14.

 

„Was soll Ich mit dir machen, Ephraim? Denn deine Heiligkeit vergeht wie das Gewölk der Morgenröte, und gleich wie der Tau, der früh zerfällt": Hos.6/4. „Sie werden nicht im Land Jehovahs wohnen. Umkehren wird Ephraim nach Ägypten, und Unreines essen in Assyrien": Hos.9/3. Das Land Jehovahs ist die Kirche. Ägypten ist das Wissenschaftliche des natürlichen Menschen; Assyrien das daraus hervorgehende Berechnen der Vernunft, durch welches das Wort in Ansehung seines Verständnisses verfälscht wird. Daher gesagt wird, daß Ephraim nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien Unreines essen werde.

 

„Ephraim weidet sich am Wind, und verfolgt den Morgenwind; an jedem Tag macht es des Lügens und Verwüstens mehr; mit Assur schließt es einen Bund, und Öl wird nach Ägypten abgeführt": Hos.12/2. Sich am Wind weiden, den Morgenwind verfolgen, und des Lügens und Verwüstens mehr machen, heißt: das Wahre verfälschen, und so die Kirche zerstören.

 

Etwas Ähnliches wird durch das Huren Ephraims bezeichnet, denn das Huren bedeutet die Verfälschung des Verständnisses des Wortes, das ist, seines echten Wahren. So im folgendem: „Ich kenne Ephraim, daß es gehuret hat, und Israel befleckt worden ist": Hos.5/3.

 

„Ich habe Schändliches gesehen im Hause Israel: Gehuret hat dort Ephraim, und sich befleckt Israel": Hos.6/12. Israel ist die Kirche selbst, und Ephraim das Verständnis des Wortes, aus dem und nach dem die Kirche entsteht, weswegen gesagt wird, daß Ephraim gehuret, und Israel sich befleckt habe.

 

Weil die Kirche bei den Juden durch die Verfälschungen des Wortes völlig zerstört worden ist, so wird von Ephraim folgendes gesagt: „ Ich will dich machen Ephraim, Ich will dich übergeben, Israel, gleich Adama, und wie Zeboim will Ich dich hinstellen": Hos.11/8.

 

Weil nun beim Propheten Hoschea vom ersten bis zum letzten Kapitel von der Verfälschung des Wortes, und von der dadurch bewirkten Zerrüttung der Kirche gehandelt, und weil durch das Huren die Verfälschung des Wahren in demselben bezeichnet wird, so wurde jenem Propheten befohlen, diesen Zustand der Kirche dadurch vorzustellen, daß er sich eine Hure zum Weibe nehmen, und Kinder mit ihr zeugen, (Kap. 1) und weiter, daß er eine Ehebrecherin zum Weibe nehmen solle, (Kap. 3).

 

Dies ist angeführt worden, damit man aus dem Wort wissen und bestätigen könne, daß die Kirche so beschaffen sei, wie die Einsicht in das Wort bei ihr beschaffen ist, vortrefflich und köstlich, wenn ihre Einsicht auf das echte Wahre aus dem Wort, hingegen zerrüttet und häßlich, wenn sie sich auf das Verfälschte gründet. Zur Bestätigung, daß durch Ephraim das Verständnis des Wortes bezeichnet werde und im entgegengesetzten Sinn dessen Verfälschung, und daß dadurch die Zerrüttung der Kirche entstehe, können die übrigen Stellen, in denen von Ephraim die Rede ist, verglichen werden, als Hos.4/17,18; 7/1,11; 8/9,11; 9/11-13,16; 10/11; 11/3; 12/1,9,15; 13/1,12; Jes.17/3; 28/1; Jer.4/15; 31/6,18; 50/19; Ez.37/16; 48/5; Ob.V.19; Sach.9/10.

 

 

 

(9)

 

Im einzelnen des Wortes ist eine ehelichen Verbindung des Herrn
und der Kirche, und daher des Guten und Wahren

 

(80)

Daß im einzelnen des Wortes ein eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche, und daher des Guten und Wahren sei, hat man bisher nicht gesehen, und auch nicht sehen können, weil der geistige Sinn des Wortes nicht früher entdeckt worden ist, und man dieselbe nur durch diesen sehen kann. Denn es gibt zwei Sinne im Wort, die in seinem buchstäblichen Sinn verborgen liegen, einen geistigen und einen himmlischen. Im geistigen Sinn bezieht sich alles, was im Wort enthalten ist, hauptsächlich auf die Kirche, und im himmlischen hauptsächlichen auf den Herrn. Dann bezieht sich jenes im geistigen Sinn auch auf das göttlich Wahre, und im himmlischen auf das göttlich Gute. Daher kommt im buchstäblichen Sinn des Wortes jene eheliche Verbindung. Dies wird aber keinem sichtbar, der nicht aus dem geistigen und himmlischen Sinn des Wortes die Bedeutung der Wörter und Namen weiß; denn einige Wörter und Namen werden vom Guten, und andere vom Wahren gebraucht, und andere schließen beides in sich.

 

Deswegen konnte man ohne diese Kenntnis jene eheliche Verbindung im einzelnen des Wortes nicht sehen. Dies ist die Ursache, warum dieses Geheimnis nicht früher entdeckt worden ist.

 

(81)

Weil eine solche eheliche Verbindung im einzelnen des Wortes ist, deswegen finden sich im Wort so oft zwei Ausdrücke, die als Wiederholungen einer und derselben Sache erscheinen, wiewohl sie keine Wiederholungen sind; sondern sich der eine auf das Gute und der andere auf das Wahre bezieht, und beide zusammengenommen ihre Verbindung, also eine Sache ausmachen. Daher kommt auch die Göttlichkeit des Wortes, und seine Heiligkeit, denn in jedem göttlichen Werk ist das Gute mit dem Wahren, und das Wahre mit dem Guten verbunden.

 

(82)

Es wird gesagt, daß im einzelnen des Wortes eine eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche, und daher eine eheliche Verbindung des Guten und Wahren sei, weil da, wo eine eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche ist, auch eine eheliche Verbindung des Guten und Wahren stattfindet, denn diese entsteht aus jener. Wenn nämlich die Kirche oder ein Mensch in der Kirche im Wahren ist, dann fließt der Herr mit dem Guten in sein Wahres ein, und belebt es, oder, was dasselbe ist, wenn die Kirche, das heißt der Mensch in der Kirche durch das Wahre in der Einsicht ist, dann hat der Herr durch das Gute der Liebe überhaupt und der tätigen Liebe [insbesondere] Einfluß auf seine Einsicht, und gießt ihm so das Leben ein.

 

(83)

Es gibt zwei Kräfte des Lebens bei jedem Menschen, die Verstand und Wille heißen. Der Verstand ist ein Behältnis des Wahren und folglich der Weisheit, und der Wille ist ein Behältnis des Guten und folglich der Liebe. Diese sollen eins ausmachen, damit der Mensch ein Mensch der Kirche sei; und sie machen eins aus, wenn der Mensch den Verstand aus dem echten Wahren bildet, und dies geschieht, dem äußeren Anschein nach, wie von ihm; und wenn sein Wille mit dem Guten der Liebe erfüllt wird, was vom Herrn geschieht. Daher hat der Mensch ein Leben des Wahren und ein Leben des Guten; das Leben des Wahren im Verstand aus dem Willen, und das Leben des Guten im Willen durch den Verstand. Dies ist die eheliche Verbindung des Wahren und Guten beim Menschen, sowie auch die eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche bei ihm. Doch über diese wechselseitige Verbindung, die hier eine eheliche Verbindung genannt wird, soll man in der engelischen Weisheit in Ansehung der göttlichen Vorsehung, in Ansehung der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit, und in Ansehung des Lebens [noch mehreres] finden.

 

(84)

Daß im Wort zwei Ausdrücke vorkommen, die als Wiederholungen derselben Sache erscheinen, können die Leser, wenn sie darauf merken, selbst finden. Dergleichen sind: Bruder und Genoß, arm und dürftig, Wüste und Einöde, Ledigkeit und Leerheit, Feind und Widersacher, Sünde und Missetat, Zorn und Entbrennung, Völkerschaft und Volk, Freude und Fröhlichkeit, Trauern und Weinen, Gerechtigkeit und Gericht usw., welche als gleichbedeutende Wörter erscheinen, da sie es doch nicht sind; denn Bruder, arm Wüste, Ledigkeit, Feind, Sünde, Zorn, Völkerschaft, Freude, Trauern, Gerechtigkeit werden vom Guten gesagt, und im entgegengesetzten Sinn vom Bösen; hingegen Genosse, dürftig, Einöde, Leerheit, Widersacher, Missetat, Entbrennung, Volk, Fröhlichkeit, Weinen, Gericht werden vom Wahren gebraucht, und im entgegengesetzten Sinn vom Falschen; dennoch scheint es dem Leser, der dies Geheimnis nicht weiß, als ob arm und dürftig, Wüste und Einöde, Ledigkeit und Leerheit, Feind und Widersacher, ferner Sünde und Missetat, Zorn und Entbrennung, Völkerschaft und Volk, Freude und Fröhlichkeit, Trauern und Weinen, Gerechtigkeit und Gericht einerlei seien, und doch sind sie nicht einerlei, sondern werden erst eins durch die Verbindung. Im Wort wird auch mehreres, als: Feuer und Flamme, Gold und Silber, Erz und Eisen, Holz und Stein, Brot und Wasser, Brot und Wein, Purpur und Byssus usw. verbunden, und dies, weil Feuer, Gold, Erz, Holz, Brot, Purpur das Gute bezeichnen, und die Flamme, das Silber, das Eisen, der Stein, das Wasser, der Wein und der Byssus das Wahre bedeuten; ferner daß gesagt wird, daß sie Gott von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieben sollen, dann daß Gott im Menschen ein neues Herz und einen neuen Geist schaffen werde; denn das Herz wird vom Guten der Liebe, die Seele aber vom Wahren aus diesem Guten gesagt. Es gibt auch Wörter, die, weil sie sich auf beides, sowohl auf das Gute, als auf das Wahre, beziehen, allein, ohne Beifügung anderer gesetzt werden. Aber dies und mehreres andere wird nur den Engeln und denen sichtbar, die, wenn sie im natürlichen Sinn sind, zugleich auch den geistigen haben.

 

(85)

Daß es dergleichen doppelte Ausdrücke im Wort gebe, die als Wiederholungen derselben Sache erscheinen, dies aus dem Wort zu zeigen, wäre zu umständlich, weil es ein Buch ausfüllen würde.

 

Um aber jeden Zweifel zu heben, will ich Stellen anführen, wo das Gericht und die Gerechtigkeit, dann wo die Völkerschaft und das Volk, und auch wo die Freude und Fröhlichkeit zugleich genannt werden. Die Stellen, in denen das Gericht und zugleich die Gerechtigkeit genannt werden, sind folgende:

 

„Die Stadt war voll von Recht, es übernachtete Gerechtigkeit": Jes.1/21.

 

„Zion soll durchs Recht erlöst werden, und die Umkehrenden desselben durch Gerechtigkeit": Jes.1/27.

 

„Da soll Jehovah Zebaoth erhoben werden durch das Recht, und Gott, der heilige, geheiligt werden durch Gerechtigkeit": Jes.5/16.

 

„(Sitzen soll Er) auf Davids Thron und über dessen Reich, um es zu festigen im Recht und der Gerechtigkeit": Jes.9/6 [Luther: 9/7].

 

„Erhoben soll Jehovah werden, denn Er wohnt in der Höhe, und hat erfüllt Zion mit dem Recht und der Gerechtigkeit": Jes.33/5.

 

„Jehovah sprach: Bewahret das Recht und tut Gerechtigkeit! Nahe ist Mein Heil, damit sich offenbare Meine Gerechtigkeit": Jes.56/1.

 

„Gleich einem Volk, das Gerechtigkeit geübt hat, und nicht verlassen seines Gottes Recht, so mögen die Rechte der Gerechtigkeit sie fordern": Jes.58/2.

 

„Beim lebendigen Jehovah sollst du schwören mit Recht und mit Gerechtigkeit": Jer.4/2.

 

„Es rühme, wer da rühmet, dies, daß das Gericht und die Gerechtigkeit Jehovah handhabt auf der Erde": Jer.9/23 [Luther 9/24].

 

„Recht und Gerechtigkeit sollst Du ausüben. Wehe dem, der nicht sein Haus erbaut mit Gerechtigkeit, und seine Söller nicht mit Recht! Hat nicht dein Vater das Recht gehandhabt und Gerechtigkeit, und ihm ging es wohl dann?": Jer.22/3,13,15.

 

„Ich will dem David einen gerechten Sproß erwecken, Der als König regieren und üben wird das Recht und die Gerechtigkeit auf Erden": Jer.23/5; 33/15.

 

„Wenn nun ein Mann gerecht ist, der Recht übt und Gerechtigkeit": Ez.18/5.

 

„Wenn sich der Böse bekehrt, und Recht tut und Gerechtigkeit, so soll nichts wider ihn erwähnt werden. Recht übte er und Gerechtigkeit: darum soll er leben": Ez.33/14,16,19.

 

„Ich will mich dir in Ewigkeit verloben in der Gerechtigkeit und im Gericht, in der Barmherzigkeit und im Erbarmen": Hos.2/19 [nach einer anderen Versabteilung 2/21].

 

„Es soll wie Wasser fließen das Gericht, und wie ein starker Strom Gerechtigkeit": Am.5/24.

 

„Ihr habt in Galle das Gericht verkehrt, die Früchte der Gerechtigkeit in Wermut": Am.6/12.

 

„Jehovah wolle führen meinen Streit, und Recht mir schaffen, und heraus ans Licht mich bringen, daß ich sehen möge Seine Gerechtigkeit": Mi.7/9.

 

„Jehovah! Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes, und einem großen Abgrund gleichen Deine Gerichte": Ps.36/7.

 

„Jehovah wird deine Gerechtigkeit hervorziehen wie das Licht, und dein Gericht gleichwie den Mittag": Ps.37/6.

 

„Richten wird Jehovah mit Gerechtigkeit Sein Volk, und Seine Elenden mit Recht": Ps.72/2.

 

„Gerechtigkeit und Recht sind Deines Thrones Stütze": Ps.89/15.

 

„Wenn ich gelernt die Rechte Deiner Gerechtigkeit. Ich preise des Tages siebenmal die Rechte Deiner Gerechtigkeit": Ps.119/7,164.

 

„(Gad) übt die Gerechtigkeit Jehovahs und Sein Gericht mit Israel": 5Mo.33/21.

 

„Der Geist der Wahrheit wird die Welt von der Gerechtigkeit und dem Gericht überweisen": Joh.16/8,10 und anderwärts.

 

Daß die Gerechtigkeit und das Gericht so oft genannt werden, kommt daher, daß das Gericht vom Wahren, die Gerechtigkeit aber vom Guten gebraucht, und daher unter: „Das Recht und die Gerechtigkeit tun" auch verstanden wird: aus dem Wahren und aus dem Guten handeln. Daß das Gericht vom Wahren und die Gerechtigkeit vom Guten gebraucht wird, hat seinen Grund darin, daß die Regierung des Herrn im geistigen Reich das Gericht heißt, und die Regierung des Herrn im himmlischen Reich die Gerechtigkeit genannt wird, worüber man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 214, 215 nachsehen kann. Weil das Gericht vom Wahren gesagt wird, so werden in einigen Stellen auch Wahrheit und Gerechtigkeit genannt, z.B. Jes.11/5; Ps.85/12 und anderwärts.

 

(86)

Daß scheinbare Wiederholungen derselben Sache, wegen der ehelichen Verbindung des Guten und Wahren, im Wort seien, kann man noch deutlicher aus Stellen sehen, wo die Völkerschaften und Völker genannt werden; z.B. in folgenden:

 

„ O wehe der sündigen Völkerschaft, des Volks von großer Missetat": Jes.1/4.

 

„Die Völker, die im Finstern wandeln, haben ein großes Licht gesehen, du hast vermehrt die Völkerschaft": Jes.9/1,2.

 

„Aschur, die Rute Meines Zorns, Ich will es wider die heuchlerischen Völkerschaften aussenden, und im Befehle geben wider Meiner Entbrennung Volk": Jes.10/5,6.

 

„Geschehen wird es an jenem Tage, daß die Wurzel des Jischai, welche steht den Völkern zum Panier, die Völkerschaften aufsuchen werden": Jes.11/10.

 

„Jehovah, Der die Völker schlägt mit unheilbarer Plage, Der mit Zorn beherrscht die Völkerschaften": Jes.14/6

 

„An jenem Tag wird zum Geschenk dem Jehovah Zebaoth man bringen ein zerrissenes und zerrauftes Volk, und eine gemessene und zertretene Völkerschaft": Jes.18/7,2.

 

„Dich wird ein mächtig Volk verehren, die Stadt gewaltiger Völkerschaften wird Dich fürchten": Jes.25/3.

 

„Jehovah wird entfernen die Verhüllung, die über allen Völkern ist, und die Bedeckung über allen Völkerschaften": Jes.25/7.

 

„Nahet euch ihr Völkerschaften, und ihr Völker merket auf": Jes.34/1.

 

„Ich habe dich gerufen zum Bunde dem Volk, zum Licht der Völkerschaften": Jes.42/6.

 

„Es sollen aller Völkerschaften zusammen sich versammeln, und die Völker zusammenkommen": Jes.43/9.

 

„Siehe, Ich will den Völkerschaften Meine Hand zuwenden, und den Völkern Mein Panier": Jes.49/22.

 

„Den Völkern gab Ich ihn zum Zeugen, zum Fürsten und Gesetzerschaffer für die Völkerschaften": Jes.55/4,5.

 

„Siehe, es kommt ein Volk vom Lande gegen Mitternacht, und eine große Völkerschaft [erhebt sich] aus der Erde Seiten": Jer.6/22,(23).

 

„Ich werde dich die Lästerung der Völkerschaften nicht mehr hören lassen, den Schimpf der Völker sollst du nicht mehr tragen": Ez.36/15.

 

„Alle Völker und Völkerschaften sollen Ihn verehren": Da.7/14.

 

„Damit aus ihnen nicht die Völkerschaften ein Sprichwort machen, und man sage unter den Völkern: Wo ist nun ihr Gott?": Joel 2/17.

 

„Die Überbleibsel Meines Volkes werden sie zur Beute machen, und die übrig sind von meiner Völkerschaft, sie erben": Ze.2/9.

 

„Es werden viele Völker und zahlreiche Völkerschaften kommen, um Jehovah Zebaoth zu suchen in Jerusalem": Sach.8/22.

 

„Es haben meine Augen Dein Heil gesehen, das Du bereitet hast im Angesicht aller Völker, als ein Licht, die Völkerschaften zu erleuchten": Luk.2/30-32.

 

„Du hast mit Deinem Blut uns erkauft aus allem Volk und [aller] Völkerschaft": Offb.5/9.

 

„Du mußt wieder weissagen über die Völker und Völkerschaften": 0ffb.10/11.

 

„Zum Haupt der Völkerschaften wirst Du setzen Mich; ein Volk, das Ich nicht kannte, wird Mir dienen": Ps.18/44.

 

„Jehovah macht zunichte den Rat der Völker, Er vereitelt die Gedanken der Völkerschaften": Ps.33/10.

 

„Du machst unter den Völkerschaften uns zum Sprichwort, unter den Völkern zum Kopfschütteln": Ps.44/15.

 

„Jehovah wird uns unterwerfen die Völker, und die Völkerschaften uns zu Füßen [legen]. Gott regiert über die Völkerschaften; die Freiwilligen der Völker sammeln sich": Ps.47/4,9,10.

 

„Bekennen werden Dich die Völker, und die Völkerschaften fröhlich sein und jauchzen, weil Du mit Recht die Völker richten, und die Völkerschaften auf der Erde führen willst": Ps.67/(3),4,5.

 

„Gedenke meiner, o Jehovah! Wann Dein Volk Dir wohlgefällt, damit ich bei der Freude Deiner Völkerschaften fröhlich sei": Ps.106/4,5; außer anderen Stellen.

 

Es werden die Völkerschaften und zugleich die Völker genannt, weil unter den Völkerschaften diejenigen, die im Guten sind, und im entgegengesetzten Sinn, die im Bösen sind; unter den Völkern aber diejenigen, die im Wahren sind, und im entgegengesetzten Sinn, die im Falschen sind, verstanden werden; weswegen diejenigen, die aus dem geistigen Reich des Herrn sind, Völker heißen, und die aus dem himmlischen Reich des Herrn sind, Völkerschaften genannt werden. Denn im geistigen Reich sind alle im Wahren und daher in der Weisheit; im himmlischen Reich hingegen sind alle im Guten und daher in der Liebe.

 

(87)

Ebenso verhält es sich mit den übrigen, z.B. daß da, wo von der Freude die Rede ist, auch die Fröhlichkeit genannt wird, wie in folgenden Stellen:

 

„Siehe! Freude und Fröhlichkeit töten das Rind": Jes.22/13.

 

„Freude und Fröhlichkeit wird [sie] ergreifen, Trauern und Seufzen werden fliehen": Jes.35/10; 51/11.

 

„Weggenommen sind aus unseres Gottes Haus Fröhlichkeit und Freude": Joel 1/16.

 

„Es soll der Ruf der Freude und der Ruf der Fröhlichkeit entfernt werden": Jer.7/34; 25/10.

 

„Das Fasten des zehnten wird dem Hause Judahs sein zur Freude und zur Fröhlichkeit": Sach.8/19.

 

„Damit an allen unseren Tagen wir uns freuen, mache uns fröhlich": Ps.90/14,15.

 

„Laßt in Jerusalem uns fröhlich sein, freuet euch in ihm": Jes.66/10.

 

„Freu dich und sei fröhlich, Tochter Edoms": Klg.4/21.

 

„Es sollen fröhlich sein die Himmel und sich freuen die Erde": Ps.96/11.

 

„Laß mich hören Freude und Fröhlichkeit": Ps.51/10.

 

„Freude und Fröhlichkeit wird man in Zion finden, Bekenntnis und die Stimme des Gesangs": Jes.51/3.

 

„Fröhlichkeit soll sein, und viele werden über Seiner Geburt sich freuen": Luk.1/14.

 

„Ich will entfernen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, des Bräutigams Stimme und die Stimme der Braut": Jer.7/34; 16/9; 25/10.

 

„Man wird an diesem Ort noch hören die Stimme der Freude und der Fröhlichkeit Stimme, und die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut": Jer.33/10,11; und anderwärts.

 

Es werden beide, sowohl die Freude als die Fröhlichkeit genannt, weil die Freude sich auf das Gute, und die Fröhlichkeit auf das Wahre, oder weil die Freude sich auf die Liebe, und die Fröhlichkeit auf die Weisheit bezieht. Denn die Freude liegt im Herzen, und die Fröhlichkeit in der Seele, oder: die Freude ist im Willen, die Fröhlichkeit im Verstand. Daß auch hierin eine eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche sei, erhellt daraus, daß gesagt wird: Die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut: Jer.7/34; 16/9; 25/10; 33/10,11, der Herr aber ist der Bräutigam, die Kirche hingegen die Braut. Daß der Herr der Bräutigam ist, kann man finden Matth.9/15; Mark.2/19,20; Luk.5/35, und daß die Kirche die Braut ist: Offb.21/2,9; 22/17, weswegen Johannes der Täufer, von Jesus sagt: „Wer die Braut hat, ist der Bräutigam": Joh.3/29.

 

(88)

Wegen der ehelichen Verbindung des Herrn mit der Kirche, oder, was dasselbe ist, wegen der ehelichen Verbindung des göttlich Guten und des göttlich Wahren, im einzelnen des Wortes, wird in sehr vielen Stellen Jehovah und Gott, und Jehovah und der Heilige Israels genannt, als wären sie zwei, da sie doch eins sind. Unter Jehovah wird nämlich der Herr in Ansehung des göttlich Guten, und unter Gott der Herr in Ansehung des göttlich Wahren verstanden. Daß Jehovah und Gott, dann Jehovah und der Heilige Israels in sehr vielen Stellen im Wort genannt werden, und doch einer verstanden wird, welcher der Herr ist, kann man in der »Lehre vom Herrn« Nr. 34, 38 und 46 sehen.

 

(89)

Weil im ganzen und einzelnen des Wortes eine eheliche Verbindung des Herrn und der Kirche ist, so kann erhellen, daß das ganze und einzelne des Wortes vom Herrn handle, wie in der »Lehre vom Herrn« Nr. 1-7 zu zeigen angefangen worden ist. Die Kirche, von der gleichfalls gehandelt wird, ist auch der Herr; denn der Herr lehrt, daß der Mensch der Kirche in Ihm und Er in jenem sei, Joh.6/56; 14/20,21; 15/5,7.

 

(90)

Weil hier von der Göttlichkeit und Heiligkeit des Wortes gehandelt wird, so möge dem bisher Gesagten noch etwas Merkwürdiges beigefügt werden. Es wurde einmal aus dem Himmel ein Papier zu mir herabgelassen, das mit hebräischen Buchstaben bedruckt war, die aber der bei den Alten üblichen Schrift gleich sahen, bei denen diejenigen Buchstaben, die heutzutage zum Teil aus [geraden] Linien bestehen, gebogen und mit aufwärts gekehrten Häkchen versehen waren. Und die Engel, die damals bei mir waren, sagten, daß sie, selbst aus den Buchstaben, einen ganzen Sinn hätten, und daß sie ihn vornehmlich aus den Biegungen der Linien und Züge des Buchstabens hätten; und sie legten aus, welche Bedeutung sie einzeln für sich, und welche in Verbindung hätten, indem sie sagten, daß das »H«, das den Nahmen Abram und Sarai beigefügt wurde, das Unendliche und Ewige bedeute. Sie legten auch den Sinn des Wortes Ps.32/2 nach den bloßen Buchstaben oder Silben vor mir aus, wonach der Sinn derselben im Ganzen war: daß der Herr auch barmherzig sei gegen diejenigen, die Böses tun. Sie unterrichteten mich, daß die Schrift im dritten Himmel aus gebogenen und mannigfaltig gekrümmten Buchstaben bestehe, deren jeder einen Sinn habe; und daß die Selbstlaute daselbst dem Ton dienen, der dem Gefühl entspricht, und daß sie in diesem Himmel die Selbstlaute »I« und »E« nicht aussprechen können, sondern statt derselben »Y« und »Eu«, und daß die Selbstlaute »A, O und U« bei ihnen im Gebrauch seien, weil sie einen vollen Ton geben; hernach daß sie keine Mitlaute hart aussprechen, sondern weich, und daß es daher komme, daß einige hebräische Buchstaben inwendig gepunktet sind, zum Zeichen, daß sie weich ausgesprochen werden sollen. Sie sagten, daß die harte Aussprache der Buchstaben im geistigen Himmel im Gebrauch sei, aus der Ursache, weil sie daselbst im Wahren sind, und das Wahre das Harte zuläßt, nicht aber das Gute, in dem die Engel des himmlischen Reiches oder des dritten Himmels sind. Sie sagten auch, daß sie ein Wort bei sich haben, das mit gebogenen Buchstaben geschrieben, und mit Häkchen und Zügen, die eine Bedeutung haben, versehen sei. Hieraus war offenbar, was die Worte des Herrn bedeuten: „Nicht ein Jota und Häkchen vom Gesetz soll vergehen, bis daß alles geschehe": Matth.5/18. Dann: „Es ist leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß nur ein Punkt vom Gesetz wegfalle": Luk.16/17.

 

 

 

(10)

 

Aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes können Ketzereien gezogen werden; es ist aber verdammlich, sie zu bestätigen

 

(91)

Oben ist gezeigt worden, daß das Wort ohne Lehre nicht verstanden werden könne, und daß die Lehre wie eine Leuchte sei, bei der man das echte Wahre sehen kann; und dies deswegen, weil das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben ist; woraus dann folgt, daß mehreres in demselben äußere Erscheinung des Wahren, und nicht das nackte Wahre, und daß es der Fassungskraft des natürlichen, ja des sinnlichen Menschen gemäß, jedoch auf eine Weise geschrieben ist, daß die Einfältigen es einfältig, und die Verständigen verständig, die Weisen aber weise verstehen können. Weil nun das Wort diese Beschaffenheit hat, so können die äußeren Erscheinungen des Wahren, die das bekleidete Wahre sind, für das nackte Wahre genommen werden, das dann, wenn man es bestätigt, zum Falschen wird. Dies geschieht aber von denjenigen, die sich für weiser als andere halten, da sie doch nicht weise sind; denn weise sein heißt, sehen, ob etwas wahr ist, ehe es bestätigt wird, nicht aber bestätigen, was man will. Dies tun diejenigen, die eine besondere Stärke im Bestätigen haben, und im Dünkel eigener Einsicht befangen sind. Jenes aber tun diejenigen, die das Wahre lieben, und von ihm angeregt werden, weil es wahr ist, und die es aufs Leben anwenden. Diese werden nämlich vom Herrn erleuchtet, und sehen das Wahre aus dem, ihm eigenen, Licht, jene aber werden aus sich selbst erleuchtet, und sehen das Falsche aus dem, ihm eigenen, Licht.

 

(92)

Daß die äußeren Erscheinungen des Wahren, die das bekleidete Wahre sind, für das nackte Wahre aus dem Wort genommen werden können, und daß sie, wenn man sie bestätigt, zum Falschen werden, kann offenbar sein aus so vielen Ketzereien, die in der Christenheit waren und noch sind. Die Ketzereien selbst verdammen die Menschen nicht, wohl aber verdammt ein böses Leben, und die Bestätigungen der Falschheiten, die in der Ketzerei liegen, aus dem Wort, und durch die Vernunftschlüsse des natürlichen Menschen. Denn jeder wird in der Religion seiner Eltern geboren, von Kindheit an in dieselbe eingeleitet, und nachher behält er sie bei, und kann wegen der Geschäfte in der Welt nicht selbst sich aus dem Falschen derselben herausführen; hingegen ein böses Leben führen und das Falsche bis zur Zerstörung des echten Wahren bestätigen, dies verdammt. Denn wer in seiner Religion bleibt, und an Gott, innerhalb der Christenheit aber an den Herrn glaubt, und das Wort heilig hält, und aus Religion nach den Vorschriften der Zehn Gebote lebt, der schwört nicht auf das Falsche. Wenn er daher das Wahre hört und auf seine Weise es faßt, so kann er es ergreifen, und so aus dem Falschen herausgeführt werden; nicht aber der, welcher sich im Falschen seiner Religion bestärkt hat; denn das bestätigte Falsche bleibt, und kann nicht ausgerottet werden. Das Falsche ist nämlich, nach der Bestätigung, wie wenn man auf dasselbe geschworen hätte, besonders wenn es mit der Eigenliebe und folglich mit dem Weisheitsdünkel zusammenhängt.

 

(93)

Ich sprach in der geistigen Welt mit einigen, die vor mehreren Jahrhunderten gelebt und sich im Falschen ihrer Religion bestärkt hatten, und ich wurde inne, daß sie noch fest auf demselben blieben; ich sprach auch mit anderen daselbst, die dieselbe Religion gehabt und wie jene gedacht, das Falsche aber nicht bei sich bestätigt hatten, und ich erfuhr, daß sie, von den Engeln unterrichtet, das Falsche verworfen und das Wahre angenommen hätten; und daß diese selig wurden, jene aber nicht. Jeder Mensch wird nach dem Tode von Engeln unterrichtet, und diejenigen werden [von ihnen] aufgenommen, die das Wahre, und aus dem Wahren das Falsche sehen; denn es wird jedem nach dem Tode gegeben, das Wahre auf geistige Weise zu sehen. Das Wahre sehen diejenigen, die sich nicht bestärkt haben; die sich aber bestärkt haben, wollen das Wahre nicht sehen, und wenn sie es sehen, so kehren sie sich um, und lachen dann entweder darüber, oder verfälschen es.

 

(94)

Dies soll aber durch ein Beispiel erläutert werden. Im Wort wird in vielen Stellen dem Herrn beigelegt Zorn, Entbrennung, Rache, und daß Er strafe, in die Hölle werfe, versuche, und anderes mehr. Wer dies einfältig glaubt und deswegen Gott fürchtet, und sich deshalb vor der Sünde gegen Ihn hütet, der wird wegen dieses einfältigen Glaubens nicht verdammt. Wer aber sich soweit darin bestärkt, daß er glaubt, Zorn, Entbrennung, Rache und so etwas, das aus dem Bösen entspringt, finde beim Herrn statt, und daß Er aus Zorn, Entbrennung, Rache den Menschen strafe und in die Hölle werfe, der wird verdammt, weil er das echte Wahre zerstört, welches ist, daß der Herr die Liebe selbst, die Barmherzigkeit selbst und das Gute selbst ist, daß, wer dies ist, nicht zürnen, entbrennen, sich rächen kann. Daß dies dem Herrn beigelegt wird, gründet sich darauf, daß es äußerlich so scheint. Ebenso verhält es sich mit vielem anderen.

 

(95)

Daß im buchstäblichen Sinn mehreres äußere bloße Erscheinung des Wahren ist, in dem das echte Wahre verborgen liegt, und daß es nicht verdammlich ist, nach dem Wahren, [so wie es äußerlich erscheint,] zu denken und zu reden, daß es aber verdammlich ist, es bis zur Zerstörung des echten Wahren, das inwendig verborgen liegt, zu bestätigen, kann auch erläutert werden durch ein Beispiel aus der Natur, das angeführt wird, weil das Natürliche klarer als das Geistige belehrt und überzeugt. Den Augen scheint es, als ob die Sonne an jedem Tag, und auch jährlich einmal sich um die Erde bewege. Demzufolge wird im Wort gesagt, daß die Sonne aufgehe und untergehe, daß sie den Morgen, Mittag, Abend und die Nacht, sowie auch die Zeiten des Frühlings, Sommers, Herbstes und Winters, und so Tage und Jahre mache: da doch die Sonne unbeweglich stehenbleibt, weil sie ein Feuermeer ist, und die Erde sich täglich umwendet und jährlich herumbewegt. Der Mensch, der aus Einfalt und aus Unwissenheit denkt, daß jene sich herumdrehe, zerstört nicht die natürliche Wahrheit, daß die Erde sich täglich um ihre Achse dreht, und jährlich, nach dem Tierkreis, sich bewegt; wer aber die scheinbare Bewegung und den Lauf der Sonne, durch das Wort und durch die Schlüsse des natürlichen Menschen bestätigt, der entkräftet die Wahrheit und zerstört sie auch. Daß die Sonne sich bewege, ist ein scheinbare Wahrheit, daß sie sich nicht bewegt, ist eine wirkliche Wahrheit. Jeder kann nach dem scheinbaren Wahren reden, und redet auch so; aber aus Selbstbestärkung demselben gemäß denken, dies schwächt und verfinstert die vernünftige Erkenntnis. Ebenso verhält es sich mit den Sternen des gestirnten Himmels. Eine scheinbare Wahrheit ist es, daß auch sie sich täglich einmal, wie die Sonne, herumdrehen; weswegen auch von den Sternen gesagt wird, daß sie auf- und untergehen; wirkliche Wahrheit ist aber, daß die Sterne sich nicht bewegen, und daß ihr Himmel unbeweglich stehenbleibt; gleichwohl kann jeder nach dem Anschein reden.

 

(96)

Daß es verdammlich ist, das scheinbare Wahre des Wortes bis zur Zerstörung des darin verborgenen und wirklichen Wahren zu bestätigen, nach dem Nr. 62-69 Gesagten, kommt daher, daß alles und jedes im buchstäblichen Sinn des Wortes mit dem Himmel Gemeinschaft hat, und ihn öffnet. Wenn also der Mensch jenen Sinn zur Bestärkung in Neigungen der Welt, die den Neigungen des Himmels entgegengesetzt sind, anwendet, dann wird das Innere des Wortes verfälscht. Wenn daher sein Äußeres, das der buchstäbliche Sinn ist, und dessen Inneres verfälscht ist, mit dem Himmel in Verbindung gebracht wird, dann schließt sich der Himmel; denn die Engel, die in dem Inneren des Wortes sind, verwerfen es. Hieraus erhellt, daß das innere Falsche, das heißt, das verfälschte Wahre das In-Verbindung-Treten mit dem Himmel aufhebt, und ihn verschließt. Dies ist die Ursache, warum es verdammlich ist, irgend etwas ketzerisch Falsches zu bestätigen.

 

96.5 Das Wort ist wie ein Garten, den man das himmlische Paradies nennen kann, in welchem sich Leckerbissen und Lieblichkeiten aller Art befinden, Leckerbissen von den Früchten, und Lieblichkeiten von den Blumen. In seiner Mitte sind Bäume des Lebens, neben diesen Quellen lebendigen Wassers, und rings um den Garten befinden sich Waldbäume. Der Mensch, der aus der Lehre im göttlich Wahren ist, befindet sich in der Mitte, wo die Lebensbäume sind, und genießt wirklich der Leckerbissen und Lieblichkeiten daselbst. Derjenige aber, der nicht aus der Lehre im Wahren ist, sondern den bloßen Sinn des Buchstabens hat, ist in der äußeren Umgebung, und sieht bloß das Waldige. Wer aber in der Lehre einer falschen Religion befangen ist, und sich in dem Falschen derselben bestärkt hat, befindet sich nicht einmal im Wald, sondern außerhalb desselben, auf einer Sandfläche, wo auch kein Gräschen wächst. Daß auch ihr Zustand nach dem Tode diese Beschaffenheit habe, soll an seinem Ort [noch weiter] bestätigt werden.

 

[5] Im Original ist Absatz 96 zweimal angeführt.

 

(97)

Noch ist zu wissen, daß der buchstäbliche Sinn des Wortes dem echten Wahren, das inwendig verborgen liegt, zur Wache dient. Und die Wache besteht darin, daß jener Sinn so oder anders gedeutet, und nach der Fassungskraft erklärt, und doch hierdurch das Innere nicht beschädigt noch verletzt werden kann; denn es schadet nicht, daß der buchstäbliche Sinn des Wortes von dem einen anders, als von dem anderen verstanden wird; wohl aber schadet es, wenn das göttlich Wahre, das inwendig verborgen liegt, verkehrt wird; denn dadurch wird dem Wort Gewalt angetan. Dafür, daß dies nicht geschehe, wacht der buchstäbliche Sinn; und er wacht bei denen, die aus Religion im Falschen sind, und sich in diesem Falschen nicht bestärken; denn diese tun demselben keine Gewalt an.

 

Diese Wache wird durch die Cherube bezeichnet, und auch durch sie im Wort beschrieben. Sie wird angedeutet durch die Cherube, die, nachdem Adam mit seinem Weibe aus dem Garten Eden vertrieben war, an dessen Eingang gestellt wurden, und von denen man liest: „Als Jehovah Gott den Menschen herausgetrieben hatte, stellte Er an den Garten Eden gegen Morgen Cherube mit flammendem und sich hin und her wendenden Schwerte, den Weg zum Baum des Lebens zu hüten": 1Mo.3/23,24. Durch die Cherube wird die Wache angedeutet. Durch den Weg zum Baum des Lebens wird bezeichnet der Eingang zum Herrn, der den Menschen durch das Wort gegeben ist. Durch die Flamme des sich hin und her wendenden Schwertes wird das göttlich Wahre im Untersten bezeichnet, das wie das Wort im buchstäblichen Sinn ist, der so gewendet werden kann.

 

Etwas Ähnliches wird verstanden unter den „Cheruben von Gold, die über den beiden Enden des Gnadenstuhles aufgestellt waren, der sich auf der Lade in der Stiftshütte befand": 2Mo.25/18-21. Weil dies durch die Cherube angedeutet wurde, so sprach deshalb der Herr auch zwischen ihnen mit Moses: 2Mo.25/22; 36/8; 4Mo.7/89. Daß der Herr mit dem Menschen nicht anders spreche, als in der Fülle, und das Wort im buchstäblichen Sinn das göttlich Wahre in der Fülle ist, kann man Nr. 37-49 nachsehen. So hat also der Herr mit Moses zwischen Cheruben gesprochen.

 

Es wurde auch nichts anderes bezeichnet durch die „Cherube über den Vorhängen der Stiftshütte und über der Decke" daselbst: 2Mo.26/31. Denn die Vorhänge und Decken der Stiftshütte stellten das Unterste des Himmels und der Kirche, und mithin auch des Wortes vor. Man sehe Nr. 46.

 

Es wurde auch nichts anderes bezeichnet durch die „Cherube in der Mitte des Tempels zu Jerusalem": 1Kö.6/22-28, und durch die „geschnitzten Cherube über den Wänden und über den Türen des Tempels": 1Kö.6/29,32,35. Ebenso durch die „Cherube im neuen Tempel": Ez.41/18-20. Man sehe auch Nr. 47.

 

Da nun durch die Cherube die Wache bezeichnet wurde, die verhindern sollte, daß man zum Herrn, dem Himmel und dem göttlich Wahren, das inwendig im Wort ist, nicht unmittelbar, sondern mittelbar durch das Unterste hinzutrete, so wird deswegen vom König von Tyrus folgendes gesagt: „Der du dein Maß versiegelst, der Weisheit voll und vollkommener Schönheit! Du warst im Garten Eden; es deckte dich jeder kostbare Stein. O Cherub, du Ausbreitung des Bedeckers! Mitten im Feuergestein verderbte Ich dich, deckender Cherub": Ez.28/12-14,16. Durch Tyrus wird die Kirche in Ansehung der Erkenntnisse des Wahren und Guten, und daher unter seinem König das Wort bezeichnet, in dem und aus dem jene Erkenntnisse sind. Daß hier das Wort in seinem Untersten, das der Sinn des Buchstabens ist, durch jenen, und durch den Cherub die Wache bezeichnet werde, ist offenbar, denn es wird gesagt: Der du dein Maß versiegelst; jeglicher kostbare Stein war deine Bedeckung, und: Du Cherub, Ausbreitung des Bedeckenden, sowie auch: O deckender Cherub! Daß durch die kostbaren Steine, die daselbst auch genannt werden, das Wahre des buchstäblichen Sinnes verstanden wird, kann man Nr. 45 nachsehen.

 

Da nun durch die Cherube das Unterste des göttlich Wahren, also die Wache, bezeichnet wird, so heißt es bei David: „Jehovah hat geneigt die Himmel, und ist herabgestiegen, und gefahren auf einem Cherub": Ps.18/10,11. „O Hirt von Israel, Welcher sitzt auf Cheruben, so schimmere hervor": Ps.80/2. „Jehovah, Welcher thront auf Cheruben": Ps.99/1. Auf den Cheruben fahren, auf ihnen sitzen, auf ihnen thronen, heißt: auf dem untersten Sinn des Wortes. Das göttlich Wahre im Wort und seine Beschaffenheit wird durch die Cherube bei Ezechiel im 1., im 9. und 10. Kapitel beschrieben. Weil aber niemand wissen kann, was durch das einzelne ihrer Beschreibung bezeichnet wird, wenn ihm nicht der geistige Sinn geöffnet ist, so wurde mir entdeckt, was im allgemeinen bezeichnet wird durch alles das, was von den Cheruben im 1. Kapitel bei Ezechiel gesagt wird, und folgendes ist:

 

Es wird der äußere göttliche Kreis des Wortes, [in dem es sich bewegt], beschrieben: Vers 4;

derselbe, wie ein Mensch vorgestellt: Vers 5;

verbunden mit dem Geistigen und Himmlischen: Vers 6;

das Natürliche des Wortes nach seiner Beschaffenheit: Vers 7;

welche Beschaffenheit das Geistige und Himmlische des Wortes hat, wenn es mit seinem Natürlichen verbunden ist: Vers 8,9;

die göttliche Liebe des Guten und Wahren, als himmlisch, geistig und natürlich, wie sie in demselben abgesondert und beisammen erscheint: Vers 10,11;

daß es auf eins hinzielt: Vers 12;

der Kreis des Wortes, [in welchem die] aus dem göttlich Guten und dem göttlich Wahren des Herrn [ausströmende Kraft sich bewegt, und] worauf das Leben des Wortes sich gründet: Vers 13,14;

die Lehre des Guten und Wahren im Wort und aus dem Wort: Vers 15-21;

das Göttliche des Herrn über Ihm und in Ihm: Vers 22,23;

und aus Ihm: Vers 24,25;

daß der Herr über den Himmeln sei: Vers 26;

und daß in Ihm die göttliche Liebe und die göttliche Weisheit sei: Vers 27,28.

Diese allgemeine Inhaltsanzeige wurde auch mit dem Wort im Himmel verglichen, und ist mit ihm gleichförmig.

 

 

 

(11)

 

Der Herr ist in die Welt gekommen, um alles im Wort zu erfüllen, und dadurch das göttlich Wahre oder das Wort auch im Untersten geworden

 

(98)

Daß der Herr in die Welt gekommen sei, um alles im Wort zu erfüllen, kann man in der »Lehre vom Herrn« Nr. 8-11 nachsehen. Daß Er dadurch das göttlich Wahre oder das Wort auch im Untersten geworden sei, wird unter folgendem bei Joh.1/14 verstanden: „Das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit". Fleisch werden bedeutet das Wort werden im Untersten. Wie Er als das Wort im Untersten beschaffen war, zeigte Er den Jüngern, als Er verklärt wurde: Matth.17/2f; Mark.9/2f; Luk.9/28f. Und hier wird gesagt, daß Moses und Elias in Herrlichkeit gesehen worden seien. Unter Moses und Elias wird das Wort verstanden; man sehe Nr. 48. Der Herr als das Wort im Untersten wird auch bei Johannes in der Offb.1/13-16 beschrieben, wo alle Teile der Beschreibung von Ihm, das Unterste des göttlich Wahren oder des Wortes bezeichnen. Der Herr war zwar früher das Wort, aber im Ersten, denn es heißt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dies war im Anfang bei Gott": Joh.1/1-(3). Als aber das Wort Fleisch ward, wurde der Herr auch das Wort im Letzten [Untersten]. Daher kommt es, daß Er der Erste und der Letzte heißt, Offb.1/8,11,17; 2/8; 21/7; 22/(12),13.

 

(99)

Dadurch, daß der Herr auch das Wort im Untersten ward, wurde der Zustand der Kirche gänzlich verändert. Alle Kirchen, die vor Seiner Ankunft bestanden, waren bildlich vorstellende Kirchen, die das göttlich Wahre nur im Schatten sehen konnten. Nach Seiner Ankunft in die Welt aber wurde eine Kirche von Ihm gegründet, die das göttlich Wahre im Licht sah; ein Unterscheid, wie der zwischen Abend und Morgen. Der Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft wird auch der Abend genannt, und der Zustand der Kirche nach Seiner Ankunft heißt der Morgen. Der Herr war zwar vor Seiner Ankunft bei den Menschen in der Kirche gegenwärtig, aber mittelbar durch den Himmel, hingegen nach Seiner Ankunft in die Welt ist Er bei den Menschen in der Kirche unmittelbar gegenwärtig; denn in der Welt zog Er auch das göttlich Natürliche an, in dem Er bei den Menschen gegenwärtig ist. Die Verherrlichung des Herrn ist die Verherrlichung Seines Menschlichen, das Er in der Welt annahm; und das verherrlichte Menschliche des Herrn ist das göttlich Natürliche.

 

(100)

Inwiefern der Herr das Wort ist, wird von wenigen verstanden; denn sie denken: der Herr kann durch das Wort den Menschen zwar erleuchten und belehren, deswegen aber doch nicht das Wort genannt werden. Sie sollen aber wissen, daß jeder Mensch seine Liebe, und folglich sein Gutes und Wahres ist. Dadurch ist der Mensch nur Mensch, und nichts anderes in ihm ist der Mensch. Deswegen, weil der Mensch sein Gutes und sein Wahres ist, sind auch die Engel und Geister Menschen; denn alles Gute und Wahre, das vom Herrn ausgeht, ist seiner Form nach Mensch; der Herr aber ist das göttlich Gute und das göttlich Wahre selbst, mithin ist Er der Mensch selbst, aus Dem jeder Mensch Mensch ist. Daß alles göttlich Gute und göttlich Wahre seiner Form nach Mensch sei, kann man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 460 nachsehen; und noch deutlicher wird man es sehen in späteren Abhandlungen, die von der engelischen Weisheit handeln sollen.

 

 

 

(12)

 

Vor dem Wort, das gegenwärtig in der Welt ist, gab es ein Wort, das verlorengegangen ist

 

(101)

Daß schon vor dem Wort, das durch Moses und die Propheten unter dem israelitischen Volk gegeben worden, der Opferdienst bekannt gewesen sei, und daß man aus Jehovahs Mund prophezeit habe, läßt sich aus dem wahrnehmen, was in den Büchern Moses erwähnt ist.

 

Daß der Opferdienst bekannt gewesen sei, ergibt sich aus folgendem: „Es wurde befohlen, daß die Kinder Israels der Heiden Altäre niederreißen, ihre Bildsäulen zerbrechen, und ihre Haine ausrotten sollten": 2Mo.34/13; 5Mo.7/5; 12/3. „Israel fing an in Schittim, mit den Töchtern Moabs zu huren. Sie luden das Volk zu den Opfermahlen ihrer Götter ein, und das Volk aß und beugte sich vor ihren Göttern. Es hing besonders dem Baalpeor an, und Jehovahs Zorn entbrannte deshalb wider Israel": 4Mo.25/1-3. Ferner daraus, daß „Bileam, der aus Syrien war, Altäre erbaute, und Rinder und Schafe opferte": 4Mo.22/40; 23/1,2,14,29,30.

 

Daß sie auch aus Jehovahs Mund geweissagt haben, erhellt aus den Weissagungen Bileams, 4Mo.23/7-10,18-24; 24/3-9,16-24. Daß er auch vom Herrn geweissagt hat, „daß ein Stern aus Jakob aufgehen werde, und ein Herrscherstab aus Israel": 4Mo.24/17. Daß er aus Jehovahs Mund geweissagt hat, 4Mo.22/13,18; 23/3,5,8,16,26; 24/1,13. Hieraus geht hervor, daß auch die Heiden einen Gottesdienst hatten, der dem Dienst, der durch Moses beim israelitischen Volk eingeführt worden, ähnlich war.

 

Daß er schon vor Abrams Zeiten bestanden habe, erhellt einigermaßen aus den Worten bei 5Mo.32/7,8, noch deutlicher aber daraus, daß Malkizedek, König von Schalem, Brot und Wein herausgebracht, und den Abram gesegnet, und daß Abram ihm den Zehenten von allem gegeben: 1Mo. 14/18-20, und daß Malkizedek den Herrn vorgestellt hat, da er ein Priester des höchsten Gottes genannt (1Mo.14/18) und vom Herrn bei David gesagt wird: „Du bist ein Priester für die Ewigkeit nach Malkizedeks Weise": Ps.110/4. Daher es auch kam, daß Malkizedek Brot und Wein, als das Heilige der Kirche, herausbrachte, gleichwie sie auch im Sakrament des Abendmahles des Heilige sind; und daß Malkizedek den Abram segnen konnte, und Abram ihm den Zehenten von allem gab.

 

(102)

Daß das bei den Alten befindliche Wort in lauter Entsprechungen geschrieben gewesen, aber verlorengegangen sei, ist mir von den Engeln des Himmels erzählt, und gesagt worden, daß dieses Wort bei ihnen noch aufbewahrt, und bei denjenigen Alten im Himmel im Gebrauch sei, die es besaßen, als sie in der Welt waren. Jene Alten, bei denen dies Wort im Himmel noch im Gebrauch ist, waren zum Teil aus dem Land Kanaan und aus den angrenzenden Ländern, z.B. aus Syrien, Mesopotamien, Arabien, Chaldäa, Assyrien, aus Ägypten, aus Zidon, Tyrus und Ninive. Die Bewohner aller dieser Reiche hatten einen bildlich vorstellenden Gottesdienst, und folglich die Wissenschaft der Entsprechungen. Die Weisheit jener Zeit hatte ihren Ursprung in dieser Wissenschaft, und durch sie hatten sie eine innigere Empfindung, und eine Verbindung mit den Himmeln. Diejenigen, die eine tiefere Kenntnis der Entsprechungen dieses Wortes hatten, wurden Weise und Verständige, und nachher Divinatoren [Weissager] und Magier genannt. Weil aber jenes Wort voll solcher Entsprechungen war, die das Himmlische und Geistige nur entfernt andeuteten, und es daher von vielen verfälscht zu werden anfing, so verschwand es durch eine Fügung der göttlichen Vorsehung des Herrn mit dem Fortgang der Zeit nach und nach, und ging endlich ganz verloren; worauf dann ein anderes, in nicht so entfernten Entsprechungen geschriebenes Wort, und zwar durch die Propheten bei den Kindern Israels, gegeben wurde. Doch sind in diesem Wort mehrere Namen von Orten beibehalten, die im Land Kanaan, und um dasselbe herum in Asien sind, und sie bezeichnen in ihm ähnliche Dinge, wie im alten Wort. Aus diesem Grund wurde dem Abram befohlen, in jenes Land zu gehen, und wurden auch seine Nachkommen in dasselbe eingeführt.

 

(103)

Daß die Alten ein Wort hatten, erhellt auch aus Moses, der es genannt und etwas daraus angeführt hat: 4Mo.21/14,15,27-30; ebenso daß das Geschichtliche dieses Wortes die ,Kriege Jehovahs', und das Prophetische die ,Aussprüche' genannt wurde. Aus dem Geschichtlichen dieses Wortes hat Moses folgendes genommen: „Darum heißt es im Buch der Kriege des Jehovah: Ich ging nach Supha, und zu den Flüssen Arnon, und zur Wasserleitung der Flüsse, die bis zur Wohnung Ar sich neigt, und sich lehnt an Moabs Grenze": 4Mo.21/14,15. Unter den Kriegen Jehovahs wurden in diesem Wort wie in dem unseren verstanden und beschrieben die Kämpfe des Herrn mit der Hölle, und die Siege über sie, wann Er in die Welt kommen würde. Dieselben Kämpfe werden auch in den geschichtlichen Teilen unseres Wortes in vielen Stellen verstanden und beschrieben, z.B. in den Kriegen Josuas mit den Völkern des Landes Kanaan, und in den Kriegen der Richter und der Könige Israels. Aus den prophetischen Teilen dieses Wortes hat Moses folgendes genommen: „Darum sagen die Sprecher: kommt nach Chesbon, aufgebaut soll werden und befestigt Sichons Stadt; denn Feuer ging von Chesbon aus, die Flamme aus Sichons Stadt; verzehrt hat es Ar Moab, die Herrn der Höhen Arnons. Wehe dir, o Moab! Verloren bist du, Volk des Kemosch! In die Flucht geschlagen hat Er seine Söhne, und seine Töchter in Gefangenschaft, dem König der Amoriter, Sichon, gegeben: mit Geschoß erlegten wir dieselben: Chesbon ist verloren bis gen Dibon, und wir haben es verwüstet bis Nophach, welches sich bis Medeba erstreckt": 4Mo.21/27-30. Die Übersetzer geben es durch ,Verfasser der Sprüchwörter'; allein man muß sie , Sprecher' oder ,prophetische Aussprüche' nennen; wie man denn auch aus der Bedeutung des Wortes ,Moschalim' in der hebräischen Sprache sehen kann, daß sie nicht nur Sprüchwörter, sondern auch prophetische Aussprüche sind, z.B. 4Mo.23/7,18; 24/3,15, wo gesagt wird, daß Bileam ,seinen Spruch' gegeben habe, welcher prophetisch war, und auch vom Herrn handelte. Sein Spruch wird daselbst Maschal genannt, in der Einzahl; wozu noch kommt, daß das, was Moses daraus entlehnt hat, nicht Sprüchwörter sind, sondern etwas Prophetisches.

 

Daß auch dieses Wort göttlich oder von Gott eingegeben war, erhellt aus Jeremjah, wo man beinahe dieselben Worte liest: „Feuer ging von Chesbon aus, und eine Flamme zwischen Sichon, die verzehrte die Spitze Moabs und der Kinder des Geräusches Gipfel. Wehe dir, Moab! umgekommen ist das Volk des Kemosch, denn entführt sind deine Söhne in die Gefangenschaft, und deine Töchter ins Gefängnis": Jer.48/45,46. Außer diesem wird auch ein prophetischen Buch des alten Wortes angeführt, das von David und von Josua das ,Buch Jaschar' oder das ,Buch des Rechtschaffenen' genannt wird; von David: „David stimmte einen Klaggesang über Saul und Jonathan an, und schrieb darüber, um die Kinder Jehudahs den Bogen zu lehren: Siehe, es steht geschrieben im Buche Jaschar": 2Sa.1/17,18. Und von Josua: „Josua sprach: Es soll zu Gibeon die Sonne still stehen, und der Mond im Tale Ajalons! Steht dies nicht geschrieben im Buche Jaschar?": Jos.10/12,13. Überdies ist mir gesagt worden, daß die sieben ersten Kapitel des ersten Buches Moses auch in jenem alten Wort stehen, so daß kein Wörtchen fehle.

 

 

 

(13)

 

Durch das Wort haben auch diejenigen Licht, die außerhalb der Kirche sind, und das Wort nicht haben

 

(104)

Es ist keine Verbindung mit dem Himmel möglich, wenn nicht irgendwo auf der Erde eine Kirche ist, in der das Wort sich befindet, und durch dasselbe der Herr bekannt ist, weil der Herr der Gott des Himmels und der Erde, und ohne den Herrn keine Seligkeit ist. Es ist genug, wenn eine Kirche ist, in der das Wort sich befindet, wenn sie schon verhältnismäßig aus wenigen besteht. Durch dasselbe ist der Herr doch überall auf dem ganzen Erdkreis unaufhörlich gegenwärtig; denn durch dasselbe ist der Himmel mit dem menschlichen Geschlecht verbunden. Daß es eine Verbindung durch das Wort gebe, sehe man Nr. 62-69.

 

(105)

Wie aber eine Gegenwart und Verbindung des Herrn und des Himmels in allen Ländern durch das Wort möglich sei, soll nun gesagt werden: Der ganze Himmel ist vor dem Herrn wie ein Mensch, ebenso die Kirche. Daß sie auch wirklich als ein Mensch erscheine, sehe man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 59-86. In diesem Menschen ist die Kirche, in der das Wort gelesen wird, und durch dasselbe der Herr bekannt ist, wie das Herz und wie die Lunge; das himmlische Reich wie das Herz, und das geistige Reich wie die Lunge. Wie von diesen zwei Lebensquellen im menschlichen Körper alle übrigen Glieder und Eingeweide Bestand und Leben haben, so haben auch alle diejenigen auf dem Erdkreis, bei denen eine Religion ist, und ein Gott verehrt wird, und die rechtschaffen leben, und dadurch in jenem Menschen sind, und seine Glieder und Eingeweide außerhalb des Oberleibes, in dem das Herz und die Lunge sind, vorstellen, Bestand und Leben vermöge der Verbindung des Herrn und des Himmels mit der Kirche durch das Wort; denn das Wort in der Kirche, ob es gleich verhältnismäßig bei wenigen ist, ist für die übrigen das Leben aus dem Herrn durch den Himmel, so wie die Glieder und Eingeweide des ganzen Körpers Leben aus dem Herzen und der Lunge haben. Auch in Ansehung der Mitteilung findet Ähnlichkeit statt. Dies ist die Ursache, warum die Christen, bei denen das Wort gelesen wird, die Brust jenes Menschen bilden. Sie befinden sich auch in der Mitte von allen, und um sie herum sind die Päpstlichen, um diese herum die Mohammedaner, die den Herrn als den größten Propheten und als den Sohn Gottes anerkennen; nach diesen aber kommen die Afrikaner, und den äußersten Umkreis bilden die Völkerschaften und Völker in Asien und in Indien. Von dieser ihrer Ordnung kann man einiges sehen im Werkchen von »Jüngsten Gericht« Nr. 48. Es sehen auch alle, die in jenem Menschen sind, gegen die Mitte hin, wo sich die Christen befinden.

 

(106)

In der Mitte, wo die Christen sind, die das Wort haben, ist das meiste Licht; denn das Licht in den Himmeln ist das göttliche Wahre, das vom Herrn, als der Sonne daselbst, ausgeht; und weil das Wort dieses ist, so ist das meiste Licht da, wo diejenigen sind, die das Wort haben. Das Licht pflanzt sich von da, als von seinem Mittelpunkt, in alle Umkreise bis zum letzten fort. Daher findet auch eine Erleuchtung der Heiden und der Völker außerhalb der Kirche durch das Wort statt. Daß das Wort in den Himmeln das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre sei, und daß dieses Licht nicht nur den Engeln, sondern auch den Menschen Einsicht mitteile, sehe man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr.126-140.

 

(107)

Daß der ganze Himmel diese Beschaffenheit habe, kann man aus ähnlichem in jeder Gesellschaft daselbst schließen; denn jede Gesellschaft des Himmels ist der Himmel in einer kleineren Form, und auch sie ist wie ein Mensch. Daß es so sei, sehe man im Werk über »Himmel und Hölle« Nr.

 

41-87. In jeder Gesellschaft des Himmels stellen diejenigen, die in ihrer Mitte sind, auf gleiche Weise das Herz und die Lunge vor, und bei ihnen ist das meiste Licht. Das Licht selbst, und folglich auch das Gefühl des Wahren pflanzt sich von dieser Mitte gegen die Umkreise nach allen Seiten, also zu allen fort, die in der Gesellschaft sind, und macht ihr geistiges Leben aus. Es wurde gezeigt, daß, wenn diejenigen, die in der Mitte waren, und die Gegend des Herzens und der Lunge bildeten, und bei denen das meiste Licht war, weggenommen wurden, die anderen, die sich rings herum befanden, im Schatten waren, und dann ein so schwaches Gefühl des Wahren hatte, daß es beinahe nichts war. Sobald sie aber zurückkamen, sah man das Licht, und sie hatten ein Gefühl des Wahren, wie zuvor.

 

(108)

Das Nämliche kann auch durch folgende Erfahrung erläutert werden. Es befanden sich bei mir afrikanische Geister aus Abessinien. Diesen wurden einmal die Ohren geöffnet, daß sie in einem Tempel in der Welt einen Gesang aus einem Psalm Davids singen hörten, wovon sie so angenehm gerührt wurden, daß sie mitsangen; aber bald wurden ihre Ohren geschlossen, so daß sie nichts mehr von dorther hörten; allein nun wurden sie in noch größeres, nämlich in ein geistiges Vergnügen versetzt, und zugleich mit Einsicht erfüllt, weil jener Psalm vom Herrn und von der Erlösung handelte. Die Ursache des wachsenden Vergnügens war, weil sie in Gemeinschaft mit der Gesellschaft im Himmel gesetzt wurden, die in Verbindung mit denen stand, die auf der Welt jenen Psalm sangen. Aus diesen und mehreren anderen Erfahrungen war offenbar, daß durch das Wort eine Gemeinschaft mit dem ganzen Himmel hergestellt wird. Aus dieser Ursache findet auch, vermöge der göttlichen Vorsehung des Herrn, ein allgemeiner Verkehr statt zwischen den Reichen Europas, besonders denjenigen, bei denen das Wort gelesen wird, und zwischen den Völkern außerhalb der Kirche.

 

(109)

Man kann hierüber einen Vergleich anstellen mit der Wärme und dem Licht aus der Sonne der Welt, die den Pflanzen und Gesträuchen, und zwar auch denjenigen, die auf der Seite, und die unter einer Wolke stehen, Vegetation [Lebenskraft] mitteilt, sobald die Sonne aufgegangen ist, und in der Welt erscheint. Ebenso das Licht und die Wärme des Himmels vom Herrn, als der Sonne, welches Licht das göttliche Wahre ist, aus dem die Engel und Menschen alle Einsicht und Weisheit haben; weswegen vom Wort gesagt wird, „daß es bei Gott, und Gott das Wort war; daß es jeden Menschen erleuchte, der in die Welt kommt": Joh.1/1,9, und „daß jenes Licht auch in der Finsternis erscheine": Joh.1/5.

 

(110)

Hieraus kann erhellen, daß das Wort, das in der Kirche der Protestanten ist, alle Völkerschaften und Völker mittels geistiger Gemeinschaft erleuchtet, und daher vom Herrn dafür gesorgt wird, daß auf der Erde immer eine Kirche sei, in der das Wort gelesen wird und der Herr durch dasselbe bekannt ist. Als daher das Wort von den Päpstlichen beinahe verworfen war, so kam durch eine Fügung der göttlichen Vorsehung des Herrn die Reformation zustande, und dann kam das Wort Gottes wieder in Aufnahme; wohin auch gehört, daß das Wort heilig gehalten wird von einem edlen Volk unter den Päpstlichen.

 

(111)

Weil es also ohne das Wort keine Erkenntnis des Herrn, folglich keine Seligmachung gibt, so gefiel es dem Herrn zur Zeit, da das Wort beim jüdischen Volk gänzlich verfälscht und geschändet, und daher gleichsam zunichte gemacht worden war, vom Himmel herabzusteigen, und in die Welt zu kommen, hernach das Wort zu erfüllen, und dadurch es zu erneuern und wiederherzustellen, und den Bewohnern der Erde das Licht wieder zu geben, nach den Worten des Herrn: „ Das Volk, das im Finstern saß, sah großes Licht, und den im Land und Schatten des Todes Sitzenden ging auf das Licht": Matth.4/16; Jes.9/1.

 

(112)

Da nun vorausgesagt worden ist, daß auch am Ende dieser Kirche eine Finsternis entstehen werde, weil man den Herrn nicht erkannte, und nicht anerkannte, daß Er der Gott des Himmels und der Erde ist, und weil man den Glauben von der tätigen Liebe trennte, so gefiel es dem Herrn, - damit nicht das rechte Verständnis des Wortes dadurch verlorenginge, - den geistigen Sinn des Wortes jetzt zu offenbaren, und bekannt zu machen, daß das Wort in diesem Sinn, und vermöge desselben auch im natürlichen Sinn, vom Herrn und von der Kirche, ja bloß von diesen handle, und anderes mehr, wodurch das beinahe erloschene Licht des Wahren aus dem Wort wiederhergestellt werden soll. Daß das Licht des Wahren am Ende dieser Kirche beinahe erloschen wäre, wird in vielen Stellen in der Offenbarung vorausgesagt, und auch unter folgenden Worten des Herrn bei Matthäus verstanden: „Gleich nach der Not jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel sich bewegen; und dann werden sie sehen den Sohn des Menschen kommen in des Himmels Wolken mit Macht und Herrlichkeit": Matth.24/29,30. Unter der Sonne wird hier der Herr in Ansehung der Liebe verstanden, unter dem Mond der Herr in Ansehung des Glaubens, unter den Sternen der Herr in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren, unter dem Sohn des Menschen der Herr in Ansehung des Wortes, unter der Wolke der buchstäbliche Sinn des Wortes, und unter der Herrlichkeit der geistige Sinn und sein Durchscheinen im Sinne des Buchstabens.     himmels-engel.de

 

(113)

Durch viele Erfahrungen ist mir zu wissen gegeben worden, daß der Mensch mittelst des Wortes Gemeinschaft mit dem Himmel hat. Als ich das Wort vom ersten Kapitel des Jesajah an bis zum letzten des Maleachi, und die Psalmen Davids durchlas, durfte ich deutlich wahrnehmen, daß jeder Vers mit irgendeiner Gesellschaft des Himmels, und daß so das ganze Wort mit dem ganzen Himmel Gemeinschaft hat.

 

 

 

(14)

 

Wenn das Wort nicht wäre, so wüßte niemand etwas von Gott,
vom Himmel und der Hölle, vom Leben nach dem Tode,
und noch weniger vom Herrn

 

(114)

Dies folgt als allgemeiner Schluß aus allem, was bisher gesagt und gezeigt worden, als: daß das Wort das göttliche Wahre selbst ist, Nr. 1-4. Daß das Wort das Mittel zur Verbindung mit den Engeln, Nr. 62-69, daß im Wort überall eine Verbindung des Herrn und der Kirche, und daher eine Verbindung des Guten und Wahren ist, Nr. 30-89. Daß die Kirche so beschaffen ist, wie ihre Einsicht in das Wort beschaffen ist, Nr. 76-79. Daß das Wort auch in den Himmeln ist, und daß aus ihm die Engel Weisheit haben, Nr. 70-75. Daß auch die Völkerschaften und Völker außerhalb der Kirche durch das Wort geistiges Licht haben, Nr. 104-113, außer anderem; woraus man schließen kann, daß ohne das Wort niemand geistige Einsicht hat, d.h. Gott, den Himmel und die Hölle, und das Leben nach dem Tode kennt, und man ohne dasselbe gar nichts vom Herrn, vom Glauben an Ihn und von der Liebe zu Ihm, also nichts von der Erlösung weiß, durch die doch die Seligmachung geschieht. Der Herr sagt auch zu Seinen Jüngern: „Ohne Mich könnt ihr nichts tun": Joh.15/5; und Joh.3/27: „Der Mensch kann nichts nehmen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben worden".

 

(115)

Weil es aber solche gibt, die festsetzen und sich darin bestärkt haben, daß der Mensch ohne das Wort das Dasein Gottes, sowie des Himmels und der Hölle, und auch vom übrigen, was das Wort lehrt, etwas wissen könnte, und weil sie dadurch das Ansehen und die Heiligkeit des Wortes, wo nicht mit dem Mund, doch mit dem Herzen entkräften, so darf man bei ihnen nicht vom Wort ausgehen, sondern vom Licht der Vernunft, denn sie glauben nicht dem Wort, sondern sich. So suche denn mit dem Licht der Vernunft, und du wirst finden, daß zwei Vermögen des Lebens beim Menschen sind, die Verstand und Wille heißen, und daß der Verstand dem Willen, und nicht der Wille dem Verstand unterworfen ist, denn der Verstand lehrt bloß und zeigt den Weg. Suche ferner, und die wirst finden, daß der Wille des Menschen sein Eigenes ist, und dies für sich betrachtet, bloß böse ist, und daß deswegen Falsches im Verstand ist. Hast du dies gefunden, so wirst du sehen, daß der Mensch von sich nichts anderes einsehen will, als was aus dem Eigenen seines Willens stammt, und daß er es auch nicht kann, wenn nicht anderswo etwas ist, aus dem er es erkennt. Der Mensch will aus dem Eigenen seines Willens nichts anderes einsehen, als was ein Gegenstand der Liebe zu sich und zur Welt ist; was darüber hinaus liegt, das ist für ihn im Dunkeln; wenn er z.B. die Sonne, den Mond und die Sterne sähe, und etwa an ihren Ursprung dächte: könnte er wohl anders denken, als daß sie von sich selbst da seien? Könnte er sich höher heben, als einige Gelehrte in der Welt, die, ob sie gleich aus dem Wort die Schöpfung aller Dinge von Gott wissen, dennoch die Natur anerkennen? Was würden diese vollends angenommen haben, wenn sie nichts aus dem Wort gewußt hätten? Glaubst du wohl, daß die alten Weisen, und Aristoteles, Cicero, Seneca und andere, die von Gott und von der Unsterblichkeit der Seele geschrieben, dies zuerst aus ihrem Eigenen genommen haben? Nein, sondern von anderen, und diese durch Überlieferung von denen, die es zuerst aus dem Wort wußten. Auch diejenigen, die über die natürliche Gotteslehre schreiben, schöpfen nichts dergleichen aus sich, sondern bestätigen nur das, was sie von der Kirche, in der das Wort ist, wissen, durch Vernunftwahrheiten; und es kann solche unter ihnen geben, die sie bestätigen, und doch nicht glauben.

 

(116)

Es wurde mir gestattet, Völker zu sehen, die, auf Inseln geboren, in Ansehung bürgerlicher Dinge vernünftig waren, und doch nichts von Gott wußten. Diese erscheinen in der geistigen Welt wie Affen, und in einem denselben beinahe ähnlichen Leben; weil sie aber als Menschen geboren sind, und daher die Fähigkeit haben, das geistige Leben aufzunehmen, so werden sie von den Engeln unterrichtet, und dadurch, daß sie den Herrn als Menschen kennenlernen, belebt. Wie der Mensch aus sich beschaffen ist, erscheint deutlich an denen, die in der Hölle sind, unter denen sich auch einige Geistliche und Gelehrte befinden, die nicht einmal von Gott hören wollen, und deswegen auch Gott nicht nennen können. Diese habe ich gesehen, und mit ihnen gesprochen. Ich habe auch mit denen gesprochen, die in das Feuer des Zorns und der Entbrennung gerieten, wenn sie jemand von Gott sprechen hörten. Erwäge nun, wie ein Mensch, der nichts von Gott gehört hätte, beschaffen wäre, da einige so sind, die von Gott gehört, von Gott geschrieben, von Gott gepredigt hatten. Mehrerer von diesen sind aus den Jesuiten. Daß sie so beschaffen sind, kommt von ihrem Willen her, welcher böse ist, und dieser leitet, wie früher gesagt worden, den Verstand, und nimmt das Wahre weg, das aus dem Wort in ihm ist. Wenn der Mensch aus sich wissen könnte, daß ein Gott ist, und daß es ein Leben nach dem Tode gibt: warum wußte er nicht, daß der Mensch nach dem Tode Mensch ist? Warum glaubt er, daß seine Seele oder sein Geist wie ein Wind oder wie ein Äther sei, der nicht mit den Augen sieht, und nicht mit den Ohren hört, noch mit dem Mund spricht, bevor er verbunden wird und zusammenwächst mit seinem Leichnam und mit seinem Gerippe? Setze nun eine Lehre für die Gottesverehrung, die aus dem bloßen Vernunftlicht ausgebrütet wäre! Würde sie nicht auf Verehrung des eigenen Ich ausgehen, wie es vor Zeiten geschah, und auch heutzutage von denen geschieht, die aus dem Wort wissen, daß Gott allein verehrt werden soll? Eine andere Verehrung aus dem Eigenen des Menschen kann nicht stattfinden, nicht einmal eine Verehrung der Sonne und des Mondes.

 

(117)

Daß es von den ältesten Zeiten her eine Religion gegeben, und die Bewohner des Erdkreises überall von Gott, und etwas vom Leben nach dem Tode gewußt haben, kam nicht aus ihnen selbst, noch aus ihrem eigenen Scharfsinn, sondern aus dem alten Wort, von dem Nr. 101-103; und nachher aus dem israelitischen Wort. Aus diesen verbreiteten sich Religionen nach Indien und dessen Inseln, und durch Ägypten und Äthiopien in die Reiche Afrikas; und aus den Seeländern Asiens nach Griechenland, und von da nach Italien. Weil aber das Wort nicht anders, als in bildlichen Vorstellungen geschrieben sein konnte, die aus solchen Dingen in der Welt bestehen, die den himmlischen entsprechen, und daher sie bezeichnen, deswegen wurden die Religionen mehrerer Völker in Abgötterei, und in Griechenland in Fabeln, und die göttlichen Eigenschaften und Prädikate in ebenso viele Götter verkehrt, über die sie einen höchsten setzten, den sie Jupiter [Jovem] nannten von Jehovah. Daß sie Kenntnisse hatten vom Paradies, von der Überschwemmung, vom heiligen Feuer, von den vier Zeitaltern, vom ersten Goldenen bis zum letzten Eisernen, wodurch im Wort vier Zustände der Kirche angedeutet werden, wie bei Da.2/31-35, ist bekannt. Daß die mohammedanische Religion, die auf sie folgte, und die Religionen mehrerer früheren Völker zerstörte, aus dem Wort beider Testamente genommen ist, ist auch bekannt.

 

(118)

Zuletzt will ich sagen, wie diejenigen werden, die der eigenen Einsicht alles zuschreiben, und wenig, wenn irgend etwas, dem Wort: zuerst werden sie wie Trunkene, hernach wie Stumpfsinnige, und endlich dumm; auch sitzen sie in der Finsternis. Man hüte sich also vor einem solchen Wahnsinn!

 

 

 

(**)

 

Wort- und Sachregister

 

 

A, Gebrauch des Vokales ,A' im dritten Himmel, Nr. 90.

Abbadon, 13.

Abend wird der Zustand der Kirche vor der Ankunft des Herrn genannt, 99.

Abraham bildet den Herrn nach Seinem göttlich Himmlischen vor, 71. Warum Abraham befohlen wurde, nach Kanaan zu gehen, 102.

Abessinien, afrikanische Geister aus, 108.

Ägypten bezeichnet die Kenntnis, 18. Ägypten bezeichnet das Wissenschaftliche des natürlichen Menschen, 79. Die Wissenschaft der Entsprechungen war in Ägypten bekannt und ausgebildet, 21. Durch Ägypten und Äthiopien kam die aus den alten und israelitischen Wort abgeleitete Religionskenntnis in die Reiche Asiens, 117.

Afrika, woher religiöse Kenntnis in den Reichen Afrikas verbreitet wurde, 117.

Aharon bildete das Priestertum des Herrn vor, 71. Das Priestertum und die heiligen Kleider Aharons waren Entsprechungen, 20.

Altar, der goldene, für Rauchwerk, bezeichnet das Heilige des Himmels und der Kirche, 46.

Alten, die, unter denen das in bloßen Entsprechungen geschriebene Wort noch aufbewahrt ist, 102.

Ammon, die Söhne Ammons bezeichnen die Verfälschung des Wahren, 18.

Anerkennung, woher die Anerkennung kommt, welche Glauben heißt, 58.

Angesicht des Herrn, das, bei Seiner Verklärung, bezeichnet Sein göttliches Gute, 48.

Ankunft des Menschensohnes in den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit bezeichnet die Gegenwart des Herrn im Wort, und die Offenbarung, 14. Die Ankunft des Herrn fand statt, als nichts Gutes und Wahres mehr in der Kirche war, 14.

Antworten aus dem Himmel werden nicht gegeben, außer durch Wahrheiten, stammend aus dem Guten im letzten Sinn des Wortes, 44, 48.

Apollyon, 13.

Arabien, die Wissenschaft der Entsprechungen war in Arabien bekannt und ausgebildet, 21.

Aristoteles, 115.

Aschdod, 23.

Asien, die Wissenschaft der Entsprechungen war in vielen Reichen Asiens bekannt und ausgebildet, 21.

Assyrien, bezeichnet das Berechnen der Vernunft, 79. Die Wissenschaft der Entsprechungen war in Assyrien bekannt und ausgebildet, 21.

Äthiopia, siehe Ägypten.

Aufschließung, die, des Wortes, seinem geistigen Sinn nach verheißen in der Offenbarung, 25.

Aussprüche, der prophetische Teil des alten Wortes wurde Aussprüche genannt, 103.

Äußeres, das, im Letzten wird das Unterste der aufeinanderfolgenden Ordnung das Äußerste der gleichzeitigen Ordnung, 38, 65.

Bart bezeichnet das Letzte des Wahren, 35.

Baum, jeder bes. Baum des Gartens oder Hains bezeichnet etwas, das sich auf Weisheit und Verstand bezieht, 23.

Baumwolle, gezwirnte, oder Byssus bezeichnet Wahres, das geistigen Ursprungs ist, 46.

Becher bezeichnet das Wahre des Wortes, 40.

Berg, ein Berg bezeichnet den obersten Himmel, 23. Berge bezeichnen das Obere in der Kirche, 18.

Bestätigung, das Falsche ist nach der Bestätigung wie wenn man darauf geschworen hätte, 92. Warum es schädlich ist, die Scheinbarkeiten des Wahren im Wort zu bestätigen, 96. Bestätigtes Falsches bleibt und kann nicht ausgerottet werden, 92. Über die nach dem Tode, die sich im Falschen ihrer Religion bestärkt haben, 93. Die Bestätigung des Falschen ist Dunkelheit, die wie Licht erscheint, 60.

Bileam weissagte betreffend des Herrn, 101.

bitten, was der Mensch bittet, nicht aus sich selbst, sondern aus dem Herrn, das wird ihm gewährt, 51.

Blau bezeichnet das Wahre himmlischen Ursprungs, 46.

Blinde, die das Gesicht empfingen, bedeuten, daß diejenigen, die in der Unwissenheit des Wahren waren, Einsicht empfingen, 17.

Bock, der, bezeichnet die natürliche Zuneigung, 18.

Bogen, ein, bezeichnet die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens im Kampf gegen das Falsche, 12, 79.

Bräutigam, der, bezeichnet den Herrn, 17. Der Herr ist der Bräutigam und die Kirche die Braut, 87.

Brust, die; die Christen, unter denen das Wort gelesen wird, bilden die Brust im Größten Menschen, 105.

Bücher, die, der Alten waren in Entsprechungen geschrieben, 20. Auch Geister und Engel haben Bücher, 70.

Buchstabe, der, des Wortes ohne Verständnis desselben ist tot, 77.

Buchstaben, die Buchstaben der alten Hebräer, 90. Die Form der Buchstaben in den Himmeln, 71, 72, 90.

Chaldäa, die Wissenschaft der Entsprechungen war bekannt und ausgebildet in Chaldäa, 21.

Chanoch und seine Mitgenossen sammelten die Entsprechungen aus dem Mund der himmlischen Menschen und pflanzten dieselben auf die Nachkommen fort, 21.

Cherubim, bezeichnet die Bewachung des Inneren des Wortes, 46, 97.

Christen, die Einfalt der ersten Christen, 24.

Cicero, 115.

Dagon, der Gott der Philister, 23.

David, bildet das Königliche in bezug auf den Herrn vor, 71.

Donner, bezeichnet das göttliche Wahre in seiner Macht, 18.

Drei, bezeichnet was vollständig und vollkommen ist, und auch das Ganze, 29.

Dreifaches, in jedem Vollständigen ist ein Dreifaches, welches das Erste, Mittlere und Letzte genannt wird, 28.

Dünkel eigener Einsicht, 91, 92.

Eden, worin es heißt, daß der König von Tyrus gewesen sei, bezeichnet das Wort in seinem

buchstäblichen Sinn, 42.

Edom, bezeichnet das Natürliche, 18.

Ehe, es besteht eine Ehe des Herrn und der Kirche, und daher eine Ehe des Guten und Wahren, in jedem Teil des Wortes, 80-90.

Ehebruch, was darunter verstanden, in den drei Sinnen des Wortes, 67.

Eiche, die, bezeichnet das sinnliche Gute und Wahre der Kirche, 18.

Eigene, das, des Menschen ist Selbstliebe, 60. Das Eigene des Menschen, an sich betrachtet, ist böse, 115. Es ist gänzliche Finsternis in bezug auf alles, was den Himmel und die Kirche betrifft, 61. Der Mensch will aus dem Eigenen seines Willens nichts anderes einsehen, als was ein Gegenstand der Liebe zu sich und der Welt ist, 115.

Eigenschaften, die göttlichen, wurden von mehreren Völkern als ebenso viele Götter angesehen, regiert von einem Höchsten, 117.

Einhorn, unter dem Sohn der Einhörner wird das Falsche des natürlichen und sinnlichen Menschen verstanden, 18.

Einordnung, der Gesellschaften im Himmel, 107.

Einsicht, geistige Einsicht besteht in der Kenntnis des Herrn des Himmels und der Hölle, und eines Lebens nach dem Tode, 114. Wenn die Kirche, d.h. der Mensch der Kirche durch das Wahre in der Einsicht ist, dann hat der Herr durch das Gute der Liebe überhaupt und der tätigen Liebe Einfluß auf seine Einsicht, und gießt ihm so das Leben ein, 82. Der Zustand solcher nach dem Tode, die alles ihrer eigenen Einsicht zuschreiben, 118.

Elias, bezeichnet das prophetische Wort, 48, 71.

Endzweck, in jedem Vollständigen besteht ein Dreifaches, genannt Endzweck, Ursache und Wirkung, 28. Endzwecke bestehen im himmlischen, Ursachen im geistigen und Wirkungen im natürlichen Reich, 67.

Engel, die, sind Menschen, wie die Menschen dieser Welt, 70, 100. Es besteht verschiedenes bei ihnen, dem ähnlich, was hier unter den Menschen besteht; sie haben Gottesdienst, Predigt in Tempeln, Schriften und Bücher, sowie auch das Wort, 70. Die Engel des himmlischen Reiches sind im Guten der Liebe vom Herrn; und die Engel des geistigen Reiches sind im Wahren der Weisheit vom Herrn, 6. Die geistigen Engel sind im geistigen, und die himmlischen Engel im himmlischen Sinn des Wortes, 64. Wie die geistigen Engel ihren Sinn und die himmlischen Engel den ihrigen aus dem natürlichen Sinn ziehen, in welchem das Wort bei den Menschen ist. Durch die Engel, Offb.Kap.21, wird die göttliche Wahrheit bezeichnet, aus welcher Einsicht stammt, 43.

Entsprechungen, was sie sind, 20-24. Der geistige Sinn des Wortes kann ohne die Wissenschaft der Entsprechungen nicht entziffert werden, 9. Niemand kann den geistigen Sinn des Wortes vermittelst der Entsprechungen erwerben, wenn er nicht zuerst in echten Wahrheiten aus der Lehre ist, 56.

Ephod, das, bezeichnet das göttliche Wahre in seinem Letzten, 44.

Ephraim bezeichnet das Verständnis des Wortes, sowohl das wahre als das falsche, 79.

Erleuchtung, die Erleuchtung kommt vom Herrn und ist bei denjenigen, die das Wahre, weil es wahr ist, lieben und aufs Leben anwenden, 57, 59. Wenn sie das Wort lesen, sehen sie die göttlichen Wahrheiten in einem natürlichen Licht, 41. Echtes Wahres kommt im buchstäblichen Sinn nur für die zur Erscheinung, die in der Erleuchtung vom Herrn sind, 57-61. Die vom Herrn Erleuchteten sehen das Wahre im Licht der Wahrheit, 91.

Erscheinungen des Wahren sind bekleidete Wahrheiten, 91. Sie können für nackte Wahrheiten genommen werden, nur wenn die Erscheinung bestätigt, werden sie zu Falschheiten, 91.

Erstes, in jedem göttlichen Werk ist ein Erstes, Mittleres und Letztes, 27. Ein Erstes, Mittleres und Letztes ist überall, 38. Weshalb der Herr der Erste und der Letzte genannt wird, 98.

Evangelisten, der Herr sprach das Wort, geschrieben von den Evangelisten, vieles aus Seinem eigenen Mund und das übrige durch den Geist Seines Mundes, welcher der Hl. Geist ist, 2.

Fabeln, die der Ältesten Kirche waren Entsprechungen, 20. Die Wissenschaft der Entsprechungen kam nach Griechenland, bevor sie in Fabeln verwandelt wurde, 21, 117.

Falsches, wenn bestätigt, bleibt und kann nicht ausgerottet werden, 92.

Fisch, entspricht dem Wissenschaftlichen, 23.

Fleisch werden heißt, das Wort im Letzten werden, 98.

Flügel, das Rauschen der Flügel der Heuschrecken (Offb.9/9) bezeichnet Vernünfteleien, als wären sie begründet in den Wahrheiten der Lehre aus dem Wort, 13.

Freude wird vom Guten oder der Liebe ausgesagt, sie gehört dem Herzen oder dem Willen an, 87.

Fülle, wenn das Göttliche in seinem letzten Grad ist, ist es in seiner Fülle, 6.

Fünf, bezeichnet Etwas, 17.

Garten, bezeichnet Weisheit, 18, 23. Garten Eden bezeichnet Weisheit und Einsicht aus dem Wort, 45.

Gedanke, der, kommt aus der Wahrnehmung, 58. Die Gedanken der Engel und Menschen sind eins durch Entsprechungen, wie Endzweck, Ursache und Wirkung, 67.

Gegenwart, die, und Verbindung des Herrn und des Himmels wird in allen Ländern durch das Wort bewirkt, 105. Gegenwart des Herrn im buchstäblichen Sinn des Wortes, 50. Die Gegenwart des Herrn in der Kirche vor Seiner Ankunft in der Welt war eine mittelbare, nach Seiner Ankunft eine unmittelbare, 99.

geistig, wird genannt, was von der göttlichen Weisheit des Herrn kommt und göttliche Wahrheit ist, 6.

Geist, Geister sind Menschen, wie die Menschen in unserer Welt, 70, 100.

Gemüt, 52, 61.

Geld, bezeichnet Wahres, 26.

Gemeinschaft mit dem Himmel hat der Mensch durch das Wort, 113. Beim Lehren des Wortes ist Gemeinschaft mit dem Himmel offen, zuweilen mit dieser, zuweilen mit einer anderen Gesellschaft, 64.

Gerechtigkeit, siehe Regierung.

Gericht, siehe Regierung.

Gesellschaft, jede Gesellschaft im Himmel ist ein Himmel in kleinster Form, 107.

Gesetz, unter dem Gesetz, geschrieben auf zwei Tafeln und in die Lade gelegt, wird der Herr in bezug auf das Wort bezeichnet, 46.

Gewalt, weshalb dem Wort Gewalt angetan wird, 97. Wie der Mensch dem Wort Gewalt antun kann, 26.

Glauben, woher er stammt, 58.

Gleichnisse, jeder einzelne Ausdruck der Gleichnisse enthält einen geistigen Sinn, 17.

Gog bezeichnet äußeren Gottesdienst ohne inneren, 18.

Gold bezeichnet himmlisches Gute, 23.

Gott, im Wort wird unter Gott der Herr nach Seiner göttlichen Wahrheit verstanden, 88.

Göttliches, vom Herrn geht das göttlich Gute und das göttlich Wahre aus; das göttlich Gute aus Seiner göttlichen Liebe und das göttlich Wahre aus Seiner göttlichen Weisheit, 19. Göttliches wird in der Welt in Entsprechungen dargestellt, 20. Was aus dem Göttlichen ist, verliert sich in der Natur in solche Dinge, die dem Göttlichen entsprechen, 20. In der Welt zog der Herr das göttlich Natürliche an, in welchem Er beim Menschen gegenwärtig ist, 99. Woher die Göttlichkeit des Wortes komme, 81. Siehe Grade.

Götzendienste, die der Heiden nahmen ihre Entstehung aus der Wissenschaft der Entsprechungen, 23. Wie die Religion der Heiden in Götzendienst überging, 117.

Grade, das vom Herrn ausgehende Göttliche steigt herab durch drei Grade, und wird genannt das Himmlische, das Geistige und das Natürliche, 6. Diese drei Grade unterscheiden sich wie Endzweck, Ursache und Wirkung oder Früheres, Späteres und Letztes, 7.

Griechenland, die Wissenschaft der Entsprechungen war dort bekannt und ausgebildet, aber in Fabeln umgewandelt, 21. Die religiösen Kenntnisse aus dem alten und israelitischen Wort wurden von den Seeländern Asiens nach Griechenland verpflanzt, 117.

Gründe, die, der Mauer des neuen Jerusalems bezeichnen die Lehre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes, 10, 36, 43.

Grundlage, der buchstäbliche Sinn des Wortes ist die Grundlage seines geistigen und himmlischen Sinnes, 27-36.

H, der Buchstabe ,H' den Namen Abram und Sarai zugefügt bezeichnet das Unendliche und Ewige, 90.

Haar, bezeichnet das Letzte des Wahren, 35. Das Haupthaar bezeichnet himmlische Weisheit in ihrem Letzten, 49.

Hain, ein, bezeichnet Einsicht, 18, 23.

Haupt, das, im Wort bezeichnet die Einsicht und Weisheit, welche die Engel vom Herrn haben durch die göttliche Wahrheit, 49. Das Haupt bezeichnet Weisheit aus dem Wort, 35.

Heiligkeit, Ursache der, des Wortes, 81.

Heiligtum, das Wort wird in einigen Stellen das Heiligtum genannt, in welchem der Herr beim Menschen wohnt, 2.

Herr, der Herr ist ein und derselbe mit Jehovah, 2. Er ist Liebe, Barmherzigkeit und Güte selbst, 94. Der Herr ist das göttlich Gute, und das göttlich Wahre, mithin der Mensch selbst, aus Dem jeder Mensch Mensch ist, 100. Der Herr ist das Wort, 78, 100. Er kam in die Welt, um alles im Wort zu erfüllen, 98. Der Herr ist gegenwärtig beim Menschen und mit ihm verbunden durch das Wort, 78. Der Herr ist am meisten gegenwärtig im buchstäblichen Sinn des Wortes und lehrt und erleuchtet aus ihm die Menschen, 50, 53. Der Herr, als Er in der Welt war, redete durch Entsprechungen, also mit geistiger Bedeutung im Natürlichen, 17. Der Herr lehrt jeden durch das Wort, 26. Vom Herrn geht aus das Himmlische, Geistige

und Natürliche, eines nach dem anderen, 6. Die Juden erkannten den Herrn nicht an, obgleich die ganze Heilige Schrift von Ihm prophezeit hatte, 23.

Herrlichkeit bezeichnet das göttlich Wahre, 18.

Herz, die Kirche, in der das Wort gelesen und dadurch der Herr bekannt ist, ist wie das Herz und die Lunge des Größten Menschen, 105.

Heuschrecken, die, in der Offb. Kap.9 bezeichnen die Heuschrecken das Falsche im Äußersten, wie es bei denen ist, die sinnlich geworden sind, 13.

Himmel, der Himmel besteht aus zwei Reichen, dem himmlischen und dem geistigen, 6, 34. Alles und jedes des buchstäblichen Sinnes hat Gemeinschaft mit dem Himmel und öffnet denselben, 96. Das Wort ist in den Himmeln und wird von den Engeln und Geistern gelesen, 70. Wie das Wort im Himmel geschrieben ist, 71, 72.

himmlisch wird genannt, was von der göttlichen Liebe des Herrn kommt, 6.

Hiob, das Buch Hiob, ein Buch der Ältesten Kirche, ist voller Entsprechungen, 20.

Hochzeit, unter einer Hochzeit wird bezeichnet die Verbindung des Herrn mit der Kirche durch das Gute der Liebe und des Glaubens, 17.

Hoschea vom Anfang bis zum Ende handelt von der Verfälschung des Wortes und der darauffolgenden Zerstörung der Kirche, 79.

Hügel, ein, bezeichnet den unteren Himmel, 23. Hügel bezeichnet das Untere der Kirche, 18.

Hundertvierundvierzig bezeichnet alles Gute und Wahre der Kirche im Inbegriff, 10, aus der Lehre gegründet auf den natürlichen Sinn des Wortes, 43.

Hure, bezeichnet die Verfälschung des Wortes, 26.

Hurerei, die, Ephraims (Hos.5/3) bezeichnet die Verfälschung des äußeren Wahren des Wortes, 79.

Hieroglyphen der Ägypter gründeten sich auf Entsprechungen, 20.

I, der Vokal ,I' kann im dritten Himmel nicht ausgesprochen werden, sondern wird durch ,Y' ersetzt, 90.

Indien, die in Indien verbreitete Religion stammt aus dem alten und israelitischen Wort, 117.

Innerstes, in der gleichzeitigen Ordnung befindet sich eines neben dem anderen vom Innersten bis zum Äußersten, 38, 65.

Israel, im Wort bezeichnet die Kirche in beiden Sinnen, im einen die verwüstete, im anderen die vom Herrn neu wieder hergestellte, 51, 79. Die Israeliten waren Götzendiener im Herzen, und sie wußten kaum etwas über das ewige Leben, 23.

Italien, die Religion, die von Griechenland nach Italien kam, stammte aus dem ältesten und israelitischen Wort, 117.

Jakob, die zwölf Söhne Jakobs bezeichnen das Mannigfaltige des Himmels und der Kirche, 71.

Jehovah, ist der Gott des Himmels und der Erde, 2. Im Wort wird unter Jehovah der Herr in Ansehung des göttlich Guten und unter Gott der Herr in Ansehung des göttlich Wahren verstanden, 88.

Jerusalem bezeichnet die Kirche, 10, bezeichnet die Kirche in Ansehung ihrer Lehre, 36, 71. Das neue Jerusalem bezeichnet die neue Kirche in Ansehung ihrer Lehre, 43.

Jesuiten, die, in der anderen Welt, 116.

Jordan, die Städte Kanaans diesseits und jenseits des Jordans bezeichnen Mannigfaltiges der Kirche und ihrer Lehre, 71.

Juden, die, siehe Israeliten.

Judah, siehe Israel.

Jünger, die zwölf, bezeichnen die Kirche in Ansehung alles Wahren und Guten, das sie vom Herrn durch das Wort hat, 51. Sie bezeichnen Mannigfaltiges des Himmels und der Kirche, 71.

Jungfrauen, bezeichnen die Neigungen des Wahren, 23, 26. Die zehn Jungfrauen (Matth.Kap.25) bezeichnen diejenigen, die in der Kirche sind, 17.

Jupiter, die oberste Gottheit der Griechen wurde Jove genannt, von Jehovah, 117.

Kadesch, die Wüste, bezeichnet die Kirche, wo kein Gutes und Wahres ist, 18.

kahl, woher es kam, daß die Kahlheit eine Schande war, 35. Die das Wort verachten und dessen buchstäblichen Sinn verfälschen, erscheinen in der geistigen Welt kahl, 35. Elischas Kahlheit bezeichnet das Wort ohne seinen äußeren Sinn, 35.

Kalb, ein, bezeichnet die natürliche Neigung, 18. Kälber bezeichnen das Niederste des natürlichen Menschen, 23.

Kanaan, daselbst war die Wissenschaft der Entsprechungen bekannt und ausgebildet, 21. Kanaan bezeichnet die Kirche, 71.

Kermesscharlach, bezeichnet geistiges Gute, 46.

Ketzereien selbst verdammen den Menschen nicht, wohl aber ein böses Leben und Bestätigung des Falschen in den Ketzereien aus dem Wort, etc. 92. Ketzereien mögen aus dem Wort entnommen und eingesogen worden sein, sie aber bestätigen, ist schädlich, 91-97.

Kinder bezeichnen Unschuld und Nächstenliebe, 23; sie bezeichnen die Unschuld der Weisheit, 26.

Kirche, die, besteht aus dem Wort; und die Beschaffenheit der Kirche beim Menschen ist seinem Verständnis des Wortes gemäß, 76-79. Durch Liebe und Glauben und diesen gemäß besteht die Kirche, 77. Alle Kirchen vor der Ankunft des Herrn waren vorbildende Kirchen, 99, 20. Es ist keine Verbindung mit dem Himmel möglich, wenn nicht irgendwo auf Erden eine Kirche ist, die das Wort hat und durch dasselbe mit dem Herrn bekannt ist, 104.

Kleid, das in Blut getaucht, Offb.19/13, bezeichnet den natürlichen Sinn des Wortes, dem Gewalt angetan wurde, 9. Die Kleider des Herrn bei Seiner Verklärung stellten die göttliche Wahrheit dar, 48. Kleider sind Wahrheiten, 52. Die Kleider Aharons und seiner Söhne waren Entsprechungen, 20. Kleider der Heiligkeit stellen das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten vor, 44.

König, ein bezeichnet die Erkenntnis des Wahren der Kirche, 45. Der König von Tyrus ist das Wort, wo jene Erkenntnisse und woher sie stammen, 97. Die Könige der Erde bezeichnen die Protestanten, die im Falschen der Lehre sind, 25.

Kopfbinden (Diademata) bezeichnen göttlich Wahres im letzten Sinn, 44.

Kriege, der historische Teil des alten Wortes wurde Kriege Jehovahs genannt, 103. Die Kriege Joschuas, der Richter und der Könige Israels stellten die Kämpfe des Herrn mit den Höllen vor, 103.

Krippe, warum eine Krippe das Verständnis bezeichnet, 26.

Krone, eine, bezeichnet ewiges Leben als Siegespreis, 12.

Lamm, ein, bezeichnet Unschuld, 18.

Lampen, bezeichnen die Wahrheiten des Glaubens, 17.

Lazarus, unter dem armen Lazarus werden die Heiden verstanden, weil sie nicht im Besitz des Wortes sind, 40.

Leben, wie der Mensch durch das Wort Leben hat, 3.

Lehre, das Wort ohne Lehre wird nicht verstanden, 51, 91. Es ist wie ein Leuchter ohne Licht, 54. Die Lehre allein ist die Leuchte, 52. Die Lehre der Kirche soll aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes gezogen, und dadurch bestätigt werden, 50-61. Die Lehre des äußeren Wahren wird jetzt geoffenbart, 25.

Letzte, das, ist das Enthaltende und die Grundlage des Ganzen, 27, 28. Siehe Erstes.

Leuchter, der, in der Stiftshütte bezeichnet das Heilige des Himmels und der Kirche, 46.

Leviten. Das Priestertum der Leviten war entsprechend. 20.

Licht, das, des Himmels ist göttliche Weisheit, 73. Das Licht in den Himmeln ist göttliche Wahrheit vom Herrn als Sonne ausgehend, 106.

Liebe hat Bezug auf das Leben, 77.

Luft, dieselbe verfinstert, Offb.9/2, bezeichnet das zur Finsternis gewordene Licht des Wahren, 13.

Lunge, die Kirche, wo das Wort gelesen und dadurch der Herr anerkannt wird, ist wie das Herz und die Lunge im Größten Menschen, 105.

Macht, die, des göttlich Wahren im Himmel und auch auf Erden, 49.

Magier wurden in alten Zeiten die genannt, die mit den Entsprechungen des Wortes bekannt waren, 162.

Mahl, das, des großen Gottes, Offb.Kap.19, bezeichnet, daß der geistige Sinn des Wortes am Ende der

Kirche geoffenbart werde, 9.

Maß bezeichnet Eigenschaft (Qualität), 43.

Masoreten, durch die göttliche Vorsehung des Herrn wurde bewirkt, daß jeder einzelne Teil des Alten Testamentes, bis auf die Buchstaben gezählt wurde, was durch die Masoreten geschah, 13.

Mauer, die, des neuen Jerusalems bezeichnet die aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpfte Lehre der neuen Kirche, 10, 36, 43.

Mensch, der Herr ist der eigentliche Mensch, 100. Alles göttlich Gute und göttlich Wahre ist seiner Form nach Mensch, 100. Jeder einzelne Mensch ist seine Liebe und folglich sein Gutes und sein Wahres, 100. Der Mensch im Wort bezeichnet die Einsicht, 23, 43. Die Menschen, die des Herrn Kirche auf Erden ausmachen, sind im göttlich Natürlichen, das auch vom Herrn ausgeht, 6.

Menschengeschlecht, das, ist die Grundlage, Hülle und Stütze des Himmels, wo die Engel wohnen, 34.

Messias, die Juden verlangten einen Messias, der sie über alle Nationen der Welt erhöhe, nicht aber einen Messias, der für ihr ewiges Heil sorgte, 23.

Mißbrauch der Gemeinschaft mit den himmlischen Gesellschaften durch Geister, welche Sprüche aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes hersagen, 64.

Mitlaute, werden im dritten Himmel weich ausgesprochen, weshalb, 90.

Mitte, in den Himmeln, in der Mitte, wo die Christen sind, die das Wort haben, ist das größte Licht, 106.

Mittleres, in jedem göttlichen Werk ist ein Erstes, Mittleres und ein Letztes, und das Erste gelangt durch das Mittlere zum Letzten, 27.

Moab bezeichnet die Verfälschung des Guten, 18.

mohammedanische Religion, die, war aus dem Wort beider Testamente genommen, 117.

Mond, der, bezeichnet den Herrn hinsichtlich des Glaubens, 14, 112.

Morgen, der Zustand der Kirche nach der Ankunft des Herrn wird Morgen genannt, 99.

Morgenländer, unter vielen Morgenländern dauerte die Wissenschaft der Entsprechungen fort bis zur Ankunft des Herrn, 23.

Morgenwind, ihn verfolgen (Hos.12/2) bezeichnet die Wahrheiten verfälschen, 79.

Moschalim, 103.

Moses bezeichnet das historische Wort, 48, 71.

Mutter, unter Mutter verstehen die geistigen Engel die Kirche und die himmlischen Engel die göttliche Weisheit des Herrn, 67.

Myrrhen bezeichnen natürliches Gute, 23.

nackt, welche Wahrheiten im Wort nackt, und welche bekleidet sind, 55. Nackte Wahrheiten sind im geistigen Sinn, und nacktes Gute ist im himmlischen Sinn, 40.

Namen, alle Namen im Wort bezeichnen Dinge des Himmels und der Kirche, 15. Anstatt der Namen von Personen und Orten, die in unserem Wort sind, sind im Wort, das im Himmel ist, die dadurch bezeichneten Dinge, 71. Einige Namen im Wort werden vom Guten, andere vom Wahren gebraucht, 80.

Nasiräer im Hebräischen bezeichnet das Haupthaar, 35, 49. Die Nasiräer bildeten den Herrn in Ansehung des Wortes und Seinem Letzten vor, 35. Sie bilden die Macht des Wortes im Äußeren vor, 49.

Natürliche, das, entspringt aus dem Geistigen und Himmlischen und ist ihre Zusammenfassung im Äußeren, 6. Das Natürliche belehrt und überzeugt klarer als das Geistige, 95.

Neigung, aus ihr kommt die Wahrnehmung, 58.

Ninive, die Wissenschaft der Entsprechungen war dort bekannt, 21.

O, der Buchstabe ,O' wird im dritten Himmel gebraucht, weil er einen vollen Klang gibt, 90.

Oberste, das, der aufeinanderfolgenden Ordnung wird zum Innersten der gleichzeitigen Ordnung, 38. Öl, bezeichnet das Gute der Liebe, 23.

Ölbaum, der, bezeichnet das himmlische Gute und Wahre der Kirche, 18. Er bezeichnet das Gute der Liebe, 23.

Offenbarung des inneren Sinnes des Wortes, 4.

öffnen der Siegel des Buches durch das Lamm, 12.

Opfer, die, waren Entsprechungen, 20.

Opferdienst, der Opferdienst war schon bekannt vor dem durch Moses und die Propheten gegebenen Wort, 101.

Ordnung, die aufeinanderfolgende und gleichzeitige Ordnung, 38, 65.

Papier, ein, mit hebräischen Buchstaben beschrieben vom Himmel gesandt, 90.

Pappel, die, bezeichnet das natürliche Gute und Wahre der Kirche, 18.

päpstliche Herrschaft, über die, welche unter ihr stehen, 24.

Paradies, 96, 117.

Pferd, ein, bezeichnet das Verständnis des Wortes, 12. Was die Pferde in der Offb.Kap.6 bezeichnen, 12. Ein totes Pferd bezeichnet die Verfälschung des Wortes durch viele heutzutage, 26.

Priestertum, das, Aharons und seiner Söhne war entsprechend, 20. Es bildete den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und das Werk der Seligmachung vor, 44.

Propheten, die, stellten den Herrn in bezug auf das Wort vor, 35.

prophetische Teil des Wortes, das, des Alten Testamentes ist in vielen Stellen unverständlich ohne einen geistigen Sinn, 15.

Quelle Jakobs bezeichnet das Wort, 2.

Rache, wenn im Wort dem Herrn Rache zugeschrieben wird, so geschieht dies nur des Scheines wegen, 94.

Regierung, die, des Herrn im himmlischen Reich wird Gerechtigkeit und die Regierung des Herrn im geistigen Reich wird Gericht genannt, 85.

reich (Reichtum) Unter dem reichen Mann (Luk.16/19) wird das jüdische Volk verstanden, das reich genannt wurde, weil es das Wort besaß, in dem geistige Reichtümer sind, 40.

Reiche, alle Himmel sind in zwei Reiche geteilt, genannt das himmlische und geistige Reich, 34. Alle im geistigen Reich sind im Wahren und daher in der Weisheit; alle im himmlischen Reich aber sind im Guten und daher in der Liebe, 86. Das Reich Gottes (Luk.17/21) ist der Herr und die Kirche aus Ihm, 78. Das Reich der Himmel (Matth.25/1-13) bezeichnet den Himmel und die Kirche, 17.

Reiche der Natur, Vergleich derselben mit den drei Sinnen des Wortes, 66.

Religion, wer in seiner Religion bleibt, an Gott, außerhalb der Christenheit aber an den Herrn glaubt, das Wort heilig hält und aus Religion nach den Vorschriften der Zehn Gebote lebt, schwört nicht auf das Falsche seiner Religion, 92. Der Ursprung verschiedener Religionen, 117. Die Entstehung von religiösen Meinungen, 115, 117.

richten, der Herr allein, Der allwissend ist und alle Herzen kennt, wird zu Gericht sitzen und kann richten, 51; es ist erlaubt, zu richten, wenn es gerecht ist, 51.

Rinder bezeichnen natürliche Neigungen, 18; bezeichnen die Kräfte des natürlichen Menschen, 23.

Satzungen und Rechte, die, welche die Gottesverehrung und das Leben der alten Kirchen betrafen, bestanden aus bloßen Entsprechungen, 20.

Säule mit Stufen, 38.

Schafe bezeichnen Liebtätigkeit, 18.

Schale, unter der, Matth.23/25,26, wird Speise und unter der Speise das Gute des Wortes verstanden, 40. Das Innere des Bechers und der Schale reinigen bezeichnet das Innere des Gemüts, das auf Wollen und

Denken Bezug hat, zu reinigen, 40.

schlafen bezeichnet den natürliche Zustand, 17.

Schlangen bezeichnen die Klugheit des sinnlichen Menschen, 23.

Schreibart des Wortes, diese Schreibart ist die göttliche Schreibart selbst, mit der keine andere, wie erhaben und vortrefflich sie auch scheine, verglichen werden kann, 3. Die Schreibart des Wortes ist derart, daß sie in jedem Satz, in jedem Wort, ja hin und wieder selbst in den Buchstaben heilig ist, 3. Die Schreibart der Propheten und Evangelisten enthält die ganze göttliche und engelische Weisheit, 8. Die geistige Schreibart, in der das Wort im Himmel geschrieben ist, ist durchaus verschieden von der natürlichen Schreibart, 71. Worin sie besteht, 71.

Schrift, die Heilige, oder das Wort ist das göttliche Wahre selbst, 1-4.

Schriften in den Himmeln, 71, 90.

Schwänze, die, der Heuschrecken, wie Skorpione (Offb.9/10), bezeichnen die Überredungen des sinnlichen Menschen, 13.

Schwert, das, Offb.6/4, bezeichnet das Falsche kämpfend gegen das Wahre, 12.

Selbstlaute, die, im dritten Himmel, dienen dem ton, der dem Gefühl oder der Neigung entspricht, 90.

Seneca, 115.

Siegel, was das Öffnen der Siegel durch das Lamm (Offb.Kap.9) bezeichnet, 12. Versiegelt werden bedeutet, vom Herrn anerkannt und selig gemacht werden, 11.

Simson, bildete die Macht des Wortes im Letzten vor, 49.

Sinn des Wortes Der buchstäbliche Sinn des Wortes ist die Grundlage, Hülle und Stütze seines geistigen und himmlisches Sinnes, 27-36. Das Wort ist in seinem buchstäblichen Sinn in seiner Fülle, in seiner Heiligkeit und Macht, 37, 50. In jenem Sinn ist der Herr gegenwärtig und lehrt und erleuchtet die Menschen, 50. Durch den buchstäblichen Sinn des Wortes hat der Mensch Gemeinschaft mit dem Herrn und mit den Engeln, 62-69. Was der geistige Sinn ist, 5. Der geistige Sinn des Wortes war bisher unbekannt, 20, weshalb, 24. Der geistige Sinn erscheint nicht im Sinn des Buchstabens, indem er sich in demselben befindet, wie die Seele im Körper, oder der Gedanke des Verstandes im Auge, oder die Neigung der Liebe im Angesicht, 5. Der geistige Sinn ist in allem und jedem Teil des Wortes, 9. Er kann nur durch die Wissenschaft der Entsprechungen gesehen werden, 9, 24. Er handelt nur vom Herrn und Seinem Reich, 26. Vom geistigen Sinn kommt es her, daß das Wort von Gott eingegeben und in jeder Silbe heilig ist, 18. Es hat dem Herrn gefallen, jetzt den geistigen Sinn zu offenbaren, 18, 25. Er wird hiernach keinem mitgeteilt, der nicht im echten Wahren vom Herrn ist, 26. Er wird dem Menschen vom Herrn allein geoffenbart, 56. Im geistigen Sinn hängt alles in stetiger Verknüpfung zusammen, 13. Es ist im Wort ein noch tieferer Sinn, genannt der himmlische Sinn, 80. Die Wahrheiten und das Gute des buchstäblichen Sinnes des Wortes sind wie Gefäße und Kleider um das nackte Gute und Wahre zu bedecken, das im geistigen und himmlischen Sinn verborgen ist, 40.

sitzen, auf Cheruben bedeutet den letzten Sinn des Wortes, 97.

Skorpion, ein, Offb. Kap.9 bezeichnet die Überredungen derjenigen, die sinnlich geworden sind, 13.

Sohn des Menschen, der, ist der Herr als das Wort, 49, 112.

Sonne, die, bezeichnet den Herrn in Ansehung der Liebe, 14, 112. Die Verfinsterung der Sonne (Offb. Kap.9) bezeichnet Verdunkelung des Lichtes der Wahrheit, 13. Vergleich mit der scheinbaren Bewegung der Sonne, obgleich sie unbeweglich ist, 95.

Stachel, der, in den Schwänzen der Skorpione (Offb.9/10) bezeichnet die Schlauheiten mittels Überredungen zu betrügen, 13.

Stämme Israels, die zwölf, bezeichnen alle Dinge der Kirche, 44. Sie bezeichnen alle die, die von der Kirche sind; zwölf bezeichnet alle, und Israel bezeichnet die Kirche und jeder Stamm bezeichnet etwas Eigentümliches der Kirche, 11, 71. Die Stämme der Erde, die wehklagen werden, Matth.Kap.24, bezeichnen den Mangel alles Wahren, das ein Gegenstand des Glaubens, und alles Guten, das ein Gegenstand der Liebe ist, 14.

stehlen, du sollst nicht, Bedeutung davon in den drei Sinnen des Wortes, 67.

Steine, kostbare, das göttlich Wahre im letzten Sinn, 44. Kostbare Steine bezeichnen das Wahre und Gute des Wortes, 43; sie bezeichnen das aus dem Guten hervorleuchtende Wahre, 45; sie bezeichnen alles, was zum buchstäblichen Sinn des Wortes gehört, 97. Die zwölf kostbaren Steine des Ephod bezeichnen alles Wahre im Letzten hervorleuchtend aus dem Guten der Liebe nach seiner Ordnung, 44.

Sterne, bezeichnen die Kenntnisse des Guten und Wahren, 112. Der Stern, der vor den Weisen herging, bezeichnet Kenntnis aus dem Himmel, 23. Durch einen vom Himmel gefallenen Stern wird die zerstörte Kenntnis des Wahren verstanden, 13. Unter den Sternen, die vom Himmel fallen werden, (Matth.24/29) werden die Kenntnisse des Guten und Wahren verstanden, die verlorengehen werden, 14.

Stiftshütte, die, war eine Entsprechung, 20. Sie bildete den Himmel und die Kirche vor, 46. Das Wort in gewissen Stellen wird die Hütte genannt, in welcher der Herr bei den Menschen wohnt, 2.

Stütze, der buchstäbliche Sinn des Wortes ist die Stütze seines geistigen Sinnes, 27-36.

Swedenborg, es wurde ihm gestattet, mit Engeln und Geistern zu verkehren und zu sehen, was in ihrer Welt ist und nachher was er gesehen und gehört, der Menschheit mitzuteilen, 70.

Sydon, die Wissenschaft der Entsprechungen war dort bekannt und ausgebildet, 21.

Syrien, die Wissenschaft der Entsprechungen war dort bekannt und ausgebildet, 21.

Tag, der, Jehovahs bezeichnet die Ankunft des Herrn, 14.

Täler, bezeichnen das Unterste der Kirche, 18.

Tauben, die, welche das Gehör empfingen, bezeichnet, daß die, welche früher nichts vom Herrn und dem Wort gehört haben, aufmerkten und gehorchten, 17.

Tempel, ein, bezeichnet den Herrn, und daher das Wort und auch den Himmel und die Kirche, 18, 47, 42.

Thummim, bezeichnet in der Engelssprache das Hervorschimmern und in der hebräischen Sprache die Unverdorbenheit, 44.

Tier, unter dem, Offb.9/19 werden die Römisch-Katholischen verstanden, 25.

Tisch, der, auf welche die Schaubrote lagen, bezeichnet das Heilige des Himmels und der Kirche, 46.

Tod, bezeichnet ewige Verdammnis, 12.

Toten, die, auferwecket vom Herrn, bezeichnen, daß die, welche sonst geistig umgekommen wäre, lebendig wurden, 17.

töten, du sollst nicht, was darunter in den drei Sinnen des Wortes zu verstehen sei, 67.

Tür, eine, bezeichnet den Eintritt in den Himmel, 17.

Tyrus, die Wissenschaft der Entsprechungen war in Tyrus bekannt und ausgebildet, 21. Tyrus und Sydon bezeichnen die Kenntnisse des Guten und Wahren, 18, 45. Tyrus bezeichnet die Kirche in Ansehung der Kenntnisse des Wahren und Guten, 97.

U, im dritten Himmel wird der Vokal ,U' viel gebraucht, 90.

Unterste, das, der aufeinanderfolgenden Ordnung, wird das Äußerste der gleichzeitigen Ordnung, 38.

Urim und Thummim, die, bezeichnen die göttlichen Wahrheiten, wie sie vom göttlich Guten in ihrer ganzen Gesamtheit herkommen, 44.

Ursachen sind im geistigen Reich, 67. Siehe Zwecke.

Vater, unter Vater versteht der geistige Engel den Herrn, der himmlische Engel die göttliche Liebe des Herrn, 67. Es ist erlaubt, in einem natürlichen Sinn jemand Vater zu nennen, nicht aber in einem geistigen Sinn, 51.

Verbindung, mit dem Herrn durch das Wort, 62. Das Wort in seinem buchstäblichen Sinn ist das göttliche Mittel der Verbindung mit dem Herrn und dem Himmel, 64. Es ist keine Verbindung mit dem Himmel möglich ohne eine Kirche, in der das Wort ist, 104. Eheliche Verbindung des Wahren und Guten im Menschen, 83.

verblenden, das Eigene und die Bestätigung des Falschen verblendet den Menschen, 60.

Verdammnis, böse leben und Falsches bestätigen, bis zur Zerstörung des echten Wahren verdammt, 92.

Verherrlichung, die, des Herrn, 99.

Verklärung, das Wort in seiner Herrlichkeit wurde durch den Herrn, als Er verklärt wurde, vorgestellt, 48. Sie stellte das Wort in seiner ganzen Herrlichkeit vor, 42. Der Herr zeigte Seinen Jüngern, als Er verklärt wurde, wie Er als das Wort im Untersten beschaffen war, 98.

Vermögen, es gibt zwei, im Leben jedes Menschen, genannt Verstand und Wille, 83. Diese zwei müssen verbunden sein, wenn der Mensch ein Angehöriger der Kirche sein will, 83, 115.

Vers, jeder, des Wortes, steht mit einer besonderen Gesellschaft des Himmels in Verbindung, 113.

Verstand, der, ist das Aufnahmegefäß des Wahren und daher der Weisheit, 83. Der Verstand ist dem

Willen untertan, nicht aber der Wille dem Verstand, 115.

Völker und Völkerschaften, 86

Vorbilder, die vorbildlichen Darstellungen der Kirche, die Entsprechungen waren, wurden mit der Zeit verdorben und zugrunde gerichtet durch götzendienerische und magische Anwendung derselben, 22. Die vorbildlichen Darstellungen des Wortes bestehen aus Dingen der Welt, die himmlischen entsprechen, 117.

Vorhänge der Stiftshütte bezeichnen das Äußere des Wortes, welches das Wahre und Gute seines buchstäblichen Sinnes ist, 42, 46, 97.

Wache, der buchstäbliche Sinn ist eine Wache für den darin enthaltenen geistigen Sinn, 97. Die Wachen werden im Wort unter Cheruben bezeichnet, 26.

Waage, Offb.6/5 bezeichnet die Geringschätzung des Wahren, 12.

Wahres, echtes, das die Lehre lehren soll, erscheint im buchstäblichen Sinn nur für die, welche in der Erleuchtung vom Herrn sind, 57. Verfälschtes Wahres ist seiner Natur nach Falsches, 61. Die Wahrheiten des buchstäblichen Sinnes sind in vielen Fällen keine nackten Wahrheiten, sondern nur Scheinbarkeiten des Wahren, 40, 51. Durch das Wahre, das beim Menschen ist, hat der Herr Macht, ihn zu erretten, 49.

Wahrheit, bezieht sich auf Glauben, 77.

Wahrnehmung, die, kommt aus der Neigung, 58. Die Alten hatten durch die Wissenschaft der Entsprechungen eine innere Wahrnehmung und Verbindung mit den Himmeln, 102. Wälder, bezeichnen Kenntnisse und Erkenntnisse, 18.

Wasser, bezeichnet das Wahre des Wortes, 2.

Weg, der, zum Baum des Lebens, bezeichnet den Zutritt zum Herrn, der statthat vermittelst des Wahren im Wort, 97.

Weib, ein keusches, bezeichnet die Verbindung des Guten und Wahren, 26.

Weihrauch, bezeichnet geistiges Gute, 23. Wein, bezeichnet Wahrheit, 84.

Weinstock, der, bezeichnet das geistige Gute und Wahre der Kirche, 18; bezeichnet Wahres aus dem Guten, 26.

Weise, wurden unter den Alten die genannt, die eine tiefere Kenntnis der Entsprechungen des Wortes hatten, 102.

Weisheit, wo das Gute der Liebe ist, da wohnt zugleich die Weisheit, wo aber das Wahre ist, da läßt sich nicht mehr Weisheit nieder, als zugleich vom Guten der Liebe da ist, 74. Alle Weisheit der Engel, die unaussprechlich ist, ist im Wort verborgen, das wir hier auf Erden haben, 75. Weisheit ist: einsehen, ob ein Ding wahr ist, bevor es bestätigt ist, nicht aber bestätigen, was man will, 91.

Werk, in jedem göttlichen Werk ist ein Erstes, Mittleres und Letztes, 27. Jedes göttliche Werk ist vollständig und vollkommen in seinem Letzten, 28. In jedem göttlichen Werk ist eine Verbindung des Guten mit dem Wahren, und des Wahren mit dem Guten, 81.

Widerspruch, es gibt keinen einzigen Widerspruch im Wort, wenn es in seinem eigenen geistigen Licht betrachtet wird, 51.

Wiedergeburt, die, wird bewirkt durch das Wahre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes, 49.

Wiederholungen, warum so oft zweierlei Ausdrücke im Wort gebraucht, die als Wiederholung einer und derselben Sache erscheinen, 81, 84.

Wille, der, des Menschen, ist sein Eigenes, und solches ist an sich böse, 115. Der Wille ist das Aufnahmegefäß des Guten, und daher der Nächstenliebe, 83.

Wirkungen, die, sind im natürlichen Reich, 67.

Wolken, bezeichnen den buchstäblichen Sinn des Wortes, 14, 48, 112. Die Wolken des Himmels bezeichnen das Wort im Sinne des Buchstabens, 49.

Wort, ein Exemplar geschrieben von Engeln unter göttlicher Eingebung bei jeder größeren Gesellschaft bewahrt, 72.

Wort, das, ist das göttlich Wahre selbst, 1-4. Das Wort, vermöge seines geistigen Sinnes, hat Gemeinschaft mit dem Himmel, 5. In seinem letzten Sinn ist es natürlich, in seinem inneren Sinn geistig, und in seinem innersten Sinn himmlisch, 6. Das Wort ist das ausgehende Göttliche, 19. Das Wort ohne seinen buchstäblichen Sinn würde sein wie ein Palast ohne Grundlage, 33. Das Wort in seinen buchstäblichen Sinn ist das Wort selbst; denn in diesem ist inwendig der Geist und das Leben, 39. Im buchstäblichen Sinn ist das Wort wie ein bekleideter Mensch, dessen Angesicht und Hände bloß sind; alles zum Leben Notwendige liegt offen da, das übrige ist bedeckt, 55. Das Wort ist Wort je nach seinem Verständnis beim Menschen, 77. Der geistige Sinn hat im besonderen Bezug auf die Kirche, und der himmlische Sinn auf den Herrn, 80. Es ist wichtig, daß der Mensch seinen Fleiß und sein Nachdenken auf das Wort in seinem Buchstabensinn verwende; denn nur daraus wird die Lehre geschöpft, 56. Wer die sind, die sich in der Erleuchtung befinden, wenn sie das Wort lesen, 57, 58. Warum das Wort vermittelst der Lehre nicht nur verstanden werde, sondern auch gleichsam leuchte, 54. Das Wort einem Garten verglichen, 96. Vor unserem heutigen gab es ein Wort, welches verloren ist, 101, 103.

Wüste, eine, bezeichnet die Kirche, wo kein Gutes und Wahres ist, 18.

Y, Siehe ,I'.

Zahlen, anstatt der Zahlen, die in unserem Wort sind, wird im Wort des Himmels das denselben Entsprechende ausgedrückt, 71.

Zähne, die, der Heuschrecken, (Offb.9/8) bezeichnen das Sinnliche, welches das Letzte des natürlichen Menschen ist und Gewalt über alles zu haben schien, 13.

Zeder, bezeichnet das vernünftige Gute und Wahre, 18, 23.

Zehn, bezeichnet alles, 17.

Zehn Gebote, der geistige und himmlische Sinn von fünf Geboten, 67.

Zeichen, das, des Menschensohnes im Himmel bezeichnet die Erscheinung des göttlich Wahren, 14.

Zeitalter, die vier, bezeichnen vier Zustände der Kirche, 117.

Zeitlauf, dessen Vollendung ist die letzte Zeit der Kirche, 14, 25.

Zeugnis, falsches reden, was in den drei Sinnen des Wortes darunter verstanden wird, 67. Zion, bezeichnet die Kirche nach ihrer Lehre aus dem Wort, 71.

Zorn, wenn im Wort Gott Zorn zugeschrieben wird, ist dies nur des Scheines wegen, 94. zweierlei Ausdrücke im Wort, die als Wiederholungen erscheinen, es aber nicht sind, 80, 81, 84.

Zwölf und Zwölftausend, bezeichnet alles Gute und Wahre der Kirche im Inbegriff, 10, 43. Zwölf bezeichnet alle, die von der Kirche sind, 11.

 

 

 

 

 

*  *  *

 

 

 

 

 

Über 7000 Seiten und 5000 Bilder

über die Freunde aus dem Weltraum – Himmels Engel –

finden Sie im Internet:

 

 

www.himmels-engel.de

 

 

www.universe-people.com

 

www.cosmic-people.com

 

www.angels-light.org

 

www.angels-heaven.org

 

www.ashtar-sheran.org

 

www.200-countries-download.org

 

www.all-the-world-downloads.org

 

www.we-arent-slaves.org

 

 

www.universe-people.cz

 

www.andele-nebe.cz

 

www.andelenebe.cz

 

www.vesmirni-lide.cz

 

www.vesmirnilide.cz

 

www.andele-svetla.cz

 

www.andelesvetla.cz

 

www.anjeli-neba.sk

 

www.anjeli-svetla.sk

 

www.stahuje-200-zemi.cz

 

www.stahuje-cely-svet.cz

 

www.nejsme-otroci.cz

 

 

www.angeles-luz.es

 

www.angely-sveta.ru

 

www.anges-lumiere.fr

 

www.angelo-luce.it

 

www.anioly-nieba.pl

 

www.feny-angyalai.hu

 

www.andjeli-neba.com.hr

 

www.anjos-ceu.eu

 

www.angeli-raja.eu

 

www.engelen-hemel.nl

 

www.ingerii-cerului.ro

 

www.cennetin-melekleri.web.tr

 

www.himmelens-anglar.se

 

 

 

www.swedenborg.com